Das hier ist kein Blog im klassischen Sinn. Keine Tutorials, keine Tipps. Keine fixen Meinungen.
Was du hier findest, sind Resonanzfetzen. Sprachgeister. Erinnerungsstücke.
Ich schreibe, wenn etwas durch mich will.
Und manchmal ist das roh, manchmal rund, manchmal einfach nur da.
Wenn du willst, kannst du darin lesen. Oder darin schwingen.
Willkommen im Bloghaus.
Zieh die Schuhe aus, wenn du magst. Oder bring Glitzer mit.
Wenn Schwestern rufen, dann kommen Schwestern.
Claudia hatte mich schon bei unserem Schreibfreudinnen-Treffen gefragt, ob ich zu ihr in den Talk kommen möchte, um über die Heldinreise zu reden.
Na klar!
Und wie wir geredet haben. Es fiel sogar das Wort "weise".
Ja, das war es. Wir sind tief in die Drachengründe getaucht, haben uns gegenseitig gehalten.
Und es war nährend, sukkulent, lustig.
Mit einem Wort:
Fruchtig-funtastisch-weird.
Das hat die fruchtig-fantastische Silke Burmester gesagt, und zwar im Gespräch mit der ebensolchen Menomio Daniela Ullrich.
Und hat damit einen Shitstorm hervorgerufen (na ja, mehr so ein Kaninchen-Bobbele-Storm, aber interessant war es trotzdem). Und im Zentrum dieses Sturms stand das kleine Wörtchen “ramponiert” - ein Fall für die Wörterdomtöse.
Ist der Ruf erst ramponiert,...
Zuallererst sei gesagt, dass ich dieses Wörtchen “ramponiert” gar allzu liebst finde, schauen wir es uns doch einmal genauer an.
Was ist ramponiert? Na ja, es ist kaputt. Es könnte z.B. ein Päckchen sein, das von der LadeRAMPe gefallen ist. Die Ecken, die es einmal hatte, sind eingedätscht. Vom kantigen Quader hat es sich in etwas Kugelrundes transformiert. Und wer weiß, vielleicht ist der Inhalt nicht mehr zu gebrauchen?!
Stellen wir uns das einmal vor: Ich, ein Päckchen, liebevoll und in stundenlanger Sucharbeit ausgesucht, bestellt, quasi auserwählt aus einer unendlichen Fülle an anderen Quadern. Von starken Armen heruntergehoben, hinauf auf die Laderampe geschoben und kurz vorm Ziel dann Plumps. Aus is.
Ja, meine liebe Susanne, ich weiß, dass ich nicht mehr von der Heldinnenreiseerzählen soll, aber es passt halt einfach wieder so gut…
Sind wir nicht alle so Päckchen?
So Geschenke, die alles daran setzen, auserwählt zu werden?
Dafür machen wir eine ganze Menge: Wir setzen uns ins rechte Licht, wir drängeln uns mal ein bisschen vor, nur ein bisschen, nicht so weit, dass wir auch runterfallen könnten vom Regal, wir strengen uns an, um umringt von anderen Päckchen den Gipfel des Erfolgs zu erreichen, und kurz vorm vermeintlichen Ziel bricht alles zusammen. Nee, also nicht alles, WIR brechen zusammen. Man(n) nennt das dann Burnout oder Hysterie. Wir liegen unten, in der in allen Regenbogenfarben schimmernden Wasserlache, und blicken nach oben auf die Brücke, auf der unsere konkurrierenden Päckchen fein säuberlich in den großen Bauch des LKWs marschieren. Sie haben es geschafft und wir nicht.
Hold out and breathe for a moment - aaaaah.
Nicht umsonst steht auf meiner Visitenkarte Gehirnwindungsabrissunternehmerin, denn manchmal ist das schon so.
Manchmal müssen unsere alten Gehirnwindungen / Glaubenssätze / unwahre Geschichten abgerissen werden, um dem Platz zu schaffen, was da eigentlich hin soll, nämlich wir selbst. Das Selbst.
Manchmal müssen wir die Ramponade (gibt's das Wort eigentlich? wenn nicht habe ich es jetzt erfunden) einfach zulassen.
Das ist nicht lustig und erfordert einen Blick in den Spiegel (ob in echt oder in psychisch spielt keine Rolle), der die Ängste, die wir bisher hatten, bei weitem übertrifft.
But always remember: Das, was da ramponiert, kaputt, verunstaltet ist, ist ja nur der Karton!
Das, was da in dem Karton sitzt, das eigentliche Geschenk, also DU, ist ja ganz! Und es könnte jetzt Zeit sein, die schützende Hülle aus Cellulose und ploppendem Plastik abzulegen, uns rauszuschälen aus dem, was eindeutig nicht zu uns gehört und bisher nur da war, um uns zu schützen, zu verschönern, so zu tun als ob.
Ich will jetzt gar nicht von den Japanern anfangen, deren größtes Glück es ist, zersprungene Vasen und Tassen wieder zusammenzukleben. Davon hat Margot Werner schon viel besser als ich gesungen.
...lebt sich's gänzlich ungeniert.
Wir könnten endlich den Karton wegschmeißen!!! Der ist eh schon hinüber.
Wir könnten uns eine andere Rampe suchen. Die führt dann nicht von einem dunklen Regal in einen dunklen Bauch, der wiederum irgendwohin getrieben wird.
Wir könnten uns z.B. das Leben als BühnenRAMPe nehmen und uns ganz vorne an die Bühne stellen, fast Nasenspitze an Nasenspitze mit dem uns umgebenden Publikum und endlich mal die sein, die wir tatsächlich sind, mit all unseren Ecken und Kanten und Rissen und Narben und da sein.
Unübersehbar.
Unüberhörbar.
Und wenn du dann so da stehst, mitten in deinem eigenen Licht, dann stellst du fest, dass das schon absolut genug ist, dass du genug bist. Und vor allem, dass es völlig scheißegal ist, ob jemand dich als ramponiert bezeichnet oder was er sonst noch über dich zu sagen hat. Im Gegenteil! Wahrscheinlich macht es dich sogar stolz, denn deine Ramponade erzählt von deinem Leben. Und das, meine Liebe, du fruchtig-funtastisch-weirdes Weib, soll dir erstmal einer von den anderen (langweiligen) Quadern nachmachen.
Ich bin alexandresk und genau davon handeln meine Bücher: von ramponierten Frauen, die sich endlich an die richtige Rampe stellen - mitten hinein in ihr Leben.
Als einzige Heldinnenreise-Expertin im deutschsprachigen Raum trage ich die Botschaft dieser uralten Mythenstruktur hinaus in unsere männliche Welt und nehme dich mitauf das fruchtig-funtastisch-weirdeste Abenteuer deines Lebens.
Und weil die beiden wuiden Weiber quasi die Urheberinnen dieses Artikels sind, möchte ich sie hier noch einmal explizit verlinken:
Silke, Sheila-na-Gigg des Palais Fluxx mit ihrem absolut lesenswerten quietschbunten Newsletter 47+, immer die Klappe am rechten Fleck
und Daniele Ullrichs glückliche Wechjseljahre Podcast menomio
Mögen die Omas mit euch sein, Schwestern!
Menschen mit PTBS, einer posttraumatischen Belastungsstörung, stehen vor einzigartigen Herausforderungen. Bei alexandresk schreibe ich über meine PTBS, indem ich einen sicheren Raum schaffe und meine Erfahrungen teile. Ich glaube daran, dass jeder Einzelne das Potenzial hat, seine Traumata zu überwinden und ein erfülltes Leben zu führen.
Unter dem Mantel des Todes - das ist meine Geschichte
25.11.2015 Die Bombenwarnung und die Lehrer, die sie statt der draußen wartenden Hunde suchen sollten
Es gab keine Bombe.
Stattdessen war die Bombe in mir explodiert. Hatte mich in Stücke zerrissen.
Ich beschreibe diesen Moment in Geena und der Mückenschiss.
Point of no return - NO return
Von da ab betrat ich bis zum
25.11.2019 die Spirale abwärts, tief in mich hinein. Die Ängste wurden größer, die bisherige Sicherheit weniger. Der einzig sichere Ort schien mir der Tod zu sein, und so saß ich für Jahre "unter seinem Mantel". Auf der Schwelle.
Nicht lebendig, nicht tot.
Kennst du das?
Kennst du das, wenn du ein Stück Fleisch im Kühlschrank vergessen hast und es beginnt zu stinken?
So war das. Ich spürte körperlich, dass mein SELBST verfaulte. Und doch war ich wie gelähmt. Konnte die steile Fahrt abwärts nicht aufhalten - zumindest nicht mit den Tools, die ich auf meinem Weg zur Leistungsoptimierung bisher gelernt hatte.
Bis absolut nichts mehr übrig war. Außer dieser gigantischen Wüste.
Am 25.11.2019 war ich am absoluten Tiefpunkt, dem point of no return.
Warum? Weil da nichts mehr war. Ich brach zusammen, ging in die Klinik und lernte neue Tools.
Ich begriff: irgendetwas war kaputt gegangen - und ich wollte, dass es wieder funktioniert. Dass ich funktionierte.
Deswegen auch am 25.11.2020 der nächste Zusammenbruch. Und wieder Klinik.
Pünktlich zum 25.11.2021 kam die nächste Welle. Der Amtsarzt wollte wissen, wie es mir geht - und plötzlich war ich wieder drin. Wieder mitten drin in diesem gigantischen ALLES, das über mir unkontrolliert hereinbrach.
Wieder schwarz auf weiß das dokumentierte Scheitern. Wieder alle Symptome von x bis y zusammengepfercht auf einem Blatt, in einem Moment. Durchtauchen, sich erinnern müssen. Und endlich auch die Anerkennung der Diagnose PTBS und die Frühpension - war das jetzt Aufatmen?
Am 25.11.2022 die erneute Überprüfung durch den Amtsarzt. Und dabei hatte doch so gut mitgespielt. Ich hatte doch so gut pariert ("parieren" im Fechtkampf… , "parieren" aber auch umgangssprachlich für gehorchen). Ich verfiel in Starre. Nichts ging mehr.
Ehrlich? Die Anerkennung eines PTBS ist in Deutschland ein sich selbst zerstörender Mechanismus. Nicht nur, dass die Dienst- oder Berufsunfallanzeige nach fünf Jahren nicht mehr anerkannt wird, obwohl die Symptome einer PTBS zwar deutlich erkennbar, aber eben ungern diagnostiziert werden - was in unserem "das muss aber doch funktionieren"-Wahn oft eine jahrelange Odyssee mit sich bringt. Auch die jährliche Bombardierung mit dem dazugehörigen Eintunken in die Traumasituation und ihre Begleitumstände machen Heilung fast unmöglich.
Neugeburt
Und dennoch. Acht Jahre, zwei Klinikaufenthalte und viele Therapiesitzungen später.
25.11.2023 heute:
Vergangene Woche habe ich beschlossen, Samen zu sähen. Nur zwei. Und das, obwohl ich keinen grünen Daumen habe. Ich weiß also nicht, ob das was wird. Ich gieße den dunklen Torf regelmäßig und spiele Musik mit Pflanzenfrequenzen. Das tut mir auch gut.
Von Montag, 20.11. bis Freitag Nacht bleibt es unbewegt. Nichts.
Am 25.11., dem Tag der self-fullfilling-prophecy, dem Tag des Traumas, des fortwährenden Todes, stehe ich auf und sehe:
Die beiden von mir gesäten Samen sind geschlüpft. Vier Tage lang haben sie sich durch die dunkle Erde gekämpft und rekeln sich jetzt dem Licht entgegen (übrigens 1,5 cm von 8-20 Uhr!!!). Was für eine Freude!
Und heute sonst noch? Briefe oder andere Katastrophen?
Nein. Heute ist nichts passiert.
Die Depression ist da - und ich gebe ihr die Zeit, die sie braucht.
Ich habe wenigstens ein kleines bisschen verstanden, dass es darum geht, mir zu erlauben, da zu sein.
Die Starre ist da - und auch ihr gebe ich Raum.
Ich habe verstanden, dass es mir besser geht, wenn ich, ganz körperlich, in die Bewegung gehe. Ich laufe mit ihr auf dem Crosstrainer, dessen gegensätzliche Bewegungen von Beinen und Armen ich als ein super SELF-EMDR lieben gelernt habe.
Die Alexithymie ist da - und auch das ist okay.
Ich habe verstanden, dass in der Zeit, in der meine Gefühle schweigen, meine Seele am Urwasser auftankt und bald gestärkt wieder da sein wird.
Und: Ich habe überlebt.
Zum ersten Mal seit dem 25.11.2015 bemerke ich: Ich habe überlebt.
Und ich bin zum ersten Mal dankbar dafür.
Zum ersten Mal bin ich in der Lage, zurück zu blicken.
Zu erkennen, was meine Seele, mein Körper, mein Hirn in den vergangenen acht Jahren eigentlich geleistet haben! Was ich geleistet habe.
Ich war ganz unten.
Ich habe dem Tod in all seinen Facetten mehr als einmal ins Auge geblickt. Ich habe ihm standgehalten. Ich lebe.
Und wie dieser kleine Samen, dieses Geschenk des Himmels, habe ich mich zurück ans Licht gekämpft!
Aus dem Tag des Todes wird der Tag des Lebens
Dieser kleine Sämling wird das Sinnbild für meinen zweiten Point of no return. Meinem Tag des Lebens.
So, wie ich ihm von nun an all meine Liebe und Fürsorge geben will, damit er in seiner Zeit wächst und Früchte trägt, so will auch ich mir all die Liebe und Fürsorge geben, die ich brauche, um zu wachsen, zu leben und eines Tages Früchte zu tragen.
Und ich wünsche dir und mir den Mut dazu.
Ich möchte dir Mut machen auf deinem Weg durch die PTBS, egal ob diagnostiziert oder nicht. Deswegen schreibe ich meine Geschichte(n). Niemand ist dazu verdammt, für immer unter dem Mantel des Todes zu sitzen.
Der Weg, der mich zurück ins Leben geführt hat, ist die uralte Struktur der Heldinnenreise. Deswegen werde ich nicht müde, von ihr zu erzählen. Zum Beispiel in meiner Version von Dornröschen, der Frau, die sich erlaubt, den Weg des Seins zu gehen.
Möchtest du sie hören? Dann melde dich zum Muhsletter an und du bekommst den Link zum einzig wahren Dornröschen.
Es ist beschlossene Sache: Ich werde meinem Drachen begegnen.Ich werde jetzt endlich diesem scheiß Viech gegenüber treten.Ich schwör’s dir.
Seit Wochen, fast Monaten geht das jetzt schon so mit diesem Auf und Ab und Innen und Außen, das ist fast ein bisschen so wie damals, als ich surfen gelernt hab. Rauf aufs Brett, runter vom Brett, rein ins Wasser, raus aus dem Wasser. Ist doch irre, ich meine, da wird man doch ganz schwummrig im Kopf. Kriege weit weg, Kriege ganz nah, Not und Mangel, Schuld! und was weiß ich noch für Themen, die eigentlich schon als überwunden galten, plötzlich wieder auf der Matte.
Im Wechsel mit Frieden in der Natur, Frieden in mir, Fülle und Dankbarkeit, Wertschätzung.
Aber wie heißt’s so schön und so wahr: You can’t stop waves, but you can learn to surf. Erkenntnis Nummer 1.
Was ich leiste
Gestern hat mir eine Schwester, Andrea E. Starknämlich, von Hannelore erzählt. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Hannelore eine Oma. Also, ich verleihe ihr jetzt mal diesen Titel, du merkst später, warum. Denn, wie Omas nunmal sind: Sie sagen manchmal wenig, manchmal viel, aber sie sagen immer das richtige zur richtigen Zeit. Und sie haben so schön verrunzelte, weise Hände, in denen man sich so gut reinverstecken kann...
Hannelore hat also gesagt, dass die geistige Welt, also all die Devas und Lichtarbeiter und Sternengeschwister und all die anderen, die da noch so um unseren Planeten rumschwirren - und mit denen ich mich verbunden fühle – die Händ‘ überm Kopf zammschlang (Jetzt weißt du, warum sie auch eine Oma ist, so eine wie die dicke, liebende Wally zum Beispiel).
Verstehst du? Die geistige Welt steht da, beobachtet uns und ist voller Erstaunen, über das, was wir leisten. So, wie vielleicht eine Oma das voller Erstaunen und Bewunderung betrachtet, was ihre Enkeltochter da wieder kreiert. Schafft.
Erkenntnis 2: Sie sind voller Erstaunen und Bewunderung für das, was ich leiste.
Für das, was ich beitrage zum big shift. Zum Schritt in die neue Zeit der Egalität.
Was trage ich denn schon dazu bei? Meine Bücher werden nicht gekauft, meine Blogbeiträge werden nicht gelesen. Also was, bitteschön, trage ich dazu bei? Zu diesem big shift…
Und das, was ich beitrage, ist doch meine Pflicht. Ich meine, deswegen bin ich doch hierhergekommen, um den Wandel dieses gigantischen Planeten mitzubegleiten. Also was kann da, neben dieser Norm, schon würdigenswerte Leistung sein?
Ich stelle mir vor, wie Hannelore oder Wally mir ihre Hand reicht,und mich rüberzieht zu sich, auf ihre Seite. Damit ich mal sehen kann, was sie so sieht. Damit ich mal sehen kann, wie sie so sieht.
Und ja, ich sehe. Ich sehe zum ersten Mal, wie viel ich tatsächlich leiste. Es ist unglaublich.
Und da, als ich das gesehen habe – und ebenso wie die geistige Welt kurz versucht war, die Händ‘ überm Kopf zusammenzuschlagen und „Mei, Madla!“ zu rufen – da ist es passiert.
Ich habe es beschlossen.
Plötzlich floss es da aus meinen Fingern in das nullte Kapitel meines Buches über die Heldinnenreise.
In mir spüre ich eine große Ruhe.
Ich weiß, ich KANN dem Drachen jetzt begegnen, denn ich kann alles, was ich dafür brauche. Alles, was ich in den vergangenen, extrem heftigen Stürmen gelernt habe, ist genug für das, was jetzt kommt. Ich bin bereits perfekt ausgerüstet. Ich bin genug. Und an dieser Stelle in Zeit und Raum genau so richtig, wie ich bin.
Um ehrlich zu sein, bin ich tiefenentspannt – so sehr weiß ich nun, ich erinnere mich nun, dass ich echt gut im Training bin. Ich habe alles erlebt, was es zur Begegnung zu erleben galt. Jede einzelne Station war nur ein Pflasterstein hin zu diesem Moment.
Das achte Kapitel. Die Begegnung mit dem Drachen.
Ich danke Silke Schäfer für ihre 5-Wochen-Challenge, denn sie ist die optimale Anleitung für das achte Kapitel.
