Geena und der Mückenschiss – mein weirder Fantasy-Erstling...
Musste gerade so lachen, weil meine Schreibcoach Gela Löhr schon mal was gelesen und völlig außer Puste geschrieben hat:
»Gib doch mal Luft zum Atmen!«
Uuups! Ja, da scheint's wohl ziemlich Schlag auf Schlag zu gehen in diesem Roman. Und ich gebe selber ehrlich zu: Einige dieser Schläge gehen auch deutlich in Nähe Magengrube.
2015
Der Ruf zum Abenteuer
25.November 2015 - ein stinknormaler Arbeitstag im Leben der toughen, selbstbewussten Hauptschullehrerin mit großer Klappe.
Und mittags dann das Bombentrauma. Mein letzter bewusster Gedanke war "Dieser Schritt könnte mein letzter sein."
Danach stand kein Stein mehr auf dem anderen (also im Außen schon...).
Danach habe ich fünf Jahre im Dauerzustand der Angst verbracht. War regelrecht in dieser Situation eingefroren.
Ich habe aber auch noch fünf Jahre lang in diesem Wahnsinn weiter funktioniert – weil man muss doch funktionieren in der Welt, oder?
Das, was Gela als »zu schnell« bezeichnet, das war mein täglicher Alltagswahnsinn. Alles, was ich angefasst hab, zerrann mir im Bruchteil von Sekunden zwischen meinen Fingern. Die Eindrücke im schnelllebigen Außen, das, was für Gesunde durchaus normal – wenn auch alles andere als gesund – ist, prasselten ungefiltert auf mich ein, als hätte jemand so ne Tennisballwurfmaschine auf mich gerichtet und auf höchste Frequenz gestellt. Da war kein Platz zum Atmen. Ja, wahrscheinlich ist deswegen auch im Roman kein Platz dafür.
2020
Die magische Welt
... war mein erster bewusster Gedanke.
Dass ich um Hilfe bitten darf, die Antwort.
Ich konnte gar nix mehr und habe mich von anderen geduldig aus der Freeze-Ei-Hülle pellen lassen.
Damals konnte ich weder Schreiben noch Lesen noch Sprechen. Ich war wie neugeboren und musste alles wieder mühsam lernen (tue ich noch immer). Glücklicherweise durfte ich das an der starken Hand von Mia Brummer (die übrigens als einzige 'real existierende' Person in den Roman Einzug gehalten hat).
2021
Rückkehr mit dem Eilixier
Ein Jahr später gab es dann die ersten Worte. Und diese ersten Worte waren »magisch«.
Ich bin da bei Angela Löhr und ihren Schreibrebellinnen voll reingeplumpst und kann mich noch gut daran erinnern, dass ich anfangs nicht mehr als 2500 Zeichen pro Tag schreiben konnte, dann war ich schon fix und alle.
Aber ganz langsam und in Babyschritten an der starken Hand von vielen unglaublichen Frauen hat sich das gesteigert.
Ihr könnt vielleicht schon ein bisschen verstehen, warum da kein Platz zum Atmen ist und heftige Gefühle alles unter sich begraben. Alles, was in Geena und der Mückenschiss vorkommt, habe ich selbst erlebt. Und weil mir das sonst keiner glauben würde, in Fantasy gepackt.
Nein, das ist Quatsch. Nicht, weil mir sonst keiner glauben würde.
Sondern weil ich meine Seele habe erzählen lassen – so, wie ich auch jetzt Deine Seele ansprechen will. Und die Seele, das weißt Du vielleicht, denkt nicht in Fakten. Die Seele denkt in Bildern. Manchmal in sehr abstrusen Bildern, aber ich liebe diese weirden Bilder. Weil sie mir eines zeigen:
Das Wichtigste an Geena und der Mückenschiss – und darauf bin ich unglaublich stolz – ist, dass es trotz allem keine Dystopie geworden ist. Eher das voll krasse Gegenteil. Es lebt. Es schenkt Zukunft. Es ist bodenständig und prall gefüllt mit (teils schwarzem) Humor.
Humor ist so wichtig. Es nimmt den Dingen die Bösartigkeit. Sogar den eigenen Schwächen.
Und deswegen geh ich jetzt lesen ;-).
Was ich lesen werde?