Fünf Dinge, sagt sie, brauchst du, um die Challenge zu meistern:
Entschlossenheit. Worauf liegt dein Fokus? Und er wird nicht außerhalb von dir liegen, das kann er gar nicht mehr…
Ehrlichkeit. Hör auf rumzuquatschen. Du verlierst nur Kraft. Lass die Masken fallen und blicke hinter den Schleier.
Dankbarkeit. Du bist umgeben von Fülle. Je deutlicher und öfter du sie in deinem Bewusstsein markierst, umso stärker wird sie leuchten, dir ins Auge fallen.
Jeden Tag eine gute Tat. Wobei dir wahrscheinlich auffallen wird, jetzt, wo du dich so gezielt danach fragst, dass du das eh schon seit einiger Zeit handhabst – weil du gar nicht mehr anders kannst…
Meetings mit dem geistigen Team. Jeden Morgen. Ob in der Medi oder den Morgenseiten oder mitm Kaffee aufm Balkon. Nur du und dein geistiges Team.
Wir durchleben gerade alle den biggest shift, den wir uns auch nur im mindesten nicht vorstellen können. Erwarten wir das Wunder.Mögen die Omas mit uns sein!
Der Garten der Omas ist groß, ja.
Das kann man auch sehen, also jeder kann das.
Die meisten Menschen aber sehen, wenn sie über den schiefen Lattenzaun der Omas gucken, nur verwildertes Kraut, das irgendwie wild rumwachst, kreuz über quer, verfallene Holzhäuschen und ungestutzte Bäume, deren Äste in verschlungenen Bögen weit in den sie umgebenden Raum hineingreifen.
Im Endeffekt ist das dasselbe, was man sieht, wenn man durch den Knotenpunkt einer Großstadt fährt, nur dass da alles stahlgrau und betonweiß ist.
Hier, im Garten der Omas sind die Straßen bunt. Hellgrün, dunkelgrün, gelbbraun und rotbraun, ganz gelb und cremefarben.
Du fragst dich bestimmt: *Hä? Was'n für Straßen?"
Das hast du gut gefragt. "Hä" ist immer der Beginn des WUNDERnS. Das ist gut.
Du sagst also "hä", legst den Kopf ein bisschen schief und kannst besser sehen.
Ha! Ich liebe diesen Moment!
Dann lass mich dich jetzt herumführen.
Gleich hier, wo du bis eben nur ein zusammengebrochenes Glashaus gesehen hast, in dem einst die süßesten Früchte wuchsen (und vielleicht die ein oder andere exotische Pflanze), erkennst du nun staunend, dass hier ein gigantisches luftiges Gebilde steht, nein, besser hängt. Oder eigentlich sogar schwebt.
Helle Streben aus mächtigen Balken tragen ebenso helle Tische, über denen wie Dächer schützend glitzernde Scheiben hängen. Von Baum zu Baum ziehen sich die weiten, sonnentrunkenen Gänge und bieten denen Raum, die sich in ihnen austauschen wollen - was die Omas oft machen.
Das hier nennt sich übrigens Winterling, weil hier die Elfen des Winters wohnen. Großgewachsene, feingliederige Persönlichkeiten mit einem noch feineren Charakter.
Wenn du jetzt noch gerade schauen würdest, dann würdest du jetzt sagen "Elfen, Elben! Alles Mist! Die machen nur groben Unfug und bescheren einem schlaflose Nächte."
Na, das haben deine Kinder auch gemacht…
Die Omas verstehen sich gut mit ihnen. Sie ignorieren den Quatsch, den das totalitäre System einem so weismacht, einfach und konzentrieren sich lieber auf das, was wirklich zählt: Wertschätzung auf Augenhöhe.
Das ist bei den Apfelbaum-Feen, die da drüben sind, siehst du?, schon schwieriger. Die sind nämlich extrem klein. Man müsste sich also mit dem Bauch auf den Boden kuscheln, um ihnen auf Augenhöhe zu begegnen (was Oma Wally mit ihrem dicken Vorbau immer schwerer fällt…). Deswegen können Feen fliegen. Sie schwirren dann einfach so vor deinem Gesicht herum und (vor allem bei Oma Mary) von Ohr zu Ohr (für den energetischen Mehraufwand stellt man ihnen deswegen immer mal wieder ein Tröpfchen Honig hin - und schon ist die Wertschätzung wieder da).
Hier im Apfelbaum arbeiten sie nur, du würdest das wahrscheinlich Industriegebiet nennen. Hier ist tagsüber echt immer voll viel Verkehr, hin und her und her und hin, da muss man echt aufpassen, wenn man über die Straße geht… Und es ist auch voll laut von dem ganzen Brummen und Summen.
Nachts ist es hier ruhig, da kommen nur ab und zu die Nachtwächter-Feen und ziehen mit ihren glühenden Laternen ihre Kreise.
Die Baumfeen wohnen da hinten, was du windschiefes Gartenhaus genannt hast. Da, hinter die vorstehende Latte, da kriechen sie rein, siehst du? Und hinter der Latte ist ein gigantischer, hm, Wolkenkratzer mit vielen achteckigen Zimmern - den haben sie selber gebaut.
Und dort hinten, das, was so rauscht, das ist ein Fluss, der hier in die Tiefe fließt.
Smaragdgrün fließt er sanft gewunden wie eine Spirale bis nach unten ins fünfte Untergeschoss, was in heißen Sommern ein riesiger Spaß für alle Beteiligten ist, wenn sie sich mit ihrer prallen Fülle so ins türkisfarbene Wasser setzen und die Sause machen.
Ach, ich könnte dir noch so viele wunderbare Ecken dieser riesigen Stadt zeigen, die unterirdischen Autobahnen der Pilz-Feen, die lapislazuliblauen Bibliotheken der Stein-Wesen…
Das Schönste aber ist: Ich muss das gar nicht.
Weil du auch so einen wundervollen Garten hast. Musst nur mal hinters Haus schauen, durch den Lattenzaun spitzen und den Kopf schief halten ❤️.
MÖGEN DIE OMAS MIT DIR SEIN!
"Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?""Niemand!!!""Und wenn er aber kommt?""Dann laufen wir davon!"
Wenn du bei diesen Worten auch an nach Schweiß riechende Turnhallen mit federnden Boden denkst, in denen gerade gefühlte tausend Kinderstimmen befreit und juchzend plärren, wild durcheinanderlaufen und quieken und lachen - dann bist du wahrscheinlich genauso alt wie ich, und trotzdem für einen Moment leichte Kinderseele.
(Disclaimer: der sog. Schwarze Mann ist einfach nur tiefschwarz gekleidet, möglichst noch mit Kapuze und um ihn wabert Dunkelheit. Welche Hautfarbe er unter seinem Mantel trägt, ist völlig unerheblich - man schaut ja auch nicht bei einer Dame untern Rock, um dann über die Farbe ihres Schlüpfers zu diskutieren...)
Wenn die Frage aber lautet:"Wer hat Angst vor der neuen Zeit?"
Dann plärrt niemand mehr leicht.
Dann setzt sich die Kinderseele in die schützende Hocke, schlingt die Arme um sich und macht die Augen zu - ich bin gar nicht da…
Du erinnerst dich? Vor zwei Wochen haben die Schreibfreundinnen von dem aktuell sehr stark spürbaren Phänomen des "das Alte ist noch nicht weg, das Neue noch nicht da" erzählt. Doch plötzlich...
Darf ich dir erzählen?Von etwas, was mir heute, beinahe soeben, passiert ist?
Mentorinnentreffen. Wir gehen in breakout rooms, um aneinander miteinander zu arbeiten.
Übungsräume. Vielleicht sogar innere Turnhallen mit federnden Böden.
Wir reden.
Noch haben wir kein Setting. Wir wissen noch nicht, wer erst der Klient, wer erst der Mentor ist.
Was also tun?
Wir paddeln und platschen durch das aktuelle Seelenmeer und stellen, quasi im Plaudern, plötzlich fest:
Wir befinden uns an der identischen Stelle.
In lakesh, du bist ein anderes Ich, wird absolut manifest, es materialisiert sich quasi. Jetzt, wo es so klar da steht.
Mein Gegenüber erzählt, und mit ihren Worten berührt sie Stellen an mir, die ich nur allzu gut kenne, wo der Grind zwar ab ist, aber die neue Haut noch frisch. Es juckt noch. Und ich spüre: Sie zerspringt, defragmentiert (was das bedeutet, liest du hier).
Anstatt an mir rumzukratzen, springe ich. Lasse mich von der gelben Bananeninsel fallen und kühle die Haut.
Warum also meinem anderen Ich nicht die ebensolche Möglichkeit eröffnen?
In diesem Fluss, diesem sanften auf und ab der Sommerwellen eröffnet sich DER RAUM.
Alles ist möglich. Sogar Heilung. Oder gerade die.
Wir tauchen gemeinsam ab. Gemeinsam erforschen wir die Essenz dessen, was gerade da ist. Gemeinsam fügen wir durch Worte zusammen, was zusammengehört, trennen, was zu trennen ist.
Und wir beginnen damit, zu spielen. Um uns herum sind Abertausende von Quanten und die in ihnen liegenden Möglichkeiten, die in allen Farben leuchten, um uns herum spielen, fast ein bisschen aufdringlich zum Mitspielen auffordern. Anstubbsen. Sanft. Zart. Mit der Nasenspitze.
Lass uns tanzen! Lass uns vorm schwarzen Mann davonrennen und das so knapp wie möglich an ihm vorbei, um ihn zu foppen. Du erinnerst dich? Es ist ein Spiel.
Und wir mittendrin in einer unzähligen Menge an gigantischen Spielzeugkisten, die alle nur uns gehören.
Jetzt. Hier.
Niemand wird kommen und sie uns wegnehmen.
Konkret: Wir tauchen ab in Sommerräume, erfühlen, was es mit uns macht, wie es uns erfüllt.
Manchmal tauchen Haiflossen auf. Mit spitzen Fingern nehmen wir sie auf, heben sie hoch - nur um festzustellen, dass unter ihnen nur ein bunter Fisch hängt, der ein Flossenschild in der Hand hält, um uns zu foppen.
Kannst du dir den gerade vorstellen? Er ist echt zu lustig..
Gerade noch rechtzeitig in der linearen Zeit, der zählbaren Zeit, tauchen wir wieder auf und klettern zurück auf die gelbe Insel.
Im gemeinsamen Gespräch stellen wir fest: allen Gruppen ging es so.
Da ist die Rede vom Raum des "Nichtwissens" und wie punktgenau er wirkt. Die Rede von der Gesamtheit des Erlebten wie auch von seiner Individualität.
Was ist da passiert?
Magie ist da passiert.
Wir haben die Quanten in Ruhe gelassen.
Keine Mindfuck-Steine reingeschmissen.
Wir haben uns dem Meer des Seins hingegeben.
Und die Quanten haben das gemacht, was sie am liebsten tun. Sich nämlich an die richtige Stelle gesetzt.
Und das sowohl bei den Klienten, als auch bei uns, den Mentorinnen.
Ich also habe von der "Arbeit" genauso "profitiert". Das ist doch ein Ding!
Es geht sogar noch weiter:
Eine erzählt:
"Die Schafe, die hier um mich so laut waren…" (wohlgemerkt echte Schafe, weil sie saß gerade auf einer Bank am Deich) "...sind plötzlich ganz ruhig geworden."
Diese Aussage ist voll provokant, findest du nicht?
Denn, was sollte das denn bedeuten?
Doch nicht etwa:
"Wenn mein Inneres sich beruhigt, dann beruhigt sich auch das Außen"
Wenn ich beruhigt bin, in mir ruhe, mittanze, mitspiele, dann löst sich auch das verquirlte Außen auf?
Genau so.
Oh, oh, die Omas greifen gerade ein…
"Umgib dich mit Leuten, bei denen du du selbst bist", sagt Holly. "Um es zu trainieren."
"Um zu wissen, wie es sich anfühlt ", erwidert Wally, die bei Training eher an zu enge Turnhosen denkt. Und man spürt: Sie trinkt dieses Gefühl.
Mary aber, die Bloody Mary, blickt mir ins Auge. Und sie sieht es. Sie sieht das, was mir selten passiert.
Einen Tropfen des Seelenmeeres nämlich habe ich mitgebracht. Und der hängt mir jetzt im Auge. Formt sich zur Träne.
Ich fühle, nein, ich erkenne plötzlich: Ich bin gerührt. Nein, be-rührt.
"Lass es zu."
Ein Tor hat sich geöffnet.
Und wir wissen doch alle seit Jahrtausenden, dass genau sowas hinter diesem Tor liegen MUSS.
Das Neue ist da!
Endlich wieder!
Es bedeutet: Der Hustle hat ein Ende. Der Kampf ist vorbei.
So, das ist meine Geschichte.
Ich weiß, dass ich mal wieder hunderttausend Blogbeiträge zu einem gemixt hab.
Und ich kann nicht anders. So bin ich nunmal. So ist meine Realität.
Ich bin dankbar.
Wie damals in der Kirche (und das müsste auch zum Moment des Spiels von oben gewesen sein) plärre ich, quieke ich jauchzend das Lob Gottes in die Welt.
Jahwe. "Ich bin die ich bin - und all das, was ich sein werde."
MÖGEN DIE OMAS MIT DIR SEIN!
10.6.23, Samstag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
"Los geht's", sagt mein komootes Navi mit etwas gelangweilter Stimme.
Okay, Motivation geht anders, aber ich brauch's ja nicht extrinsisch, also von Außen.
Weil ich hab's ja intrinsisch. Also in mir.
Seit zehn Jahren habe ich den Traum an der Saale entlang zu pilgern.
Warum die Saale?
Die Saale ist der Fluss, an dem ich geboren bin - und damit ist sie zeitlebens meine Patin im spirituellen Raum.
Ja. Geboren und links liegen gelassen. Erst als ich angefangen habe nach dem "Mehr" zu suchen, das "Mehr", das eben auch nicht von Außen kommt, sondern mich von innen heraus erfüllt, habe ich sie über meine schamanische Ausbildung in der Tradition der Qero wiedergefunden.
Und schon sind wir mitten im Thema.
Die Heldinnenreise- die Reintegration des Weiblichen
Tag 1: Die Trennung vom Weiblichen
Viel muss dazu nicht mehr gesagt werden. Riane Eisler, Alice Schwarzer und auch Alice Hesters werden nicht müde, immer und immer zu wiederholen, dass die bewusste Trennung vom Weiblichen, von der Natur und dem, was natürlich ist, vom Patriarchat über Jahrtausende unbarmherzig vorangetrieben wurde und noch immer wird.
In der Natur ist dies offensichtlich.
Nur: was hat es mit mir zu tun?
Die Trennung vom Weiblichen besteht darin, dem männlichen Weg zu folgen. Dem Weg des bigger, better, faster, more.
Leistung. Erfolg. Mein Haus, mein irgendwas.
Die Erreichung äußerer Ziele, die mein Inneres nicht erfüllt haben. Bis ich leer war, wie aktuell noch meine Satteltaschen.
Bloß keine Schwäche zeigen. Immer besser sein als alle anderen. Nur nicht auffallen. Oder doch?
So beginnt jede Heldinnenreise. Auch deine.
Ich werde sie wieder durchlaufen. Für mich und für dich.
Ich nehme dich mit auf #radlnohnee . Lasse dich teilhaben.
Um dir die Angst vor ihr zu nehmen.
Um dir den Mut zu schenken, dich selbst auf die Reise zu machen. Zu dir.
Und wenn du Lust hast, dann kannst du auch in echt mitgehen. Im September auf Heldinnenreise durchs Fichtelgebirge.
11.6.23, Sonntag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Wieso eigentlich #radlnohnee ?
Super. Schon sind wir wieder mittendrin in der Heldinnenreise.
Tag 2: Identifikation mit dem Männlichen
Wenn man das Weibliche ablehnt, dann setzt man alles daran, dem Männlichen zu gefallen, man klettert auf Boden herum, der einem zwar nicht geheuer, aber eben angeblich nötig ist. Wir versuchen alles perfekt zu machen, um akzeptiert zu werden.
Doch was wir wirklich suchen, ist Sicherheit.
Nehmen wir mein Beispiel:
Ich habe heute meine Taschen gepackt.
Rechts 5 Kilo mit Matratze, Schlafsack, Kochgeschirr, Essen
Dazwischen das Zelt (mit 1,7 kg)
Links FÜNF KILO KLAMOTTEN!!!
Fünf Kilo Klamotten, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.
Hallo? Auch wenn das eine Heldinnenreise ist - wir befinden uns immer noch in der Zivilisation, das nächste Geschäft innerhalb von zwanzig Minuten zu erreichen. Was soll das?
Merkste was?
Boah, ey, Das muss ich alles tragen. Völlig egal, ob ich es brauche oder nicht.
Es gibt mir nämlich Sicherheit.
Noch habe ich voll Schiss, dass es nicht genügt, ich nicht genüge, …
Also trage ich.
Und zwar ohne E.
Damit meine ich ohne E-Bike.
Als ich mich längs Isar und Amper auf das #saalepilgern vorbereitet habe, und Nähe Ziel schon mit hängender Zunge gerade noch so dahingekrochen bin - da kamen mir viel zu oft Radler entgegen, aufrecht auf Thron, Blick geradeaus, und zwar in einer abartigen Geschwindigkeit, dass'd dich scho fragst, ob die wohl aufs Klo müssen.
Ich werde so mit 12-15 kmh fahren, statt mit 25. Und es wird schwer werden. Langsamkeit ist nicht unsere Stärke. Wir wollen möglichst schnell möglichst bequem ankommen, um am nächsten Tag wieder woanders hin zu rasen.
Aber ich will das nicht.
Ich will mich auf die weibliche Natur einlassen. Morgen.
Im September reise ich durchs magisch-mystische Fichtelgebirge. Auch ohne e, stattdessen mit viel Naturkraft und Bodenhaftung unter deinen Füßen, damit du in der natürlichen Zeit wachsen kannst. Und du kommst mit! Unter #heldinnenreisedurchsfichtelgebirge erfährst du mehr.
Was ist in deinen Sicherheitssatteltaschen? Und wie viel wiegen die?
Aha. Bis morgen!
12.6., Montag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Unglaublich, aber wahr: I'm on the road.
Nach etlichen inneren Struggles gestern, die alle, na?, richtig: die Sicherheit betrafen.
Zuerst die Warnung der Bahn, dass sie seeeehr viele Räder in den Zügen erwarten und mich womöglich nicht mitnehmen.
😱
Oh GottoGott! Ich werde keinen Platz haben! Ich werde am Bahnsteig jämmerlich verenden, alt und grau, wartend auf den Zug, der mich endlich von hier wegbringt…
😂
Ja, wenn du das kennst, dann weißt du jetzt gerade auch, dass diese Struggles nicht besonders komisch sind und sich extrem echt anfühlen. Ja, der Körper kommt halt mit den Hormonen immer noch nicht klar und schaltet immer noch sofort in den Panik-Modus - typisches Merkmal der PTBS.
Ein anderes typisches Merkmal ist, mich ständig zu fragen, wie's mir geht. Ständig muss ich mich rückversichern. Warum? Weil's sonst keiner macht? Und ich hasse auch diese ständige Fragerei, weil daraus Stress entsteht (klar, ich frag mich ja nur dann, wenn's mir nicht so gut geht 🙈).
Heute früh aufm vollbepackten Rad und ausgerechnet bergauf, hab ich mich gefragt - und war über die Antwort sehr erstaunt: Es ging mir nämlich gut. Erstaunlich gut.
Ich hatte plötzlich Lust auf die #heldinnenreise !
Es wird dir auch so gehen: Je öfter und je bewusster du diesen uralten Weg gehst, umso mehr wird er dir gefallen. Naja, nicht jede Station, aber du wirst dich trotzdem auf ihn freuen, weil du ihn kennst. Und liebst.
Weil du durch ihn dich lieben lernst.
(Schau mal unter #heldinnenreisedurchsfichtelgebirge , da führe ich dich durch diesen Prozess)
Tag 3 ist also: Der Weg der Prüfungen
Immer wieder fragt die Seele dich: Willst du das wirklich? Willst du dich wirklich auf den Weg ins Labyrinth, den Weg in den Inneres, den Weg zu dir machen?
Ja. Ich will.
Naja, vielleicht.
Mal sehen.
Zumindest aber erstmal den ersten Schritt. Dann schau ich weiter. Okay?
Okay. ❤️
Kurzes Update von Tag 3: Der Weg der Prüfungen
Bin nach der Ankunft in Saalfeld (der Zug war übrigens überschaubar voll und easy ❤️) nochmal knapp 21 km geradelt. Selbstverständlich mit Gegenwind - sonst wär's ja kein Weg der Prüfungen 😂
Jetzt steh ich auf einem Platz, der "kommraus" heißt (oder kommaraus??? 😂 😂 😂) und keinen Zaun hat.
Puh.... Ungesichert. Da kann jeder kommen... Du merkst schon: Der Mindfuck-Überprüfer (willst du's wirklich?) versucht aufzumucken.
Mir wurscht.
Weil: Die Entscheidung, hier zu stehen, war absolut folgerichtig. Der Name, der Platz, die (selbstverständlich aufmerksam gelesenen) Rezis - alles hat quasi geschrieen: Hierher.
(By the way: falls du von mir schon was gelesen, aber keine Rezi hinterlassen haben solltest, dann mach das bitte! Rezis haben Impact, so wie meine Bücher!!!)
Und damit sind wir beim wichtigsten Tool von Station drei: Deiner Intuition.
Und glaub mir, die schreit anfangs so laut, da musst du dich echt anstrengen, sie zu überhören. Ich weiß aber auch, dass sie anfangs, wenn du noch nicht so gut mit der Heldinnenreise kannst, ein zartes, engelsgleiches Stimmchen ist im Gegensatz zum plärrenden Mindfuck.
So, ich bleib jetzt hier, koch mir noch was und bin gespannt, was die erste Nacht an Botschaften bringt.
Falls du auch auf #heldinnenreise
gehen willst: #heldinnenreisedurchsfichtelgebirge
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13.6.23, Dienstag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Moin!Alles eingepackt, Kaffee gekocht YEAHUnd die Brille im Zelt vergessen…
Tag 4: Der illusorische Weg des Erfolgs
Natürlich bin ich gestern noch lange wach gelegen und habe über die Strecke und alles andere nachgedacht. Mit dem Nachdenken kamen die Kopfschmerzen und schließlich die Frage: Warum zum Henker tu ich das hier eigentlich?
Der Glaube zerrinnt mir zwischen den Gehirnwindungen und schafft es nicht, sich im Herzen festzusetzen.
Dabei sollte ich es doch eigentlich besser wissen.
Eine kleine glitzernd türkis-blaue Libelle (oder ist das ein Schmetterling?) surrt direkt an meinen Augen vorbei und zwingt sie dazu, ihr zu folgen.
Gut so. Die EMDR-Augenbewegungen holen mich wieder raus aus der Starre. Der türkise Mini-Drachen erinnert mich an etwas. Es schmerzt ein bisschen. Aber was ist es?
Die Heldin bekommt Mentorinnen an ihre Seite. Sie tauchen einfach auf, drängeln sich ins überforderte Bewusstsein, das ständig nach außen blickt, Tag 4 ist noch nicht der Tag, an dem sie uns wirklich auffallen, berühren. Dafür sind wir noch zu sehr im Tun, im Leisten - und eher weniger im Hier und Jetzt. Wäre man das, müsste man nicht das Zelt wieder und wieder aufrollen und neu packen.
Tag 4 ist der Tag, an dem die Heldin, wie ich damals, alles dransetzt, um zu genügen - weit über meine Kräfte hinaus. Immer ganz oben, immer innovativ. Und:
Und immer alles perfekt.
Nur keine Fehler machen. Nur keinen Anlass für Tadel geben. Nur, um dann doch schlechter beurteilt zu werden.
Fünf Jahre hat es gedauert, bis ich damals durch meinen Tag 4 durch war. Nach fünf Jahren habe ich endlich gewusst: Ich bin genug.
Gesagt haben mir das drei Kühe 🐮. Und du merkst schon: Die Natur fängt plötzlich an mit dir zu sprechen. Jetzt, wo du am männlichsten Scheitelpunkt der Verneinung deiner Weiblichkeit angekommen bist, nimmt die große Göttin dich sanft an der Hand.
Auflösung: Es ist eine Blauflügel-Prachtlibelle. Und ihre Botschaft kenne ich aus einer anderen Heldinnenreise mit @mia
Wie hast du damals gesagt, Mia (da war's ein ebenso türkis glänzender Eichelhäher, oder war's ne Blauracke?)?
"Damit du immer wieder weißt, wo deine goldene Kugel ist, wenn du sie mal wieder verlegt hast…" ❤️
Update von Tag 4 am Abend
Und? Hat's geklappt? Weiß ich schon, dass ich genug bin? Weiß ich schon, dass ich nicht perfekt sein muss um genug zu sein?
Meine Mitcamper von heute Nacht reißen heute 80 km runter und ich habe "nur" 45 km aufm Buckel, dafür mit 300 Höhenmetern und, richtig, Gegenwind. Das ist Kraft für 60 km.
Das ist absolut genug.
Es löst sich was. Die trennende Wand zwischen mir und der Natur löst sich auf. Ich habe vergessen, welcher Tag heute ist, und was morgen kommt, kommt morgen.
Ich schäle mich raus aus der Zivilisationshaut, die viel zu eng geworden ist, und vermische mich immer mehr mit dem, was ist.
Und das, obwohl ich nie vorher weiß, was später sein wird. Wo wohl der Mindfuck gerade ist? 😂
Ich befinde mich in terra incognita, einem No-man's-land. Und wenn ich no-MAN'S-land sage, dann meine ich das ziemlich wörtlich. Es ist der Ort, in dem meine Seele wohnt. Long time no see...
Die Gegend wird karger, trockener, fast wie eine Wüste - und es beginnt, nach Drachenpups zu riechen...
Aber erstmal darf ich mich erst noch ein bisschen schälen. Ich darf das. Ich bin genug.
Willst du mit mir auf Heldinnenreise gehen? Dann schau mal hier #heldinnenreisedurchsfichtelgebirge
14.6.23, Mittwoch, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Ich steh am Bahnhof und warte.
Auf den Zug nach Bernburg. Um ehrlich zu sein: Mit dem Gedanken, zwischen Naumburg und Halle per Bahn abzukürzen, hatte ich schon gespielt. Aber die Tour heute war der Hammer!!!
Landschaftlich wunderschön. Mutter Erde hat eine gigantische Garderobe und ein Kleid ist schöner als das andere. Canyons, Weinberge, Burgen - 💓
Und drei voll miese Steigungen, glaube, heute habe ich mehr geschoben als getreten…
Aber, so sagt man, wenn's bergauf geht, geht's auch irgendwann wieder bergab. Und heute musste ich sogar bergab treten. Außerdem viel Kopfsteinpflaster, wo das Rad erstmal einmal drüber rutscht und dann greift…
Und ich hatte schlicht und ergreifend keinen Bock mehr.
Keine Lust mehr darauf, gegen Windmühlen anzukämpfen oder auf holprigen Wegen durchgeschüttelt zu werden oder auszurutschen.
Keine Frage, es ist Tag 5: Starke Frauen können 'Nein' sagen.
Ein 'Nein' zum Außen ist immer ein 'Ja' zu mir selbst. Es gefällt uns nicht, anderen NICHT zu gefallen. Wir sind darauf trainiert, immer alles abzunicken, was andere von uns erwarten.
Okay, bei mir erwartet das keiner (außer der Herr Mindfuck), aber es knabbert doch an meiner "Ehre", dass ich den bequemen Weg wähle.
Doch genau betrachtet, ist meine Entscheidung keine aus Angst oder Bequemlichkeit - meine Entscheidung ist vor allem realistisch. Noch so eine Strecke packe ich nicht. Punkt. Da muss ich auch gar nicht mit irgendwem diskutieren. (Und glaub mir: Diese Strecke bis zu meinem ersten echten 'Nein' war wahrlich kein Zuckerschlecken…
Apropos: Wie hört sich dein 'Nein' an?
Neben mir die Saale, die nur eine einzige Botschaft hatte: Ich bin da. Ich bin einfach nur da.
Sei auch du einfach da. Mehr nicht.
Kein Tun.
Keine Hetze.
Einfach nur sein.
Und die zahlreichen Kühe am Weg setzten gleich noch eins drauf (im Fall ich hätte es vergessen):
DU BIST GENUG!
Lust auf deine eigene Heldinnenreise?
#heldinnenreisedurchsfichtelgebirge
Abendupdate.
Der Himmel ist schwarz, der Boden weiß.
Alles in allem war es ein wunderschöner Tag.
Angefangen bei dem Fink, dann das Reh, das ich nie gesehen hätte, wenn ich nicht den Berg hochgeschoben hätte (thanx goddess for #radlnohnee).
Auch der Platz hier in Bernburg.
Und ich bin ganz nah bei der Saale, die immer noch einfach nur da ist.
Ich kann dir gar nicht sagen, wie gut das tut. Dass jemand einfach nur da ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich nähere mich Schritt für Schritt der tiefen Höhle, in der der Teil meiner Seele wohnt, den zu treffen ich aufgebrochen bin.
Das Weibliche in mir fängt an zu brodeln. Ich wünsche mir Schwestern, absichtslose Berührung, auch ein echtes Bett…
Morgen ist Tag 6. Der Abstieg beginnt.
Und eines weiß ich: Ins Labyrinth geht man alleine.
Morgen. 60 km gegen den Wind.
15.6.23, Donnerstag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Dieser Tag ist ein Geschenk!
Ich fahre heute zum ersten Mal wirklich direkt Hand in Hand mit Mutter Saale, und es geht mir gut!
Ich habe Spaß! Spaß mit dem Wind zu spielen, Spaß am kurzen Wettfließen mit dem Fluss. Der Abstieg von Tag 6 ist mit erstaunlich wenig Treten verbunden 😂…
Und dann, sechs Kilometer vor der Saalemündung der worst case: Die Fähre fährt heute nicht. Der Fährmann wird mich nicht überholen.
Erstaunlicherweise bleibe ich ruhig. Nehme meine Brotzeit und setze mich zu ihr. Wir sind eins geworden auf dem Weg. Wir brauchen keine Worte mehr, um zu wissen, wie es weitergeht.
Der tiefe transformierende Weg des Labyrinths ist es, den Weg in Windungen zu führen. Einmal scheint das Ziel ganz nah, dann führt der Weg aber scheinbar wieder davon weg. Jede Wegkehrung schenkt uns die Möglichkeit, auf das, was war, zurückzublicken, es in Wertschätzung und Dankbarkeit gehen zu lassen.
Jetzt sitze ich in Calbe am Bahnhof und warte auf den Zug, der mich heute noch bis Hamburg bringen wird.
Natürlich schreit der Mindfuck rum, ich sei gescheitert, habe den Pokal nicht verdient. Aber ist tatsächlich die Mündung, das Selfie am "I Did It!"-Punkt das wahre Geschenk?
Wenn da nicht die Prüfung wäre…
Update zum Abend:
Ich bin bei der Elbe. Darin sind Saale und Eger (an ihr bin ich aufgewachsen) mit ihr vereint.
Und es war ein Ritt.
Zuerst das Zurück,
(Übrigens: da sind mir plötzlich all die prallen Kirschbäume und endlich auch Frau Holler aufgefallen, vorher nicht) dann die Ad-Hoc-Entscheidung sofort nach Hamburg zu fahren, dann die unglaublich vielen Fahrräder am Bahnsteig und mit ihnen die alte Angst.
So ist Tag 6. Das Alte ist noch nicht weg, das Neue noch nicht da…
Viele wunderbare Bekanntschaften im Zug gemacht. Eine wunderbare junge Mutter und ein wunderbarer junger Mann.
Sidenote: Alles, was ich gesagt habe, haben sie wie einen Ratschlag aufgesogen - echt jetzt??? Okay, das ist hier keine Heldinnenreise zum "Reconnection with the feminine", das ist hier sowas wie "Initiation to the circle of the silver queens" 😂😂😂
Ich liebe die #heldinnenreise - worum es WIRKLICH geht, lässt sie immer offen.
Jetzt also barfuß durch den Sand, den ich dann gleich im Zelt habe.
Ich freue mich auf die Nacht mit den drei Flüssen.
So scheiße der Tag war, gefüllt mit inneren Struggles (denn im Außen lief alles wie am Schnürchen - ja, so sind sie, die Spirits ❤️), so tiefenentspannt bin ich jetzt.
Und - oh Wunder - immer noch genug.
16.6.23, Freitag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Tag 7: Das dringende Verlangen nach der Wiederverbindung mit dem Weiblichen
Ich kenne diesen Wunsch, diese immer wieder auftauchende und fast unstillbare Sehnsucht nach dem weichen, warmen, sensiblen, wertvollen Ich.
Göttin sei Dank kenne ich auch sein Ziel, den Moment nämlich, in dem ich mit jeder Faser, jeder Zelle meines Ichs spüre, dass ich angebunden bin an das Weibliche.
Ich nenne sie "die große Göttin", denn ich habe keine eigenen Worte, die ausdrücken könnten, was ich empfinde.
Am deutlichsten empfinde ich es an der Elbe. (Klar, the holy three Eger-Elbe-Saale ✨).
Und bei ihr war ich.
Heute Nacht.
Heute.
Und habe zwei Schwestern getroffen.
Frauen, die ich kurz und lang kenne - und wo wir uns kennen, weil wir alle drei Heldinnen sind und die Heldinnenreise kennen.
Wir wissen um die andere.
Das ist das größte Geschenk der Heldinnenreise, sie macht uns zur Gemeinschaft starker Frauen.
Durch sie geschieht Heilung. Durch ihr reines Da-Sein geschieht sie.
Nachtrag zu Tag 7:
Was für ein Tag!
Gefüllt mit tiefen Gesprächen, erfrischendem Lachen bis der Bauch weh tut und unendlich sprudelnden kreativen Ideen. Um zwei bin ich dann platt und satt ins Bett gefallen.
Im Spiegel meiner Erzählungen gestern haben mich die Schwestern gestern wieder daran erinnert, wie groß ich bin.
Wie mutig, allein unterwegs zu sein.
Wie mutig, mich auf neue Situationen und neue Menschen einzulassen.
Wie mutig, meiner Intuition zu vertrauen (denn tatsächlich hätte es mich gestern früh in Schönebeck, wo ich ja eigentlich übernachten wollte, wenn da nicht die geschlossene Fähre gewesen wäre, tierisch unter Wasser gesetzt...).
Und diese Anteilnahme und Wertschätzung ist es, die mir auch den letzten Zweifel daran nimmt, dass das eben alles nur "Zufall" oder "Glück" war.
Nee, nee, war es nicht.
Im Gegenteil: Ich war geführt, beschützt, gehalten, getragen von einer Mutter, die mich als ihre Tochter anerkennt.
Ich bin eine Tochter der Erde. Immer.
Bin sehr gespannt, was mich heute erwartet ❤️
Und nochwas: Es tut sooooo gut, ich selbst zu sein 🤗✨💖
17.6.23, Samstag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Tag 8: Heilung der Spaltung zwischen Mutter und Tochter
Das ist eigentlich DER Tag in der Heldinnenreise, an dem man endlich tatsächlich verstanden hat, dass man von Mutter Natur nicht getrennt ist.
Und dass alles, was ihr angetan wird, auch mir angetan wird.
Wenn ich das so tiefgreifend verstanden habe, wie an diesem Punkt der Heldinnenreise, dann kann ich nicht mehr so weitermachen wie bisher. Es ist unmöglich geworden.
Warum?
Ganz einfach deswegen, weil ich Liebe erfahren habe. Fürsorge. Fülle. Das alles habe ich geschenkt bekommen von der "Frau", die ich die große Göttin nenne. Und zwar in einer solchen Fülle, die mir das patriarchal-dominierende System niemals bieten könnte.
Ich habe wahre innere Fülle erfahren, etwas, was mich tatsächlich nährt und nicht nur so tut.
In diesem Moment werden wir zu Schwestern. Auch Mutter Saale und Eger und Elbe sind Schwestern.
Und auch die Freundinnen, die diese Tage mit mir geteilt haben, werden zu Schwestern - und diese Verbundenheit geht sooo tief!
In den Gesprächen wird so viel, hm, abgebaggert, freigelegt, schön geputzt. Und zwar auf Augenhöhe mit absoluter Wertschätzung. Hier dürfen wir alles sagen, ohne damit eine Absicht zu verbinden. Auch wenn uns das, was gesagt wird, vielleicht nicht immer gefällt. Aber wir spüren: Hier spricht absichtslose Liebe.
Hier ist eine Art sicherer Ort, an dem wir gemeinsam Ich sein dürfen, ja sogar sollen.
In Wahrheit sind die Matriarchate nichts anderes als ebensolche egalitären Systeme (unter Von Drachen, Ariadne und dem Fluss des Lebenshabe ich ausführlicher darüber geschrieben). Nur gefällt das den alten, weißen Männern (und Frauen, denn die gibt's auch) nicht. Sie könnten im Außen etwas verlieren - und verstehen nie, dass der wahre Reichtum innen liegt. Versteckt in dunklen Räumen, darauf wartend, dass du endlich kommst und die Tür zu dir öffnest ❤️
18.6.23, Sonntag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Ich bin wieder hier, ganz nah bei ihr, Schwester Saale.
Nach neun Stunden mit der Bahn.
Kannst du dich erinnern, wie viel inneren Stress ich hatte vor den Zugfahrten. Davor, dass ich keinen Platz bekomme, man mich rauswirft.
Heute gar nicht.
Im Gegenteil: Ich war sogar so mutig, dass ich innerhalb von sechs Minuten das Gleis gewechselt habe.
Es war brutal viel los an den Bahnhöfen, die Treppen verstopft, die Aufzüge blockiert - aber immer waren da auch Menschen, die geholfen haben. Zugepackt, das Rad aus dem Zug gehoben.
Das war toll. Vielen Dank an alle die, die da waren.
Es gab keinen Streit, kein Gezicke, kein "nee, ich bleibe jetzt hier im Fahrradabteil sitzen, weil ich das so bestimmt habe, und du, Radler, musst halt wieder aussteigen".
Ich gebe ganz ehrlich zu: Ich habe mich schon aufgeplustert, meine Muckis aufgepumpt, weil ich bereit war, meinen immerhin bezahlten Platz zu erkämpfen.
Es war nicht nötig.
Sogar die Schaffnerinnen waren so entspannt, dass sie nichts zu den mit Rädern zugestellten Wegen gesagt haben. Auch vielen Dank an sie! Sie hätten ihr Platzrecht auch einfach nur durchsetzen können. Mit Staatsgewalt.
Tag 9: Den inneren Mann mit Herz finden
Der Kampf ist unnötig geworden. Dieses patriarchale Sich-Behaupten hat sich erledigt. Der einsame Krieger, als der ich gestartet bin, wurde geheilt - von ihr. Von dem weichen, warmen, succulenten Weiblichen.
SIE hat die Führung übernommen, die große Göttin, und gut für mich gesorgt. Und ich kann ihr vertrauen. Immer. Denn das ist, was ich wieder und wieder erlebt habe.
Alles ist miteinander verbunden. Die vom patriarchalen System propagierte und weiter aufrecht erhaltene Mär von der Trennung ist entlarvt. Es gibt keine Trennung.
Wer dies weiter behauptet, lügt.
Alles ist miteinander verbunden.
Und weil ich auf dieser Reise begonnen habe, mich selbst zu lieben, kann ich das vermeintlich Andere lieben.
Das ist die wohl größte Erfahrung, die die Heldinnenreise bereithält. Immer. Jede einzelne.
Und mit jeder Heldinnenreise gelingt das mehr.
So, Schwestern. Morgen geht es heimwärts. Es gilt die Erfahrung in die Welt zu tragen. Jenseits der Dualität.
Morgen könnt ihr nochmal mitreisen.
19.6.23, Montag, Logbuch der Heldinnenreise längs der Saale
Ein fröhliches Moin! in den Kreis der #radlnohnee -Schwestern! In den Kreis der Heldinnen!
Der Kreis hat sich geschlossen. Die Etappen der #heldinnenreise sind durchlaufen.
Ich habe einen ganzen Sack voller Geschenke bekommen. Innere und äußere.
Ich habe erfahren, dass ich mutiger bin als gedacht. Ich bin mutiger, weil ich Ihr vertraue, dem Leben vertraue.
Ich habe erfahren, dass ich am liebsten ich bin. Ich bin.
Ich habe erfahren, dass ich genug bin. Dass ich eingewoben bin in einen Kreis aus menschlichen und spirituellen Schwestern.
Ich habe Wertschätzung erfahren und Begegnung auf Augenhöhe.
Jetzt gilt es, diese Erfahrung "Jenseits der Dualität" (Tag 10) in die Welt zu tragen.
Weil Ich bin, darf auch jeder andere sein. Denn auch er ist in Wahrheit angebunden - auch, wenn er das noch nicht weiß.
Indem ich mich selbst lebe, so, wie ich es erfahren habe, lade ich den anderen ein, es auch zu tun. In seiner Verantwortung.
Die Erfahrung der Selbstliebe, wie die Heldinnenreise sie dich lehrt, ist nicht auf dem Egoismus gebaut, den wir im herrschenden System sehen.
Die Erfahrung der Selbstliebe, wie die Heldinnenreise sie dich lehrt, ist auf dem starken Fundament der Empathie gebaut. Und erst dann besitzt sie ihre volle Kraft.
Es hat mich sehr gefreut, dass du mich auf meiner Reise begleitet hast.
Schreib doch gerne in die Kommentare, was du darüber denkst. Hat es dir gefallen? Fragen geweckt? Vielleicht sogar Neugier auf deine eigene Heldinnenreise?
Du kannst die Heldinnenreise auch lesen und zwar in meinen Büchen #einbucheingebirgeundderflussderschöpfung oder in #vondrachenariadneunddemflussdeslebens oder in #geenaunddermückenschiss
Du kannst aber auch selbst auf #heldinnenreisedurchsfichtelgebirge gehen mit mir
Oder ich begleite dich ganz persönlich durch dieses Abenteuer
Das wichtigste aber ist - und das vergiss bitte nie: Das wichtigste ist, du bist genug.
Nachtrag Tag 10: Jenseits der Dualität
Ich sitze im Zug nach Hause. Zum ersten Mal als einzige mit Rad.
Das ist auch eine gute Zeit, um über Selbstfürsorge zu sprechen, die eng mit der Selbstliebe verknüpft ist.
Noch immer habe ich Angst, im Zug keinen Platz zu bekommen.
Dabei verhalte ich mich wie gewünscht: Ich nehme Züge ohne Auslastungswarnung, ich nehme im Zug meine Satteltaschen ab und selbstverständlich kaufe ich ein Fahrradticket (das ich übrigens in Sachsen-Anhalt und Thüringen gar nicht brauche).
Im Zug treffe ich dann auf Selbstfürsorge der alten Art.
Menschen ohne Behinderung oder Kinderwagen sitzen auf den Klappsesseln, an die ich eigentlich mein Fahrrad lehnen sollte. Und: Sie weigern sich vehement, den Platz frei zu machen, obwohl andere (normale) Sitze frei sind.
"Nee, den Platz hab ich jetzt hier. Ich muss bequem sitzen."
Und ich unbequem stehen und mitm Rad in der Hand zwei Stunden Zug-Surfen?
Im übrigen sind die auch dann noch schwerhörig bei Kinderwägen, Rollstühlen und sogar Schaffnern. Bloß keine Empathie, weil dann müsste ich mich vielleicht verändern…
Liebe Bahn, deswegen möchte ich dir etwas sagen:
Sowohl bei abillio als auch bei der Metronom werden reine Fahrradabteile eingesetzt. Da gibt es (fast) gar keine Sitzplätze! Deswegen sitzt da (oh Wunder) auch keiner. Stattdessen haben da 25 Räder Platz und jeder kommt mit. Wäre das nicht mal was? Ich (und alle, die ich auf der Reise getroffen habe) fände das schön. Vor allem auch deshalb, weil ich für den Platz bezahlt habe.
Jetzt hab ich ja "nur" ein Fahrrad und keinen Kinderwagen mit Baby oder gar einen Rollstuhl. Das heißt: Am Bahnsteig brauche ich nicht unbedingt einen Aufzug - wobei es im Hinblick auf meinen 10 kg schweren Hintern schon extrem hilfreich ist.
Und da bin ich bei den Landungsbrücken in HH echt ganz schön aufgeschmissen gewesen.
Die Aufzug-Beschilderung führt zur U-Bahn, wo ich dann wieder vor Treppen zur S-Bahn stehe (wenigstens abwärts, das geht schon - auch wenn ich vor der Rolltreppe echt immer Bammel hatte…). Unten stelle ich fest: Es gibt einen Aufzug zur S-Bahn, allerdings weiß ich nicht, wo er sich oben befindet, denn er ist (und blieb) kaputt.
Meine Schwester @eva sagte immer: Ich bin nicht behindert, ich werde behindert. Genauso ist das.
Deswegen geht ein riesengroßes Dankeschön an die SchaffnerInnen auf meiner Strecke (Moosburg-Nürnberg-Saalfeld-Halle-Magdeburg-Uelzen-HH) dafür, dass ihr so empathisch und entspannt wart.
Sonst noch was? Nee, das war's.
Eigentlich ist das ja der Blogbeitrag zu Judith Peters Blogparade "Blog your purpose". (Und ich verrate dir jetzt nicht, was Oma Bloody Mary statt pÖrpÖs verstanden hat 😂)
Geworden ist es aber sowas wie ein Hochglanzprospekt der weirdesten Firma ever.
Deswegen: Voilà!
Sisismei pÖrpÖs (Das ist meine Bestimmung)
Moing, darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin Alexandresk und zusammen mit meinen Omas werden wir bei dir mal so richtig gscheit afframma.
Ist auch dringend nötig, schau dich doch mal um, was da überall für a Glump umanander liegt:
Der Boden voll mit vor sich hin schimmelndem Glaubenssatz-Müll, maroden Prinzipien und stinkendem Mindfuck-Pups. Die Kerkerwände un-vorteilhaft mit SST-Lack (Scham/Schuld/Trauma) in Tiefdunkelschwarz verdichtet, das einzige Fenster Spinnweben-verhangen. Und das findest du hübsch?
Du musst mal an die frische Luft.
Du musst mal die Kerkerwände deiner Seele aufbrechen und Licht reinlassen.
Du musst dich mal aus deinem Gefängnis befreien.
"Wem es aber gelingt, den Drachen zu reiten…"
Ich weiß, dass dieses Freiheit-Dings-Wort das Schlimmste ist, was die geschundene Seele kennt. Oh, nee, nicht, weil sie’s nicht möchte. Im Gegenteil: Freiheit ist die größte Sehnsucht der Seele.
Also?
Weil Freiheit das ganz verbotene Ding ist (sogar noch schlimmer als über Stuhlgang zu reden).
WER SAGT DAS? HÖRE JETZT NOCHMAL GANZ GENAU HIN UND FRAGE DICH SOFORT: WER SAGT DAS?
Der Kerkermeister sagt das. Wer auch immer er ist.
Und so Kerkermeister sind eine echte Plage. Und es kostet Mut und Kraft, dieses Ungeziefer auszurotten.
"Die alten Gehirnwindungen triefen vor Erinnerung und Schweiß daran, dass einen der Kerkermeister hier immer so schön entlang treibt.
Ah, ich kenne diese Wege! Ich kann sie förmlich riechen, ihren fauligen, verwesenden Geruch. Und deswegen rate ich dir: Reiße diese Gehirnwindungen ab! Die haben keine Substanz mehr. Dein Kerker ist schon längst baufällig. Hierzubleiben wäre zu gefährlich.
Abreißen. Punkt."
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Lies die Anleitungoder schreib mir, dann machen wir’s gemeinsam
"Wenn aus der Scheiße von gestern der Dung von morgen wird"
Fakt ist: Du kannst dir gar nicht vorstellen, was da noch so zum Vorschein kommt, wenn die Mauern erstmal zerbröckeln.
Sachen, die du schon ewig lange nicht mehr gesehen hast, sowas wie deine Bestimmung zum Beispiel. Oder Träume. Oder ungelebte Eigenschaften deines wundervollen Charakters.
Vor uns liegt der leere Raum, eine Art Wüste oder besser: Eine gerodete Fläche aus aufgewühltem Seelendreck, aus der wir neue Überzeugungen kneten können. Schöne. Füllende. Nährende.
Welche, die halten.
Dich nämlich.
Aus dem Gehirnbatz wird fruchtbare Erde, getränkt mit deiner eigenen Kraft, deinem eigenen Mut. Böden randvoll mit Selbstliebe, Selbstfürsorge, Selbstachtung, Selbstwert, Freiheit.
Vielleicht wirst du laut, vielleicht denkst du quer, vielleicht shakst du sogar den Status Quo.
"Das ist ein gigantisches Spielfeld, um dich zu erproben. Und zwar mit all der Kreativität und Schöpferinnen-Energie, die du Kraft deiner Geburt als Geschenk mitbekommen hast. Und vertrau mir, dieses Geschenkpäckchen ist so magisch wie die Tasche von Mary Poppins Oma..."
Und auch hier hast du wieder zwei Möglichkeiten: Lies die Anleitungoder schreib mir, dann machen wir’s gemeinsam
Zeit für die Omas. Zeit für nachhaltiges InteriÖr-Design
"Fruchtig, funtastisch, weird", so lautet ihr Kampfruf und so werden sie dich an die Hand nehmen - mal Drill-Sergeant, mal Spielgefährtin, und immer magisch. Diese Omas sind die besten TOP-INTERIEUR-DESIGNERINNEN, die die Welt je gesehen hat. Und dabei geht's nicht um den schönen Schein. Da geht's um Wertigkeit.
Es geht nicht darum, dein Inneres nach der neuesten Mode zu kleiden, dich anzupassen, einzuschränken, Aufmerksamkeit und Lob vom Außen zu bekommen. Nee!
Es geht darum, dein Inneres zum Strahlen zu bringen.
In Wahrheit bist du ja bereits ein Diamant, mit all deinen Ecken und Kanten, mit all deinen Facetten. Was hindert dich daran, dein Licht durch ALLE deine Facetten strahlen zu lassen? Und alles zu leben, was du bist. Das nennt man Brillanz.
"Ich und Du, Müllers Kuh - ich will eine egalitäre Gesellschaft"
Müllers Esel ist der, der immer noch daran glaubt, dass Fortschritt auf Kosten des Mitlebens ewig existiert (ich entschuldige mich jetzt schon bei allen echten Eseln, die weitaus mehr Weitblick und echte Empathie besitzen, vielleicht sollte ich sagen "Müllers Mensch" oder "Müllers CEO" oder so…).
NUR!!! Wenn du erstmal dein Inneres aufgebrochen und aufgeräumt hast, wenn du erkannt hast, dass das Innere niemals vom Äußeren getrenntist (so, wie immer Alles mit Allem verbundenist, nichts je getrennt) - na, dann beginnst du die egalitäre Gesellschaft zu leben. Eine, in der es keine Kerkermauern aus "Du sollst, du darfst, du - du - du" (und eigentlich nur "ich will, dass du…" bedeuten) mehr gibt.
Und vor allem: Ich will dir helfen, es selbst zu tun.
Was ich als Gehirnwindungsabrissunternehmerin und Heldinnenreiseführerin hinterlassen will:
Fruchtbare Erde, getränkt mit deiner eigenen Kraft, deinem eigenen Mut. Böden randvoll mit Selbstliebe, Selbstfürsorge, Selbstachtung, Selbstwert, Freiheit.
Kürzlich fiel mir ein Text vom vergangenen Jahr in die Hände, den ich eigentlich für die Schreibfreundinnen geschrieben hatte, der dann aber erstmal wieder vergessen wurde.
Jetzt ist seine Zeit und ich teile ihn hier, denn durch ihn ist mir etwas extrem Wichtiges erst aufgefallen. Manchmal ist man schon so richtig doppelblind... Aber lest erstmal:
Reden wir von ihm. Reden wir vom Tod. - 31.5.22
Mein Tod heißt Huascar und ist für die Inka sowas wie der Hüter der Unterwelt. Ich weiß nicht, warum ich ihn lieber mag als den Bandlkramer, den Thantos oder den Hades. Wahrscheinlich weil er es war, der einfach da war. Als niemand mehr da war. Nicht mal mehr ich.
Mein Huascar trägt einen weiten Ledermantel, der bis auf den Boden geht und so gut riecht, wie Ledermäntel das eben tun. Er ist gefüttert mit weichem Teddyfutter und hält schön warm. Ich glaube, dass er auf seinem kahlen Kopf einen Schlapphut trägt, aber das weiß ich nicht so genau, weil ich ihn noch fast nicht von außen gesehen habe.
Denn meistens, seit wir uns kennen, sitze ich bei ihm unter dem Mantel.Ich verstecke mich da, wenn es wieder zuviel wird. Vieles war viel zu viel in den letzten Jahren. So viel Terror. So viel Angst und Druck und schließlich Freeze. Der ewige andauernde Moment des Rien ne va plus.
Unter Huascars Mantel steht die Zeit still. Unter seinem Mantel bin ich sicher. Unter seinem Mantel ist alles gut.
Huascar redet nicht sehr viel. Und höchstwahrscheinlich war er genauso davon überfordert, dass ich Menschling da so bei ihm unterm Schoß und zwischen den Beinen rumsitze, wie ich vom Außen.
Aber eines Tages, nach gefühlten hundert Jahren, ging plötzlich sein schwarzer Mantel auf und er blickte herein zu mir. Muss von Außen witzig ausgesehen haben, wie der schlaksige, spindeldürre Tod – in der Mitte zusammenklappt wie bei der Morgengymnastik – da durch seine gegrätschten Beine sah.
Eigentlich war das das einzige Mal, wo er geredet hat. Ich werde dieses Gesprächhier so wiedergeben, wie es war. Ohne schmückendes Beiwerk. Denn genauso war es.
»Du, entschuldige, aber hier unter meinem Mantel, das ist kein Platz für ein lebendes Wesen. Das tut nicht gut. Ich bin der Tod.«
»Ich weiß. Es riecht schon nach verfaultem Fleisch. Aber ich kann nicht raus. Ich habe Angst.«
»Hm.«
Wir schweigen. Zusammen. Er lässt mich da sein. So, wie ich gerade da bin.
»Wollen wir was spielen?«, fragt er dann.
Auja! Ich will was spielen!
»Komm, wir spielen Brücke. Ich stell' mich mit breiten Beinen hin und dufährst immer unten durch.«
Wir haben das gespielt. Mal war ich ein Schiff, mal eine Kutsche, ein Auto, … Immer so rein in den Mantel, durchrutschen, raus aus den Rockschößen und gleich wieder zurück. Es war echt lustig. Und so tröstlich.
Das leitete den Gebärprozess ein. Mit allem, was dazu gehört: Fürchterlichen Kontraktionen, Wehen, Pressen, Stemmen und dann schließlich Hingeben.
Plötzlich stellte ich mir zum ersten Mal die Frage nach meinem Wert. Und ich beschloss, dass ich es mir wert bin zu leben. Wenigstens erst einmal zu sein. Es war der Tag, an dem ich erkannte, dass ich ein Recht darauf hatte, zu existieren. Gesehen zu werden. Wahrgenommen. Vielleicht sogar wertgeschätzt.
Es war ein langer, dunkler Tunnel, doch ich bin durchgerutscht. Zum zweiten Mal. Habe von neuem Sprechen, Laufen gelernt. Habe gelernt zu sein.
Warum ich dir das erzähle?
Weil ich jetzt wieder bei ihm bin. Nicht wieder aus Angst vorm Außen. Nicht versteckt unter seinem Mantel. Wir sitzen nebeneinander auf der Bank und ich weiß, etwas wird sterben. Etwas in mir darf gehen.
Und ich weiß: Nach dem Tod wird wieder ein Tunnel kommen. Und ich werde vielleicht diesmal besser durchrutschen. Und dort, am Ende des Tunnels ein neuer Sonnenaufgang. Ein neues Leben. Mein Leben.
Ich weiß: It's a new dawn, it's a new day. You know how I feel. It's a new dawn, it's a new day, it's a new life for me. And I'm feeling good.
Wenn das, was du liest, zum Antrieb wird
Die Idee war, mit dem Gefühl, das uns beim Lesen der ersten Textrunde besonders berührt hat, weiterzuschreiben.
In Dialog zu gehen. Mehr mit dem Gefühl in uns, als in den äußeren Dialog.
Das war auch nicht nötig.
Unsere Texte sagten bereits alles und mehr, als wir vielleicht überhaupt jemals irgemdjemandem gesagt hätten - wenn da nicht der schützende kreisrunde Raum der Schreibfreundinnen geween wäer. Der Ort, der Tribe, an dem wir und unsere Gefühle sicher waren. Und um ehrlich zu sein, es ist ein gigantischer Berg aus Mut, den wir damals erstiegen haben und der sich jetzt ganz entfaltet und sichtbar wird, jetzt, wo du es öffnentlich liest.
Eigentlich ist das schon interessant.
Weil dieser Text sich in ähnlicher Form durch alle meine drei Bücher zieht.
Sanne erkennt in "Ein Buch, ein Gebirge und der Fluss der Schöpfung" auch nach langem, zähen Ringen, dass sie so was wie einen Wert besitzt. (Oh, Göttin, wir vergessen das alle IMMER WIEDER !!!)
Und in "Geena und der Mückenschiss" kommt die Szene mit dem Spiel mit dem Tod fast 1:1 vor (wenn Geena keine Angst vor ihm hat,und die ist ein Mädchen, dann sollte er uns doch erst recht keine Angst machen, oder? Oder?)
Und dieser wundervolle Ausblick eines neuen Tages, der mir gehört, mein Leben, von dem handelt mein neuster Roman "Von Drachen, Ariadne und dem Fluss des Lebens".
Ich habe den obigen Text im Mai 22 geschrieben, da waren alle drei Romane bereits fertig.
Im Oktober habe ich dann mit Geena und die Wand der Schädel begonnen - und siehe da! Diese Szene ist nicht mehr drin. Wird auch im nächsten Kraftort-Roman nicht mehr drin sein...
Was ist da passiert?
Sollte das stimmen, dass ich jetzt mit dem Tod, dem Sterben tatsächlich auf Augenhöhe auf der Bank sitze und entspannt bin? Dass ich gewachsen bin?
Weiß nicht, gib du die Antwort, die du dich traust.
Wenn du mit "Nein" antwortest, machste einfach so weiter wie bisher, nichts wird sich ändern. Alles bleibt.
Wenn sie aber "Ja" lauten sollte, dann sagst du dir damit gerade eben selbst, dass es auch für dich möglich ist. Dass auch DU es schaffst zu wachsen und deine größte Angst zu integrieren.
Und?
It's a new dawn, it's a new day. You know how I feel. It's a new dawn, it's a new day, it's a new life for me. And I'm feeling good. (Nina Simone)
Im Moment zieht sich die Zeit wie lange der Kaugummi, den Tante Alexandra zu einer Zeit, als sie noch nicht Tante war, nur alle anderen Frauen um sie herum, unter den Küchentisch der Omas geklebt hatte.
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Es herrscht Stillstand, während um mich herum ein unaufschiebbarer Punkt nach dem anderen so schnell wie möglich gesetzt werden muss, damit wir ja nicht mehr darüber nachdenken müssen. Und können.
Keine Frage: Stillstand und Passivität sind seit Jahrtausenden weibliche Qualitäten, die wir zutiefst VERABSCHEUEN.
Jahrtausende patriarchal-dominierender Systeme haben mit brachialer Gewalt ihr Ziel erreicht: Die einzig gültigen Werte heißen Fortschritt und Optimierung.
Nichts ist mehr wichtiger, als so schnell wie möglich so viel wie möglich zu verdienen. Alle, wirklich alle versprechen das.
Und alle, wirklich alle fallen darauf rein.
Ich auch. Sonst säße ich nicht hier und würde diesen Blogartikel schreiben, nur weil heute Montag ist und irgendwer der Propheten mal gesagt hat, dass regelmäßiges Bloggen unabdingbar ist für ihn - den Erfolg.
Also tue ich, was die Propheten sagen, ich schreibe.
Wenn da nicht die Schnecke gewesen wäre, hier, neben dem Hollerbusch.
Die Schnecke ist so groß, dass ich sie nicht übersehen kann.
Der Hollerbusch so weiblich, dass ich mich ihm hingeben kann.
Das ganze Leben ist eine Heldinnenreise
Kürzlich hat Schreib"Weil Worte wirken"Coach Gela Löhrdas zum Hashtag erhoben, wohl ein Zeichen dafür, dass das eine Aussage ist, die viele Menschen treffen sollten oder eines Tages vielleicht sogar treffen.
Die Heldinnenreise. Die zu eng gewordene alte Welt des Angepasstseins und das Nein, das schon durch jede Zelle schreit. Die Initiation, der Abstieg ins zutiefst Weibliche. Stillstand, dem frau sich nur noch hingeben kann, weil…
Weil sie dadurch etwas viel Größeres lernt. Urvertrauen nämlich.
In meiner Version von Dornröschen schläft das Mädchen, das zur initiierten Frau werden wird, am Höhepunkt einfach ein. Wahrscheinlich weil sie müde ist, jahrelang nur zu funktionieren und das perfekt.
Was meinst du, ist das nicht absolute Hingabe, wenn man mitten in der dunkelsten Drachenarena-Nacht in den Armen der Göttin einschläft?
Voller Vertrauen. Gehalten. Getragen. Geborgen.
Was geschieht nach dem Aufwachen?
Magie.
Glaub mir, wenn du den Abstieg hinter dir hast, wirst du eine andere sein.
Du wirst nicht mehr allein und getrennt von allen sein. Bisher warst du das. Jeder und jede war dein Gegner, den es zu besiegen galt. Auch durch Zahlen.
Du wirst sogar verstanden haben, dass nichts, absolut gar nichts mehr geht, ohne dabei Sie einzubeziehen. Sie, die Göttin, unsere Erde - nenne es, wie du willst.
Du wirst nur noch und ausschließlich mit Ihr zusammenarbeiten.
Weil du am eigenen Leib erfahren hast, dass alles andere (selbst-)zerstörerischer patriarchaler Bullshit ist.
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New Female Leadership
Diese Welt, die fast vorm Verrecken ist, braucht ein female leadership. Braucht verständige Frauen (und Männer), die ihre Heldinnenreise zur Reintegration des Weiblichen gelernt haben. Und genossen haben (denn das ist, was passiert). Die verstanden haben, dass die alten Paradigmen von "bigger, better, faster, more" nichts anderes zustande gebracht haben als Tod und Zerstörung.
Im außen UND in uns. Denn wir sind auch so müde. So erschöpft. Und doch ist kein Ende in Sicht. Alle wollen immer noch mehr, auch von uns.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Frauen in meiner Umgebung sich in den vergangenen Jahren verausgabt haben, verbrannt sind - nur weil sie einem Propheten geglaubt haben. Und, was noch viel schwerer wiegt: Die voller Zuversicht und Liebe zu ihrem Seelenbusiness sich noch härter haben drillen lassen, als jemals zuvor.
Zurückgeblieben ist verbrannte Erde.
Wenn ich nach female leadership suche, dann bekomme ich Massen an Seiten, die mir das Gelbe vom Ei versprechen - und ich erkenne auf den zweiten Blick: In Wahrheit sind auch sie auf das dinosaurische Paradigma Erfolg und Leistung ausgerichtet. Ein paar Achtsamkeitsmeditationen und Yoga-WORKout im Schedule sollen das verschleiern.
Tun sie aber nicht.
Was unterm Strich bleibt ist schlimmer als alles, was wir bisher kannten: Depression, weil ich das nicht leben kann, was ich doch so stark fühle.
Burnout, weil ich es mir selber nicht beweisen konnte, dass ich genug bin. Richtig so, wie ich bin.
Todessehnsucht, weil sich das niemals ändern wird.
Tja. Und jetzt?
Ich komme zum Ende.
Ich ende mit einem Postulat, das ein Anfang sein könnte.
Wahres female leadership ist erst dann möglich, wenn die Frau verstanden hat, dass sie kein Mann ist.
Wahres female leadership ist erst dann möglich, wenn die Frau durch die Heldinnenreise gegangen ist und sich auf jeden einzelnen scheiß Drachen, dem sie auf dem Weg zu ihrem Kern begegnet ist, eingelassen und ihn zum Freund gemacht hat.
Dann ist sie ein wahrhaftiger female leader, wenn sie rauskommt mit einem Heer an Drachen hinter sich.
Wenn sie rauskommt und SICH liebt.
Wenn sie dem patriarchalen Bullshit ein Ende setzt, weil sie endlich die Kraft und den Mut hat, die Dinge beim Namen zu nennen.
Weil sie die Kraft und den Mut hat, die Dinge zu tun, die getan werden müssen, weil genau das ihre eigene Drachenhöhle war.
Weil sie verbunden ist mit der Göttin. Gehalten. Getragen.
Wie ich hier neben der Hollerin.
Und der Schnecke.
Und sie bewegt sich doch.
Sach ma, Alexandresk, du schreibst immer davon, dass jede Frau eine 🦸♀️Heldin ist. Aber wie kann denn das angehen? Ich fühle mich alles andere als heldenhaft…
Das mag an deiner, sagen wir mal, verqueren Sichtweise liegen. Denn du bist ja eine Heldin. Ich meine, du lebst, du atmest, du hast noch nicht alles hingeschmissen. Du stellst dich doch deinen Aufgaben und dem Prozess.
Was für’n Prozess? Hab ich was verbrochen?
Nee, ich rede vom Wachstumsprozess. Ich rede davon, dass du zu DIR selber wirst. Zu dem, was in dir angelegt ist, deine Berufung. Dein wahrhaftes ICH. Du kennst doch diese Reise. Du bist doch auf der Suche.
Oh, Göttin, die Suche nach meinem Ich? Das ist mehr so, als ob ich blind Schlangenlinien fahre, und hat so gar nichts von einem stringenten Prozess…
Du bist auch so eine, die sich selbst nie genug ist? Dann hab ich da was - zum Immer Wieder Dran Erinnern:
Was ist, wenn du genau so richtig ist, wie du bist?
Und was ist, wenn ich dir sage, dass es doch so ist? Dass das, was du als Blindheit bezeichnest, nur die Dunkelheit in unbekannten Gefilden ist, und die Schlangenlinien der Weg?
Was ist, wenn es genau so richtig ist, wie es ist?
Ich kann dir sogar sagen, was es ist: Es ist die Heldinnenreise, die archetypische Reise, die du als Frau durchläufst, um dein inneres Selbst zu entdecken und deine individuelle Identität zu finden.
Und diese Heldinnenreise, ihre Struktur, ist so alt wie es Frauen gibt! Mach dir da mal keine Sorgen, die ist dir mit der Muttermilch eingeimpft worden. Und deiner Mutter auch und deren Mutter wieder…
Es ist die Reise, die deine Seele so genau kennt. Jeden einzelnen Schritt. Und deine Seele ist es auch, die dich durch das Niemandsland, das no-man’s-land führen wird. Du wirst auf dieser Reise Schwestern finden, eine neue Sprache lernen, völlig neue Landkarten lesen, tief abtauchen, deinen Ängsten, den “Drachen” begegnen, sie dir einverleiben und als die, die du wirklich bist, wieder auftauchen. (Naja, vielleicht nicht gleich beim ersten Mal, aber dann kannst du ja schon heldinnenreisen…)
Aha.
Erzähl mir mehr über die Heldenreise…
Über die Heldenreise kann ich dir auch erzählen. Aber das ist mehr so ein männlicher, äußerer Prozess, der - so möchte ich fast sagen - untrennbar mit dem weiblich-inneren Prozess der HeldINNENReise verbunden ist. Dazu findest du hiermehr.
Dann erzähl von der HeldINNENreise.
Hast du schon das Interview mit alexandreskgesehen?
Mia Brummer im Gespräch mit Alexandra H. Meier in der türkisen Lounge. 23 kurzweilige Minuten über Weiblichkeit, Sopiritualität und Göttin und die Welt
Die Heldinnenreise - Reintegration des Weiblichen
Okay. Listen good.
Die Heldinnenreise (auch bekannt als weibliche Heldenreise) ist ein Konzept, das von der Psychotherapeutin Maureen Murdock entwickelt wurde, um die spezifischen Erfahrungen von Frauen in der Entwicklung ihrer Identität und Selbstverwirklichung zu beschreiben.
Maureen Murdock arbeitete eng mit Joseph Campbell (DER Heldenreisen-Spezialist) zusammen und stellte eines Tages fest, dass die Mythen über Frauen andere Schwerpunkte setzten als die über Männer. Daraus folgerte sie, wie auch Campbell bei seinen Helden, dass Frauen in ihrem Leben anderen, einzigartigen Herausforderungen und Chancen begegnen.
Doch als sie Campbell ihre Entdeckung vorlegte, sagte der nur – ACHTUNG!:
“Women don’t need to make the journey, they are the place that everyone is trying to get to.”
WTF?
Ey, ich habe keinen Bock darauf zu warten, dass irgendwann irgendeiner zu mir kommt, womöglich der Prinz auf dem weißen Schimmel, und mich dann auch noch darüber freue, dass er so ein toller Hecht ist, der hierher gefunden hat.
Nein! Ich will verdammt nochmal meinen eigenen Weg gehen, meiner Bestimmung folgen, meinen Beitrag leisten – und ich habe absolut keinen Bock mehr, das per männlichem Helden-Dekret zu tun, welches einzig Fortschritt und Kampf verherrlicht.
Ich auch nicht.
Dann lerne “Nein” zu sagen. Wenn du das nächste Mal wieder auf Queste gehen sollst, um obskure Drachen zu erlegen und vermeintliche Jungfrauen zu gewinnen, dann sage “Nein!”.
Und tue nichts.
Wie “Nichts tun”?
Schön, dass du fragst. Nichts tun, sondern einfach nur achtsam Sein ist wahrscheinlich der schlimmste Punkt in der Heldinnenreise… Wir sind es so gewöhnt, ständig in Bewegung zu sein, um die grausamen inneren Stimmen zu unterdrücken, die um Hilfe schreien. Wir müssen sie beruhigen. Warum? Um sie zu hören, die eine Stimme, unsere eigene innere Stimme. – Und ja, du wirst viel schreien. Aber glaub mir, deine Seele und du, ihr werdet euch aneinander gewöhnen.
Wollen wir uns die Stationen anschauen? Heute nur vier und nächste Woche weiter?
Stufe 1: Die Trennung vom Weiblichen
Die Reise beginnt mit der Suche der Heldin nach Identität. Irgendwie ist das “alte Ich” unbequem geworden, passt nicht mehr. Die Seele ist es, die da ruft.
Ja, so war das. Ich war nach vielen Jahren in freier Wirtschaft und später in der erzieherischen Arbeit am Ende. Ausgebrannt. Ausgelaugt. Am Boden. Ich spürte in jeder Faser meines Körpers, dass das, was und vor allem wie ich es tat, absolut nicht mehr richtig sein konnte. Es konnte nicht mehr zukunftsweisend sein, Kindern beizubringen, wie man am besten in einer leistungsoptimierten Gesellschaft überleben bzw. funktionieren kann. Ich war einfach nicht mehr in der Lage, bei diesem Wahnsinn-Spiel mitzuspielen.
Dabei war ich lange auch echt richtig gut in diesem Spiel. Produktivität, Effizienz, Optimierung, Konzeptionierunng, Kontrolle, Strafe – ich hatte alles das, was in dem patriarchal-dominierenden System gefordert wird, saugut drauf.
Stufe 2: Identifikation mit dem Männlichen
Und warum das alles? Weil ich in diesem patriarchal-dominierenden System gefallen wollte. Ich wollte Wertschätzung, Erfolg, Selbstwert – ha! Äh, ja, Augen auf bei der Berufswahl, sag ich da nur. Ich weiß nicht, ob es Berufszweige gibt, in denen Platz für Wertschätzung und Erfolg ist, in meinen beiden gelang das nicht. Vor allem mir als Frau nicht. Stattdessen wiegelte man meine Vorschläge mit den Worten ab: “Des hamma noch nie ghabt, des fangma gar nicht erst an”. Und natürlich wurden Selbst-Denker nicht befördert…
Stufe 3: Der Weg der Prüfungen
Naja, zumindest glaubte ich das zu wissen.
Weil in Wahrheit versuchte ich noch immer, dem System zu dienen. Suchte krampfhaft nach DEM Platz für mich. DEM richtigen Job, der Berufung. Konnte doch nicht sein, dass wirklich ALLES nicht mehr stimmte mit mir… Und deswegen machte ich das natürlich so, wie ich es jahrzehntelang gelernt und gelehrt hatte: Durch harte und immer noch härtere Arbeit.
Stufe 4: Der illusorische Lohn des Erfolgs
Der Erfolg war vorhersehbar: Ja, ich schrieb zwei Bücher. Ja, ich baute meine Webseite. Ja, ich lektorierte Bücher und Texte und ja, ich war infolgedessen erschöpfter und unproduktiver als je zuvor. Und zwar gleich dreimal hintereinander ;-)
Aber warum wurde es nicht besser? Ich tat das doch alles für mich, weil ich es wollte. Und weil ich es konnte.
Du kannst es doch auch.
Ja, ich kann das. Und es war ein sehr langer Weg bis zu dem Punkt, dass es mir reicht, wenn ICH sagen kann, dass ich es kann. Denn vorher erwartete ich noch immer Lob von Außen. Und es hat (oft schmerzhaft) lange gedauert, bis mir klar wurde, worum es hier ging: Nämlich darum, dass ICH MIR SELBST die Wertschätzung und Anerkennung schenken darf, die ich verdiene. Und zwar bereits seit meiner Geburt. Deswegen wiederhole ich es ja so oft: ICH BIN GENUG. - Das ist vielleicht ein mieses Ding mit dem Zweifel am Genug Sein, das dauert einfach echt lange, bis das abgeschliffen ist…
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Die Schwelle
Und das war der Moment, wo meine Mentorin ins Spiel kam und ich ihren Ruf endlich auch hörte..
(was eine Memtorinist und was sie vom Coach unterscheidet, kannst du hierund hiernachlesen)
Ich weiß es noch wie heute: Ich war an der Isar spazieren, hatte im Kreuz 20000 zu schreibende Zeichen hängen - wohlgemerkt: Diese Deadline hatte ICH mir gesetzt, da gab es keine äußeren Gewalten… - und Mia Brummer rief an, um mir von ihrer neuesten Idee zu erzählen: Werde Mentorin der neuen Zeit. Ihr letzter Satz lautete: “Und ich könnte mir wirklich gut vorstellen, dass du da dabei bist.”
WTF?
Hatte mich da echt jemand aus heiterem Himmel quasi gelobt? Wofür? Hab ich das verdient? Oder muss ich mir das erst verdienen?
Tja, und was soll man da machen, wenn einer einem was zutraut? Ich habe "Ja" gesagt.
Haha, kleiner Spoiler: Das hat echt sieben von neun Monaten Ausbildung gedauert, bis ich anerkennen konnte, dass ich mir das tatsächlich verdient hatte – also nur, damit du mal die Schleifarbeit in Bezug auf die Zeit siehst…
Und apropos Spoiler: Wir sind für heute am Ende des Beitrags. Die ersten vier Kapitel hab ich dir jetzt erklärt. Wenn du Fragen hast, dann gerne her damit!
Du solltest dich übrigens nicht allzu sehr wundern, wenn du plötzlich beginnst, deine eigenen Prozesse in die einzelnen Stufen der Heldinnenreise zu legen. Das ist völlig normal.
Deine Seele hat verstanden, dass du mit ihr in Kontakt treten und mit ihr reden möchtest. Da freut sie sich natürlich. Ist ja auch schon ne ganze Weile her, dass ihr miteinander geratscht habt, oder?
Nächsten Dienstag erzähle ich dir dann vom Tribe, von den Ungeheuern und dem dunklen Labyrinth. Und von der Ausbildung bei Mia Brummer natürlich.
Solltest du absolut nicht darauf warten wollen, dann empfehle ich dir DAS Expertenbuch für die Seele zum Thema Heldinnenreise: “Ein Buch, ein Gebirge und der Fluss der Schöpfung”.
Aber das ist doch ein Roman?
Ja, das stimmt. Die Seele mag’s gerne, wenn man ihr Geschichten erzählt, denn die Seele denkt in Bildern und nicht in erstens, zweitens, drittens…
Die Heldinnenreise ist eine zutiefst weibliche Struktur und ist so gar nicht wie ihr patrairchales Gegenstück. In der Heldinnenreise geht es um das eigene Ich, dessen Inneres mit dem Äußeren untrennbar verbunden ist. Eine Änderung erfolgt nicht durch kämpferische Revolution, sondern durch seelische Re-Creation.
Anhand meiner Ausbildung zur Mentorin der neuen Zeit will ich versuchen, dir diesen Weg zur Heldin, zur starken Frau, die ihrer wahren Bestimmung folgt, aufzuzeigen.
DIn Wahrheit hast du nur vergessen, dass auch du so eine Heldin bist. Lass dich daran erinnern!
Was bisher geschah - von der weichen Geburt der Heldin
Ich habe dir meine eigene Geschichte erzählt.
Die davon, dass ich mir selbst nicht genug sein konnte und immer noch besser sein wollte.
Weil man das so lernt in diesem patriarchal-dominatorischen System des vermeintlich Stärkeren.
Ich habe dir davon erzählt, dass ich erst völlig zusammenbrechen, alles in mir explodieren musste, damit ich wenigstens endlich einmal innehielt und aufhorchte.
Und ich habe dir davon erzählt, dass in diesem Moment der Weg begann.
Es war der Ruf zum großen Abenteuer Ich-Werdung.
Ausgerufen von meiner Mentorin Mia Brummer.
Hast du schon das Interview mit alexandreskgesehen?
Mia Brummer im Gespräch mit Alexandra H. Meier in der türkisen Lounge. 23 kurzweilige Minuten über Weiblichkeit, Sopiritualität und Göttin und die Welt
Die Heldinnenreise - Reintegration des Weiblichen
Das neue Land
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, wirklich und wahrhaftig ‘Ja’ zu sagen.
Ja zu mir. Ja zu meiner Bestimmung. Und Ja zu meiner Kraft.
Und schon war ich mittendrin im großen Abenteuer eines mir gänzlich fremden Landes.
Eines Landes, in dem das Sein mehr zählte als das Tun.
Ein Land, in dem das Leben, alles, was IST, nicht mehr stringent linear verlief, sondern in Zyklen des Wachsens.
Ich tauchte tiefer als jemals zuvor in den Kompass des Medizinrads ein und erkundete jeden einzelnen Quadranten.
Die starken und klaren Farben von Spiral Dynamics erleuchteten mir die schwarzen Felder, die mich Zeit meines Lebens blind gemacht hatten für mich. Für meine Entwicklung. Für die simple Tatsache, dass auch ich wuchs.
Mit anderen Worten: Mit dem ersten Schritt in diese neue Welt wurde ich eingenordet. Und tatsächlich erwachsen. Ich wusste: Ab heute zähle ich. Und das war der Moment, in dem ich begann, Verantwortung für mich zu übernehmen.
Weirder fun-fact am Rande: Ich war die 13. in der Runde aus 11 angehenden Mentorinnen und Mia. Die 13. Fee. Die, die die wahre Essenz schenkt.
Stufe 5: Starke Frauen können 'nein' sagen
Die männlichen Werte, denen ich gefolgt war, hatten mich verraten. Hatten mich ausgelaugt zurück gelassen. Und hier, in der sicheren Gemeinschaft mit anderen Frauen, lernte ich wieder mich der Berührung zu öffnen. Mich der Magie hinzugeben. Mir und meiner Intuition zu vertrauen.
Ich verstand in einer nie gekannten Klarheit, dass meine Seele sprechen konnte und mir immer deutlich sagte, was sie wollte. Dass ich oder mein innerer Kritiker dabei oft genug einfach nur keinen Bock zum Zuhören hatten, steht auf einem anderen Blatt.
Die Seele spricht. Deutlich. Und Punkt.
Wir alle haben es verlernt, ihr zuzuhören. Vielleicht mussten wir es sogar, um eines Tages die Wichtigkeit des Rufs zum Abenteuer Heldinnenreise vollumfänglich zu erkennen.
Wie gut, dass es Möglichkeiten gibt, sie “lauter zu drehen”.
Wie? Wir schalten den inneren Kritiker einfach mal weg und erzählen uns Märchen. In meinem Fall war es “Der Froschkönig”.
Es gab da eine Szene, die mich besonders berührte: Der Frosch hatte an die Saaltür gepocht und die Prinzessin konnte nicht mehr anders, als dem Vater alles zu erzählen. Scheiß Moment. Kennst du das? Wenn du ganz genau weißt, dass du Scheiße gebaut hast und es ums Verrecken nicht sagen kannst?
Die Prinzessin hat es jedenfalls gekonnt - und ich finde, der Vater hat darauf ganz okay reagiert, indem er die Verantwortung für ihr Handeln bei ihr ließ. Sie weder übernahm noch die Prinzessin mit Vorwürfen überschüttete.
Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass ich das männlich-klare-blaue System verstand. Mehr noch, ich war davon so berührt, dass ich es sogar in mein eigenes Leben treten lassen wollte. Ich wollte das: Jemand sein, der die Verantwortung da lässt, wo sie hingehört. Jemand sein, der bereit ist, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Jemand, der voll bewusst ‘Ja’ und auch ‘Nein’ sagen kann.
Dieser Moment im Märchen-Seminar war mein zweiter Schritt in meine eigene Kraft.
Stufe 6: Initiation und Abstieg zur Göttin
Oh ja, ins Labyrinth geht man alleine.
Tatsächlich war ich in Isolation, nicht wirklich zwar, aber ich war zu dieser Zeit vier Wochen lang alleine mit meinem Van in Deutschland unterwegs, um dann weitere sechs Wochen alleine Wohnungen zu hüten.
Es war eine Zeit des Abstiegs. Wo ich morgens aufgewacht bin und nicht wusste, was heute sein würde. In der ich nichts planen konnte, mich treiben lassen musste.
Seltsamerweise traf ich in dieser Zeit, an jedem Ort, an den ich kam, immer das Richtige. Mal waren es Kapellen, mal ein verwunschenes Biotop oder ein türkisfarbener Karstsee. Mal waren es Ziegen, mal Steine. Es war, als hätte mich nun Mutter Natur selbst unter ihre Fittiche genommen und als wäre sie es, die mich nun sanft hinab führen würde. Hinab, dahin, wo das Ungeheuer, die größte Angst sitzt…
Und so ließ ich mich ein.
Wenn ich schon keinen Plan hatte, dann könnte ich doch mal der Intuition, dem Ruf, dem Plan der großen Mutter folgen.
Und dann, als all die Angst, all die Sorgen, all die Gedanken endlich durch Hingabe abgeschliffen worden waren, erkannte ich ihn, meinen Drachen. Er war gar nicht häßlich und grausam. Im Gegenteil, er mochte es, dass ich ihn “unterm Kinn kraulte”. Mein Drachen hieß: “Urvertrauen” - und war schon längst durch meine Hingabe, meinen Glauben daran, dass das Richtige zur richtigen Zeit aufploppt, gezähmt worden.
Ich war es, die sich verändert hatte, die Glaubenssatz und Programmierung Schicht um Schicht abgelegt und die “Festplatte” neu formatiert hatte. Logosynthese nennt man das. Und das ist ein geradezu wortmagisches Tool, das ich zeitgleich in meiner Ausbildung lernen durfte, das alexandresk, der Gehirnwindungsabrissunternehmerin, extrem gut gefällt.
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Stufe 7: Dringendes Verlangen nach Reintegration des Weiblichen
Ich kann das gar nicht so richtig erklären, ich war plötzlich eine völlig andere und doch ich selbst. Ich stand aufrecht und konnte ja und nein sagen. Ich verhandelte nicht mehr mit meinem Kontroll-Hirn, sondern vertraute dem kosmischen Plan. Ich war ich. Und nicht mehr irgendein Spielball, der nach patriarchalen Regeln gespielt wurde. Ich wollte mich spüren. Meinen weiblichen Körper, mein weibliches Ich. Ich erfuhr Loslassen bei einer Tantra-Massage und konnte Dinge im Außen endlich geschehen lassen. Aushalten. Ich hatte keine Angst mehr.
Ich konnte plötzlich wahrnehmen, was die andere war, was ihres war - und es ihr zugestehen. Ich konnte es aushalten, in der Fallsupervision 45 Minuten lang nichts zu sagen und mit der Klientin einfach nur zu schweigen. Weil es das war, was SIE gerade brauchte.
Göttin, ich ertappe mich noch immer dabei, dass ich sofort panisch nach Lösungen suche, wenn mir einer was erzählt. Ja, Freundinnen, so sind wir getrimmt. Und wir funktionieren immer. Aber: Es wird besser. Aushalten kann man trainieren. Weil wir lernen, mit allen Sinnen zuzuhören, das Gegenüber wahrzunehmen. Plötzlich werden Dinge wie Wertschätzung und Begegnung auf Augenhöhe unverzichtbar.
Und wieder sind wir für heute am Ende des Beitrags. Die ersten vier Kapitelhab ich dir ja schon vergangene Woche erklärt. Wenn du Fragen hast, dann gerne her damit!
Du solltest dich übrigens nicht allzu sehr wundern, wenn du plötzlich beginnst, deine eigenen Prozesse in die einzelnen Stufen der Heldinnenreise zu legen. Das ist völlig normal.
Deine Seele hat verstanden, dass du mit ihr in Kontakt treten und mit ihr reden möchtest. Da freut sie sich natürlich. Ist ja auch schon ne ganze Weile her, dass ihr miteinander geratscht habt, oder?
Nächsten Dienstag erzähle ich dir dann vom Rückweg und die Reintegration.
Solltest du absolut nicht darauf warten wollen, dann empfehle ich dir DAS Expertenbuch für die Seele zum Thema Heldinnenreise: “Ein Buch, ein Gebirge und der Fluss der Schöpfung”.
Aber das ist doch ein Roman?
Ja, das stimmt. Die Seele mag’s gerne, wenn man ihr Geschichten erzählt, denn die Seele denkt in Bildern und nicht in erstens, zweitens, drittens…
Und jetzt alle nochmal zusammen: ICH BIN GENUG!Und selbstverständlich fruchtig, funtastisch und weird ;-
Die Heldinnenreise ist eine zutiefst weibliche Struktur und ist so gar nicht wie ihr patrairchales Gegenstück. In der Heldinnenreise geht es um das eigene Ich, dessen Inneres mit dem Äußeren untrennbar verbunden ist. Eine Änderung erfolgt nicht durch kämpferische Revolution, sondern durch seelische Re-Creation.
Anhand meiner Ausbildung zur Mentorin der neuen Zeit will ich versuchen, dir diesen Weg zur Heldin, zur starken Frau, die ihrer wahren Bestimmung folgt, aufzuzeigen.
In Wahrheit hast du nur vergessen, dass auch du so eine Heldin bist. Lass dich daran erinnern!
Der vermaledeite "Kampf" mit dem Drachen
Hast du es gemerkt? In der letzten Stufe vergangene Woche ging es um nichts geringeres als den Kampf mit dem Drachen.
Der vermaleideite Kampf. Das grausame Ungeheuer, das Monster. Oh Göttin! Vor diesem Drachen wird uns so viel Angst gemacht! Uns wird soviel Angst gemacht, dass wir es um jeden Preis VERMEIDEN wollen, die Heldinnenreise zu gehen.
Dabei ist der Moment der tatsächlichen Begegnung mit dem Ungeheuer ein wahrer und wahrhaftiger Einhorn-Ponyhof! Denn das ist nur der folgerichtige Moment dessen, was du VORHER bereits gelernt hast.
Die Frage ist wie immer: Warst du überhaupt bereit zu lernen? Oder: Hast du das richtige gelernt oder hast du versucht, den bequemen Weg zu gehen, Bypassing zu betreiben? Die Antwort darauf kann dir nur deine Seele geben. Was sagt sie?
Hast du schon das Interview mit alexandreskgesehen?
Mia Brummer im Gespräch mit Alexandra H. Meier in der türkisen Lounge. 23 kurzweilige Minuten über Weiblichkeit, Sopiritualität und Göttin und die Welt
Ich kann dir dazu aus meiner eigenen Erfahrung nur folgendes sagen:
Die ersten vier Stufen sind grausam. Sie sind deswegen grausam, weil wir so festgezurrt in dieses Leistungsoptimierungseffizienzgetue verstrickt sind. Sie sind deswegen grausam, weil diese Stricke so in unser Innerstes einschneiden und da bereits alles wund ist. Je weiter wir die Heldinnenreise gehen und uns auf dieses No-man’s-land einlassen, den Stau annehmen und ihn wertschätzen als das, was er ist: Nämlich das Geschenk der Stille, des Tankens, je mehr wir uns also darauf einlassen, umso deutlicher wird die Stimme unserer Seele! Und ja, je näher wir der Drachenhöhle in den Stufen 5-8 kommen, desto klarer wird sie.
In den Stufen 5-8kommen wir an vielen Ängsten vorbei, die uns früher echt an den Rand der Panik bringen konnten. Nur hier, im No-man’s-land gilt ein entscheidender Unterschied!!!
Die Heldinnenreise - Reintegration des Weiblichen
Wir sind in Sicherheit
Denn:
Keine einzige von denen, die ich eben genannt habe, haben mich während meiner Heldinnenreise alleine gelassen. Nie! Immer war ich in Sicherheit. Das hatte ich bis dahin noch nie…
Und das ist ausschlaggebend! Denn so gehalten konnte ich all die Skills lernen, und zwar in Babyschritten!!!, die ich dann im “Kampf mit dem Drachen”😂 supergut anwenden konnte.
Damit meine ich: Es war gar kein Kampf mehr nötig, weil ich eine andere war. Gewachsen. Erwachsen.
Der “Kampf mit dem Drachen” ist so in Wahrheit eine Begegnung auf Augenhöhe und absolute Wertschätzung. Und, ich schwöre, ein absolut geiler Moment.
Aber jetzt mache ich weiter, weil jetzt kommt das Geschenk.
Stufe 8: Heilung der Spaltung zwischen Mutter und Tochter
Wir sind da.
Im Herzen des Labyrinths.
In der dunkelsten Kammer unseres Herzens.
Uns gegenüber der Drachen, vor dem wir am Anfang noch so viel Angst hatten - weil das am einfachsten ist für die Patriarchen, denn wer Angst hat, geht nicht los.
Wir haben uns aber aufgemacht,UNS SELBST zu finden. Und stellen fest: Dieser Drachen hier, der ist so ungeheuerlich!
Dieser Drachen heißt zum Beispiel Selbstliebe. Selbstwert. Selbstfürsorge. Das ist gefährlich!
Dieser Drachen ist Teil von dir. War schon immer Teil von dir.
Du erkennst, dass die große Göttin persönlich es war, die dich hierher geführt hat.
Die dir auf dem Weg alles das beigebracht hat, was du wissen musst um Drachenzu begegnen.
Das war alles kein planloses Taumeln, das war ein strukturierter Weg. Es war der Weg der Göttin.
Jetzt bist du hier, bei ihr. In ihrem Bauch und du erkennst, dass du Teil bist von ihr.
Nicht getrennt. Nie getrennt warst.
Alle Frauen (ja, auch deine Mutter)werden mit einem Mal deine Schwestern, denn auch sie sind Töchter der Erde.
In der empathischen Begegnung mit deinem Drachen hast du schlagartig eines verinnerlicht:
Egalität - Wertschätzung - Begegnung auf Augenhöhe.
Und in deinem Sein klebt sich eine Erkenntnis fest, die du nicht mehr loswirst: Nichts ist je getrennt. Alles ist mit Allem verbunden.
Stufe 9: Den inneren Mann mit dem Herzen finden
Ausgerechnet das Legen von Despachos, also Wunsch-Blumen-Mandalas im Inka-Style, war das letzte Modul in meiner Ausbildung zur Mentorin.
Das mit den Despachos ist so ‘ne Sache: Da bläst du einen Wunsch in drei Rosenblätter, überschüttest die mit Blüten und Süßigkeiten und glaubst dann daran, dass dein Wunsch sich erfüllen wird (😂, ich hatte gerade echt erst “erfüllen weird” geschrieben…).
“Als ob’s so einfach wäre?”
Wenn du das jetzt denkst, gehst du bitte nochmal zurück auf Stufe 7, da kannst du’s nämlich lesen, DASS ES GENAU SO EINFACH IST.
Von diesen Wunsch-Zeremonien gibt es noch eine simplere und eine schwere Version.
Die simplere besteht darin, den Wunsch in die drei Blätter zu blasen, diese Blätter dann hinter sich zu werfen und absolut überzeugt zu vertrauen. An dem Level arbeite ich noch…
Die schwerere nennt sich “Das Bad der tausend Blüten” und ist ganz konkret ein Bad in einer Wanne voll Lama-Scheiße.
So, und jetzt sag mal ehrlich: Wie oft hast du das “Bad der tausend Blüten” schon gemacht? Wie oft hast du schon ausgiebig in Kampf- und Wettbewerbs- und Effizienzscheiße gebadet oder gleich zwei Wannen voll in Kauf genommen dafür, dass man dich liebt hat?
Ja. Brauchst nix sagen, ich kenne die Antwort…
Und plötzlich…
Und plötzlich hast du samtene Rosenblätter in der Hand, die den Raum mit ihrem süßen Duft erfüllen und wirfst mit Sweeties und mit Sweetness um dich, die so süß und nahrhaft schmecken wie selten etwas in deinem Leben. Je mehr du dich mit dem verbindest, was du gerade tust, umso mehr fließt ihr beide, also du und das Despacho, du und die Spirits, ineinander. Verwirbelt, verwebt, werdet eins. Das ist so zärtlich. Das macht so Spaß. Das fühlt sich so leicht an.
Und du spürst, wie all das Schwere, das anfangs noch da war, geht. Geheilt wird von dieser sanften, urweiblichen Kraft.
Und schon wieder bin ich an einem Punkt, den ich nur schwer erklären kann.
Woher kommt denn der Kerl jetzt plötzlich?
Vielleicht erinnerst du dich noch an mein Erlebnis mit dem Märchen Froschkönig? Der König, also diese von mir als sanft und klar empfundene Vaterfigur, hat mich ja weiter begleitet. Und so waren die sog. “männlichen” Eigenschaften, die ich zeitgleich zur Ausbildung als Learnings hatte, das Setzen von Grenzen, also mein “Nein” (Stufe 5), und die Tatkraft im Sinne von “Get Shit Done" (Stufe 6).
Und in der Begegnung mit dem Drachen waren diese Eigenschaften internalisiert. Sie waren einfach Teil von mir. Ich war das. Glaubst du nicht? Ist aber so. Und das Beste: Mein Umfeld sieht das! Bestimmte Menschen kommen einfach nicht mehr in mein Umfeld. Entweder weil sie keinen Bock haben auf die Auseinandersetzung mit jemandem, der so stark und mutig ist wie ich ;-) oder weil sie nicht mehr überprüfen müssen, ob ich den inneren Mann jetzt endlich drauf hab. Ja, hab ich.
Einswerdung - die egalitäre Gesellschaft
Ich finde dieses Geschenk passt wundervoll zum Despacho. Denn mein innerer Mann und meine innere Frau verschmelzen in meinem Herzen, und das bin ich. Eins.
Und genau dasselbe geschieht beim Despacho. Geben und Nehmen wird eins, männlich und weiblich wird eins, ich und die Adressaten werden eins.
Es ist in einer tief ergreifenden Art etwas Egalitäres, was da entsteht. So spürbar, fast greifbar. Endlich möglich…
Stufe 10: Jenseits der Dualität
“The Planet does not need more successful people. The Planet desperately needs more peacemakers, healers, restorers, storytellers and lovers of all kinds.“ David W. Orr, Ecological Writer
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Das ist die klare Erkenntnis, die aus der Heldinnenreise entsteht.
Ich weiß das.
Ich schreibe das in meinen Büchern.
Ich werde nicht aufhören, das zu wiederholen.
Und ich lehre es.
Ich führe dich durch deine eigene Heldinnenreise (zum Beispiel durchs magische Fichtelgebirge).
Es ist Zeit. Jetzt.
Wozu Aufräumen gut ist...
Im Moment läuft es gerade nicht so mit dem Schreiben - manchmal ist das eben so. Ja, ich darf das auch noch lernen.
Stattdessen haben das Schicksal oder Göttin herself gerade wahnsinnigen Spaß daran, mich zu prüfen.
Ich so also als Like-Klick-Lob-addicted person, die mich zwar auch schon selber loben kann (aber auch ganz doll schimpfen...), trifft auf Entzug. Leere Blätter. Leeren Raum. Völlig ohne Magie.
Ist das magisch oder kann das weg?
Wer wie ich jahrelang alles so schnell, gut und effizient wie möglich abgearbeitet, wer täglich seine Zeichen oder Kalorien gezählt, wer sich also extrinsisch motiviert hat (sei es durch Lob oder Verkaufszahlen oder Noten oder die Waage) - der steht jetzt also da, weil er, wie ich, soviel Zeit für das leere Innen überhaupt nicht gewöhnt ist. Still ist es hier. Ziemlich unbunt. Kein Vergleich zu den magischen Welten der Luftschloss-Zaubershows, die ich mir sonst so gegeben habe.
Also, was ist das Gegenprogramm zum erfüllenden Schreiben?
Ich hatte bis jetzt Couchen (sehr unbequem), Kochen (das ist saugeil, kommt aber zu selten vor), Crosstraining (passt, mach ich weiter, tut gut und brauch ich im Mai), garniert mit einer Prise aufräumen.
Aufräumen. Ihr wisst schon: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen...
Irgendwie tut das jetzt gerade, wo im Hirn mal wieder Cortisol-Terror herrscht, ziemlich gut. Erdet mich. Bringt mich zurück in die Balance, zum rechten Maß.
(Das rechte Maß ist irgendwie das Wort des Jahres, denn auch bei meiner Perspektive-Tournee im Sommre wird es genau darum gehen: Mit meinen Buddys das rechte Maß zu finden. Hand gegen Koje bzw. Augen gegen Lesung - mehr dazu hier)
Und als ich da so gerade beim Aufräumen und Strukturieren war, fielen mir die alten Texte von Gela Löhrs magischen Schreibcamps wieder in die Finger.
Diese Camps werden immer in meiner Erinnerung bleiben. Die waren so abgefahren spritzig-witzig - und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass es weder Alexandra H.Meier noch alexandresk ohne sie geben würde.
Einem Blinden Was zeigen? Ach, die Magie...
Witzigerweise fällt mir gerade erst auf, dass dieser Text ja wie Faust auf Auge oder A auf E zu meiner aktuellen Situation passt. Jaja, ist schon so, die Seele sucht sich schon ihren Weg nach draußen und sagt, was sie zu sagen hat (spätestens ab 50 DEUTLICH).
Wer war das eben, der über die fehlende Magie im leeren Raum gesprochen hat? Ich? Neeeee.
Ich erinnere mich gut an dieses Schreibaufgabe. Ich hatte bei vielen Aufgaben echt Spaß, aber die hier ist schon tricky:
Wie soll man jemandem, der nix sieht, erklären, was man sieht? (Hahahaha! Die Spirits, allen voran wahrscheinlich meine Omas, klopfen sich die Schenkel vor Lachen)
Also nochmal: Wie soll man jemandem, der nix sieht, erklären, was man sieht?
Und: Wie soll man jemandem, der noch nie was gesehen hat, erklären, was es zu sehen gibt?
Ganz besonders spannend wird das ja, wenn Farben ins Spiel kommen.
Weil: Da kann ich noch so oft "rot" sagen, es beschreibt sich absolut nicht im mindesten.
Tja, und so steht der arme Autor dann da und muss sich plötzlich mit Gefühlen beschäftigen.
Wie zum Henker fühlt sich "rot" an?
Die Schulung
Ich sag's gleich ganz ehrlich: Ich hatte einen Meister.
Es gibt genau diese eine Szene im Film "Die Maske" von Peter Bogdanovich, die so unglaublich genial ist, dass ich sie hier echt verlinkenwill.
Gib dir diese eineinhalb Minuten mal - Du wirst davon nur lernen!
Der Protagonist erklärt seiner blinden Freundin nämlich genau das: Wie sich anfühlt, was sonst nur aussieht.
Heiße Kartoffeln sind rot, kaltes Eis blau usw.
Und sie versteht's!
Die Umsetzung
Ich hab's getan!
Ich habe mich der Challenge gestellt - und glaube, dass dabei was ganz Anständiges rausgekommen ist. Schau mal:
Zeig dem Blinden die Magie
Okay,ich fang mal an, ja? Da ist der Magier in so 'nem billigen Polyester-Anzug, du weißt schon, das Zeug was so elektrisch knistert, wenn man es anzieht. Irgendwie hat er Ähnlichkeit mit einem Fisch, denn das Jackett hat Schuppen – der Magier wahrscheinlich auch...
Neben ihm steht seine Assistentin, du weißt schon, 90-60-90, also Hüfte, Taille, Busen, lange gewellte Haare – und mit einem Lächeln im Gesicht als hätte man das da hingetackert.
Jetzt schiebt der Assi gerade eine lange Kiste rein, schätze, so eineinhalb Meter lang und 30 cm hoch. Die ist bunt und es ist ein Haufen Glitzerkram draufgeklebt, aber das interessiert weder dich noch mich... Diese Kiste steht auf drei Servierwägen, also Tischenmit Rollen. Man kann zwischen den Tischbeinen durchschauen, denn gerade hüpft der Magier da davor und dahinter rum und greift drunterdurch und so, scheint wohl wichtig zu sein, dass wir erkennen, dass man da durchschauen kann.
Okay,es wird spannend. Er öffnet den Deckel von der Kiste, genauer gesagt das Brett, was oben drauf liegt.
Ah, und endlich kommt Miss 90-60-90 ins Spiel. Er gibt ihr nämlich die Hand und sie steigt in die Kiste rein und legt sich hin. Das kann ich jetzt auch nicht sehen, ich nehme es nur an, denn sie ist weg.
Halt,falsch! Jetzt streckt sie die Füße unten aus der Kiste raus, scheinbar sind da zwei Löcher im Brett, und wackelt damit rum. Dasselbe macht sie auch mit dem Kopf oben. Und sie hat übrigens immer noch dieses festgetackerte Grinsen... So, Deckel wieder drauf.
Alter!!! Jetzt holt der Magier eine richtig fette Motorsäge! Er lässt sie an – ach so, das kannst du hören. Damit setzt er an der Kiste ungefähr an der Stelle vom ersten 90 an und sägt die Kiste von oben nach unten durch!
Boah! Überall spritzt Blut!!! Das läuft da durch die Ritzen von der Kiste durch und tropft runter. Übelst! Da hat sich schon eine riesige Lache gebildet!!!
Spaß, natürlich nicht.
Dasselbe macht er auch an der Stelle von 60 und an der Stelle vom zweiten 90. Übrigens immer noch kein Blut. Stattdessen wackelt die Assistentinein bisschen mit den abgeschnittenen Füßen und dem nun abgeschnittenem Kopf.
Ist das ein Freak! Jetzt schiebt er die drei einzelnen Servierwägen hin und her, vertauscht ihre Position, also Füße und Kopf. Und die Assistentin grinst immer noch. Also, wenn er sie so wieder zusammensetzt, vergeht ihr das Grinsen spätestens dann, wenn sie auf den Händen aus der Kiste watscheln muss...
Achso, ne, er schiebt sie wieder in die richtige Reihenfolge. Is' ja öde. … Ja, genau, einmal mit dem Zauberstäbchen über die Kisten fahren, wedel, wedel, Deckel auf – und voila! 90-60-90 beautiful as before.
Sag mal, wollen wir nicht lieber ein Bier trinken gehen? Was für eine öde Veranstaltung...
Jetzt du!
Völlig wurscht, wo dein Blinder ist, wie dein leerer Raum aussieht - Beschreibe ihn so, dass ein Blinder ihn versteht. Und das geht nur, indem du ihn fühlst und verstehst.
Lass dich drauf ein - du wirst dein blaues Wunder erleben!
Oder: Die Welt ist magisch
Was für eine weirde Geschichte!!! Ich hänge so wie ein Schluck Wasser in der Kurve und dann trifft mich dieser Ruf zum BoomBoomBlog 2022 von Sympatexter wie damals ein zerkautes und zerknülltes Stück Löschpapier in der Schule!
Und dann schreib ich so und rauskommt ne Heldinnenreise in 16 Stationen... Ach, lest selbst:
1970: Der Ruf zum Abenteuer. Ich schätze, meine Eltern hatten Sex. Da war ich zwar nicht dabei, aber ich gehe schwer davon aus, dass es so gewesen sein muss.
1973: Die Weigerung, dem Ruf zu folgen. Aufgewachsen bin ich meistens bei meinen Urgroßmüttern, wo ich früh das Reiten auf Uropas Rücken gelernt und unterm Küchentisch sitzend den Erzählungen meiner Uromas gelauscht habe. Es war ziemlich gemütlich da. Und weil ich jetzt am liebsten mit und über weirde Omasschreibe, zeigt mir, dass ich da wohl manchmal immer noch sitze...
1976: Übernatürliche Hilfe. Ich bin als Kind gerne in die Kirche gegangen. Selbstverständlich in die katholische. Irgendwann später sollte mich ein Intendant fragen, ob ich katholisch wäre, weil das logisch sei. Hm. Logisch? Ja, logisch. Die Inszenierung der Eucharistie, diese magische Wandlung haben mich so schwer begeistert, dass ich heimlich zu Hause mithilfe des Gesangbuches auch ein bisschen gezaubert habe.
1988: Das Überschreiten der ersten Schwelle. Bis ich plötzlich entdeckt habe, dass es diese Inszenierung und Transformation auch im Theater gibt. Oha. Von da an habe ich auf der Freilichtbühne Luisenburg, der Studiobühne Bayreuthund dem Städtebundtheater HofTheater gelernt und natürlich revolutioniert (haha). Kennt ihr den: Zwei Schauspieler stehen auf der Bühne. Sagt der eine zum anderen: »Geh mal runter und schau, ob ich in der Mitte stehe«. Das hat der gemacht und ist unten geblieben. – Diese Geschichte, die der großartige Wolfgang Wahlmir erzählt hat, hat mich geprägt. Ich war nie die, die knallhart sagt, wo's lang geht, wie's klingen muss. Ich war mehr so die, die die Rollen und das Stück gemeinsam mit den Spielern intuitiv sich entwickeln lassen wollte. Mein Job war nie, zu sagen, was er jetzt fühlen sollte, sondern echt nur zu überprüfen, ob er in der Mitte war. In seiner Mitte. In der Mitte der Rolle. Ob's stimmig war. Witzig, jetzt wo ich's schreibe, fällt mir auf, dass ich damals schon die zutiefst innere Überzeugung gehabt habe, dass es sowas wie eine uns übergeordnete Struktur gibt, der unser Leben ganz intuitiv folgt...
1992: Im Bauch des Walfischs. Star Trek The Next Generation: Dies sind die Abenteuer des neuen Raumschiffs Enterprise, das viele Lichtjahre von der Erde enfernt unterwegs ist, um fremde Welten zu entdecken, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen. Die Enterprise dringt dabei in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat – und Captain Picard war mein Vorbild, während ich hoffnungslos in Counsellor Deanna Troi verliebt war. – Ich glaube, alles, was ich im leben wissen musste, habe ich in STTNG gelernt, aber erst Guinan hat mich dann voll weggebeamt und mir echt andere Welten eröffnet
1993: Der Weg der Prüfungen. Im Studium das ganze dann theoretisch untermauert. Da war's dann wieder: Metaphysik im Dadaismus und Synchretismus im Altargeschirr. Mythologie. Das, was dahinter liegt und alles irgendwie mit allem verbindet...
1994: Das Treffen mit der Göttin. Erste zaghafte Begegnungen mit der beseelten Natur (was man halt so Schamanismus nennt). Ich habe zum ersten Mal gefühlt, was es bedeutet, eins mit der Natur zu sein. Seelisch Duschen im Demtutstal und nackt Baden im Steinbruch. Freunde. Leichtigkeit. Philosophie. Trommeln. Legobauen. Spaß.
2006: Die Frau als Verführerin. (Hä? Da muss ich kurz nochmal nachschlagen - ach ja, richtig, Odysseus und Kirke…) STTNG 2 / Theater 2: Ich als Captain Picard im Weltraum Schule. Lernen als zu erforschender und entwickelnder Raum und Pubertier-Domptöse- Regisöse. Wieder wie beim Theater. Nichts aufoktroyieren, sondern sich entwickeln lassen. Da habe ich gelernt, zuzugeben, dass ich auch mal nix weiß. Begegnung auf Augenhöhe. Entspanntes, wertschätzendes Miteinander jenseits all dessen, was man sich sonst so unter Mittelschule vorstellt. Ich glaube, ich habe geglaubt, dass es ewig so weitergehen könnte. Ich hatte alles erreicht. War gesattelt im Zyklus 7-9, war Teamleiter, Vorreiter der besten Schule Bayerns und Experte für Ausbildungsreife. War noch jung und konnte täglich 20 Stunden arbeiten. Wenn da nicht...
2009: Versöhnung mit dem Vater. … plötzlich Mia Brummeraufgetaucht wäre. Ich hatte damals ziemlich viel um die Ohren (vor allem, je weiter oben ich war, und von meinen Chefs so Sachen zu hören bekäme wie "das haben wir doch noch nie gemacht. Das machen wir auch nicht"). Etwas fehlte. Die Freiheit fehlte. Also ging ich mit ihr durchs Medizinrad, machte eine schamanische Ausbildung, um aus diesem Gefängnis zu entkommen. Hat noch nicht ganz geklappt, aber ich habe wieder etwas über diese seltsame Struktur gelernt, der wir folgen ohne es zu merken. Und Rituale, die ich nicht mehr heimlich mit dem Gesangbuch machen musste. Jetzt durfte ich sie selber erfinden. Es war so tröstlich. So ganz. So spieletisch. Irgendwas hatte mich so sehr daran gepackt, dass ich mich nicht mehr auf das übliche Schulcurriculum reduzieren wollte. Nee, ich wollte, dass die Kids das auch spüren.
2010: Vergöttlichung des Menschen. Ich begann, den Schamanismus, Medizinrad mit Schülern zu machen. Überhaupt begann ich das Zelten mit Schülern. Sie loslassen, Zeit schenken. Einfach mal nix machen. Aushalten. Spielen. Sie in den Wald schicken und aushalten, dass sie nur zum Essen wiederkommen, weil sie sich plötzlich selbst beschäftigen können. Einfach mal aushalten, dass sie zehn Meter über dem Erdboden in der Birke sitzen, versichern, dass sie's drauf haben, und vertrauen. Einfach mal zwei Stunden lang dem »bösen« Schüler beim Kartoffel Schälen zuschauen und endlich mal gut mit ihm unterhalten.
2015: Die größte Bereicherung. Bis dann der 25.11. passierte. Eine Bombe war meine Neugeburt. Also eigentlich war es nur eine Drohung, aber ab da war alles vorbei. Was? Na, ihr habt's bestimmt schon erraten. Meine Chefs fanden jetzt meinen Erziehungsstil nicht so prickelnd, die Beurteilungen waren vorgefertigt und nicht über mich, eigene Klassen bekam ich nicht mehr. Stattdessen wollte mein Arbeitgeber immer mehr, immer besser in immer kürzerer Zeit. Am Schluss hatte ich 120 Schüler in 7 Klassen und 9 Fächern. Am Schluss wusste ich nicht mehr, in welchem Fach ich gerade unterrichte. Die Frage war: Was bin ICH mir eigentlich wert? Den Ausstieg war ich mir wert. Zuerst im Innen. Im Freeze. Im totalen Eingefroren-Sein. Fünf Jahre habe ich so verbracht. Fünf Jahre versteckt unter dem Mantel von Gevatter Tod wie damals unter dem Küchentisch.
2019: Verweigerung der Rückkehr. Wahrscheinlich wäre ich da auch ewig sitzen geblieben, wenn nicht Gevatter Tod mich unter seinem Mantel rausgeschmissen hätte und mir dadurch dieeinmalige Chance bot, alles wieder neu zu lernen – und diesmal richtig, gut, genährt, gehalten, getragen. Meine Psychotherapeutin Mia Brummer war soooo die Ziehmama mit Rockschößen zum Reinheulen, und haltenden wie schubsenden Händen. Ich war anfangs wie ein kleines Baby. Ich habe ja ganz langsam wieder anfangen müssen, Dinge an mich ranzulassen. Ich hab ja nichts mehr verstanden. Die Worte und ihre Bedeutung, das war alles komplett weg.
2021: Der magische Fluss. Mein magischer Moment, meine 13. Fee, die mich wach geküsst hat, war Gela Löhrund ihr magisches Schreibcamp. Da bin ich voll reingeplumpst in meinen Tribe. Seitdem schreibe ich. Zuerst nur, weil ich die Stimmen in meinem Kopf, die immer noch wie ein verrückter Hühnerhaufen rumgeschrien haben, zum Schweigen bringen wollte. Doch dann kam das, was ich schrieb, plötzlich richtig gut an – und zum ersten Mal sagten mir Menschen, dass das voll gut ist, was ich da tue.
2021: Rettung von außen. Übers Storytelling kam ich wieder zur Heldenreise als Struktur, erinnerte mich wieder ans Studium, das Theater, den Film, und schrieb den ersten Band meiner Romantrilogie Geena und die Omas(Band 1 im Lektorat)
2021: Das Überschreiten der Schwelle zurück. Ich lernte die Heldinnenreise von Maureen Murdockkennen, die weibliche Struktur der Heldenreise, die mir mehr als zwei Augen geöffnet hat. Und tatsächlich überschritt ich die Schwelle mit meinem magischen Reiseroman"Ein Buch, ein Gebirge und der Fluss der Schöpfung", in dem ich in sieben Wochen alles aufschrieb, was ich zu sagen hatte. Über die haltende, nährende Natur, über den "bigger, better, faster, more"-Struggle, und wie die uralte Struktur uns rausführt - und über alles, was ich endlich als rettendes Elixir verstanden hatte - ganz einfach, weil ich es an eigener Haut erlebt hatte.
Heute: Meister zweier Welten. Heute lebe ich wieder. In meiner Sisterhood die Schreibrebellinnen, die voll auf mich abfährt, wie ich auf sie, erfahre ich Wertschätzung, Unterstützung, Netz und vor allem Weiblichkeit – und wie ihr schon bemerkt habt: Ich kann nicht halb, ich kann nur ganz. Deswegen dreht sich mein ganzes Leben jetzt nur noch darum. Um alles, was du bisher gelesen hast: die grundlegende Struktur, die magische Wandlung, die Verbundenheit mit allem, die Natur, die Zeit, das sich Entwickeln lassen.
(gestern und vorgestern und so: ich will nicht lügen. Ich habe von dem Elixir, das mir geschenkt wurde, auf dem Weg hierher ne ganze Menge verschüttet auf diesem holprigen Weg. Dieses Überfunktionieren und das Müssen und das Nie Genug Sein stehen immer noch hinter jeder Ecke und lauern hinter jedem Stein. Aber wie sagt meine Lieblingskollegin Eva Rhode? "Das sind nur die Überprüfer. Die wollen wissen, ob du das auch wirklich mit jeder fucking Zelle glaubst - und lebst". Hm. Dennoch, so sagt der Forscher in mir, ist da was weird mit dem heiligen Gral: Der wird trotz dem ganzen Verschütten nicht leer...)
Morgen: Freiheit zum Leben. Ich mache eine Ausbildung zur Mentorin der neuen Zeit. Morgen werde ich als erfahrene Heldinnenreisende deine Heldinnenreiseleiterin sein.
P.S. Damit du nicht so lange warten musst, kannst du ja einstweilen meinen Heldinnenreiseroman "Ein Buch, ein Gebirge und der Fluss der Schöpfung" lesen und dich auf diesen gigantischen Fluss von Kraft schonmal eingrooven ;-)
Geenas Erlebniserzählung
Wovon sollte man schon berichten, wenn jeder Tag, jede Stunde, ja jede Minute gar - außerhalb von Schule - prallvoll mit Abenteuern gefüllt war.
Geena wusste, dass Zwickzwack wie immer drunter schreiben würde: "Zu viel erfunden. Unglaubwürdig. Vier minus."
Und trotzdem nahm sie all ihren Mut zusammen und schrieb folgendes:
"Gestern war ich beim Frisör. Der musste mir die Haare schneiden, weil der blöde Kaugummi, den ich unter dem Kopfkissen versteckt habe, mir die Haare verklebt hat. Der Frisör hat mir den Kopf gewaschen und mir dann mit der Maschine alles abrasiert. Wie im vergangenen Monat der Schantalle mit den Läusen."
Hm, bei Schantalle musste sie lange überlegen, und war sich sicher, dass Zwickzwack wieder alles mit rot übermalte.
"Neben mir saß eine Frau, die einen Körtän bäng wollte. Also bin ich nach Hause und habe die Omas gefragt. "Oma Wally", habe ich gefragt, "was ist ein Körtän bäng?". Aber die hat mich nur komisch angeguckt und hat weiter Apfelstrudel gemacht, über den ich eigentlich viel lieber schreiben würde. Oma Mary und Oma Holly, die draußen in der Hollywood-Schaukel saßen und was Orangenes tranken, haben zuerst auch nichts verstanden.
Aber dann ist plötzlich ein Wind gekommen und hat sich durch das Wohnzimmerfenster gedrückt und hat im Wohnzimmer den Vorhang hochgehoben, so dass der die ganzen Flaschen auf dem Tischchen davor zuerst umwickelt und dann am Hals gepackt und dann eiskalt auf den Boden geworfen hat. Pling, pläng, plumm hat es gemacht und einen Schepperer getan, dass wir alle zuerst ganz still geworden sind und hellhörig und dann alle schnell ins Wohnzimmer gerannt sind, wo die Brühe aus den umgeworfenen Flaschen sich am Boden verteilt hat."
Geena hielt kurz inne um ihre Hand zu entkrampfen. Schreiben mit rechts war so anstrengend.
"Wir haben gesehen, dass der Vorhang sich aufgebläht hat vom Wind und dass das deswegen alles runtergefallen ist. Und dann hat Oma Holly, die die intellinkstuelle von meinen Omas ist, meine Hand genommen und gesagt: "das, liebe Geena, ist ein Curtain bang." Und jetzt frag ich mich, wieso will jemand so eine Sauerei auf dem Kopf?"
Von dem, was so drauf rumsteht
Ich habe noch einen kleinen Geena-Shorty für euch, quasi als Hatschi zum Sonntag
Wohl bekomm's!
"Huatschä! Utschä! Zefiatschi!"
So ging es nun schon seit knapp 15 Minuten. Tante Alexandra nieste in einer Tour und es war noch immer kein Ende in Sicht.
"Das hat sie von ihrem Vater", bemerkte Holly lakonisch. "Der hatte auch immer diese Niesanfälle, wenn er zuviel…"
Statt zu sagen, was er zuviel gemacht hatte, kippte sie nur die Hand vor ihrem Mund auf und ab, als hielte sie ein Glas.
"Na, von uns hat sie das jedenfalls nicht", merkte Wally an und schenkte sich noch ein Glas des köstlichen Rotweins ein, den sie aus dem Urlaub mitgebracht hatten. Dann war die Flasche leer und sie stellte sie unter den Tisch, wo Geena saß und spielte.
Da Tante Alexandras Anfälle nichts außergewöhnliches waren, fand das Gespräch bald wieder in seinen lustigen Gang zurück, nur ab und an unterbrochen von "Hatschi" und "Hatschu" und manchmal auch nur "hu...hu...ah".
Keinem war aufgefallen, dass Geena währendessen in die Scheune gekrochen war und dort in der Grillecke lange rumgesucht hatte.
Erst als sie mit schwarz verschmiertem Gesicht wieder in der Küche stand, fiel sie auf. Und zwar gleich so, dass Tante Alexandra sogar das Niesen vergaß.
Acht Augen starrten sie aufgerissen an. Vor allem aber starrten sie auf die lange, spitzige Grillzange in ihrer kleinen Hand, die beinahe so lang war wie sie selbst und bedrohlich im Abendlicht glitzerte.
"Was willst du denn mit der Grillpinzette, Geena?" fragte Holly sanft und entwand sie ihr, bevor das Präzisionswerkzeug noch in irgendeinem Stück Fleisch landete, das nicht auf den Grill gehörte.
"Letzte Woche hat der Kevin eine Erbse eingeatmet, da hat ihm der Doktor das auch mit sowas aus der Nase gezogen."
"Aha. Und was möchtest du damit machen?"
"Na, Tante Alexandra operieren. Weil sie doch deswegen so niesen muss."
Jetzt nahm Wally die Sache in die Hand.
"Weswegen muss Tante Alexandra so niesen?"
"Na, weil es da steht. Da auf der Flasche!"
Vorsichtig, als wäre sie böse, holte Wally nun die leere Flasche wieder nach oben. Acht Augen lasen aufmerksam den Text und sagten dann: "Ah ja."
Geena wurde gelobt, die OP wurde hinfällig, denn Tante Alexandra war die Lust am Niesen vergangen, und die Pinzette wurde einstweilen auf die Kredenz gelegt, gleich neben die leere Flasche, wo sie den restlichen Abend damit verbrachte wie ein moralischer Zeigefinger auf das Etikett zu zeigen.
Und tatsächlich, da stand es fein säuberlich geschrieben, weiß auf lila: 'Beerenfrüchte in der Nase'.
Mit leichtem Plätschern schlagen die sanften, klarblauen Wellen an den weißen und hellen Strand aus feinstem Sand. Unter einer Palme sitzen Menschen. Ich möchte ganz kurz noch die Palme beschreiben, denn sie liegt da sehr interessant. Fast wie eine Banane in der Obstschale, die Enden nach oben gewölbt, bietet sie sich als Hängematte an. Ihre dunkelgrüne, weit ausladende Krone bietet reichlich Schatten und Kühlung.
Auf ihr sitzt Bloody Mary. Ihre weißen Kniestrümpfe hat sie in Kindermanier nach unten gerollt, ihre schwarze Kniebundhose so weit es geht nach oben. Der Kragen ihres reinweißen Hemdes rüscht in weitem Bogen über ihren ultramarinblauen Kapitänsmantel, an dem Knöpfe und Beschläge golden in der Sonne glitzern. Wenn man länger auf sie draufschaut, hat man nachher rote und grüne Punkte vor den Augen schweben – egal, wo man hinsieht... Auf ihrem Kopf thront der tiefschwarze Dreispitz, unter dem vorwitzig eine graue Löckchen hervorspitzen.
Vor ihr auf dem Sand, im Halbkreis um sie herumdrappiert, sitzen Kinder und lauschen mit halb geöffneten Mündern ihren Worten.
„Und dann denkt sie: 'Oh, Mann! Jetzt stecke ich schon seit gefühlten Jahrtausenden in diesem Plastikhüllen-kack-Scheißdreck drin und der gibt sowas von überhaupt nicht nach! Außerdem stinkt der so nach Lösungsmittel, ich halte es nicht mehr aus. Vielleicht kommt ja irgendwann mal einer von außen und schneidet dieses kack Teil endlich auf.'
Aber!, meine Lieben“, sagt sie und schwenkt dabei den Zeigefinger. „So geht das nicht! Niemals darf man den Kokon eines Schmetterlings aufschneiden oder so. Sonst wird der Schmetterling in seiner Entwicklung behindert! Da hat er dann vielleicht nur einen Flügel oder so.“
Die Kinder nicken und wiederholen stumm „nicht aufschneiden!“
„Gut, die kleine Raupe in ihrem Kokon denkt also weiter: 'Dann nicht mal ein Wunder von außen.
Himmel noch eins! Bewegen kann man sich ja echt nicht hier drin. Autsch! Was zwickt denn da? Ja, jetzt hab ich's - eigentlich ist es doch so: Das war ich schon jahrelang die kleine Raupe Nichtsnutz, die sich von Pflanze zu Pflanze gefressen hat und dabei noch nicht einmal des bescheuerte bittere Blatt verschmäht hat, weil man ihr weiß gemacht hat es wäre nährende Schokolade! Dabei war die Schokolade an vielen Stellen schon ganz grau' – übrigens ist graue Schokolade ein Zeichen dafür, dass sie schon ganz alt ist. Dann braucht ihr sie nicht mehr essen, alles klar?“
Die Kinder nicken wieder und notieren es in ihr inneres Notizbuch.
„'Mein Leben bestand aus Restmülltonne mit ganz viel angeschmolzenem Kochkäse.' Und während sie so vor sich hinjammert, kommt eine Stimme in ihr auf. Zuerst nur ganz leise. Aber die Raupe Nichtsnutz hat ja sowieso nichts anderes zu tun und beschließt zuzuhören.
'Bleib doch noch ein bisschen da. Sei doch noch ein bisschen die kleine Raupe und gib zu, dass du sie warst. Heul doch noch ein bisschen rum, weil man dir gezinkte Karten gegeben hat und dich die Mannschaft jetzt nicht mehr mitspielen lässt. Zeig noch ein letztes Mal, wie sehr du die Restmülltonne eigentlich verabscheust und mache dir gleichzeitig den Teller nochmal so richtig voll. vielleicht nimmst du lieber mehr rote Zwiebeln, die sind nicht so scharf, aber dennoch pupsintensiv. Tauche ein letztes Mal voll ein in die schmierig unfassliche Qualität der Raupe und koste sie voll aus! Damit du dich daran erinnerst! Denn es wird zum letzten Mal sein. Lang noch einmal so richtig in die Vollen und zeige dich von deiner schattigsten Seite. Ja, auch wenn dir diese uralte Seite gar nicht mehr gefällt.'
'Ich weiß wie ich war', knurrt die Raupe. Doch die Stimme lässt sich davon sowas von gar nicht beeindrucken und redet einfach weiter.
'Wenn du zu viele schlechte Karten in der Hand hast, dann ändere das Spiel. Mach's zu einem Spiel, zu dem die Karten passen! Lenke du sie, denn: du hast die gezinkten Karten. Die magischen Zauberkarten.
Sei einfach so, wie man es von dir eh erwartet: schmutzig, fett, unverantwortlich, respektlos, blind, verschusselt, ewig gestrig, heuchlerisch, arrogant, kalt, egoistisch, wertlos, ausnutzbar...'
'Nö, ausnutzbar nicht, das wird mir sonst zu teuer.'
'Na dann eben undankbar, angeekelt, widerborstig, mit einem Wort ein absoluter und vollumfänglicher Nichtsnutz.'
Die Raupe ist erschüttert und schweigt. Doch die Stimme nickt aufmunternd und motivierend.
'Und frage auf gar keinen Fall, ob das auch nur irgendjemanden gefällt. Frage lieber, ob es dir dient!' Die innere Stimme lehnt sich zufrieden zurück, legt dann aber ihre Stirn in Falten. Dann schnellt sie noch einmal nach vorne.
'Bevor ich's vergesse: Achte darauf, dass du die einzelnen Spiele in ihren Zimmern lässt. Du kennst die Schmetterlingszimmer, in denen deine neuen Spiele, die herzlichen Wolken-Zimmer-Spiele gespielt werden. Wenn du jene Zimmer betrittst, spiele jene Spiele. Es ist ok, wenn du in jenen Zimmern versuchst dein altes Spiel zu spielen, denn alle in diesen Zimmern wissen, du bist die, die noch mit gezinkten Karten spielt. Und das ist auch ok so. Denn die, die in jenen Zimmern sind, haben schon die Fähigkeit erworben zu gehen, bevor es ihnen schadet. Haben die Fähigkeit zum eigenen Raum erworben und es ist ok diese Fähigkeit mit dir zu teilen - nur die Fähigkeit, nicht den Raum.' Damit hatte die innere Stimme der Raupe wohl ausgesprochen, denn es war nichts mehr zu hören.'
So, meine Lieben! Was ist jetzt die Moral von der Geschichte?“, fragt Bloody Mary und blickt erwartungsfroh und mit einem zärtlichen Lächeln um ihre sonst schmal geschlossenen Lippen in die Augen der Kinder. „Ich will sie euch verraten: Wir versuchen immer zu schnell heilig zu werden. Aber, hey!, das sind wir noch nicht. Noch sind wir nicht der Schmetterling, noch sind wir irgendwas, das mal ne Raupe war und jetzt im Kokon sitzt und darauf wartet, dass sie irgendwann Mal Schmetterling wird. Also: Einen Scheiß müssen und euch selbst genügen! Das ist der Anfang.“ Vergnügt kichert eine alte Frau, die etwas weiter hinten auf der Veranda in ihrem Schaukelstuhl lehnt, in sich hinein und malt sich aus, wie dieses mit stolzgeschwellter Brust gepaarte „mir selbst genügen und der Nichtsnutz sein, als der ich betrachtet werde“ wohl bei den dazugehörigen Eltern ankommen würde. Na, das würde auf jeden Fall jede Menge Spaß und Abwechslung für sie bedeuten in dieser ansonsten so harmonisch-gechillten Atmosphäre.
Bloody Mary steht auf und klopft sich den Sand von den Schuhen.
„So, und jetzt muss ich leider gehen. Ich muss an die All-Inclusive-Bar. Da wartet der Mindfuck auf mich. Den sauf ich heute zuerst unter und dann zieh ich ihn über den Tisch.“ Mit einem kurzen Klaps auf den Hut grüßt sie die Kinder, dreht sich um und stapft durch den Sand davon. Aus der Manteltasche ihres Piratenmantels, ihr wisst schon, die mit den goldenen Beschlägen, lugen spitzbübisch die gezinkten magischen Zauberkarten.
Himmelfraugöttinsacklzement! Warum hatte sie sich nur darauf eingelassen? Weil eigentlich hatte sie ja gar keine Zeit. Seit Tagen saß sie vor dieser unüberwindbaren Mauer und fummelte an dieser Formulierung herum, die ihr einfach nicht gelingen wollte. Zudem saß ihr ihr Agent im Nacken und erwartete täglich 5000 Zeichen. Das war kein Schreiben mehr, das war Hochleistungssport. Irgendeine olympische Disziplin war das.
Was? Ach, Mist! Ein Gedankenblitz war vorbeigesaust, der sich ziemlich richtig angefühlt hatte. »Du musst unbedingt wieder achtsamer werden«, schalt sie sich, bevor ihre Fingerkuppen wieder nervös auf die Tastatur trommelten.
»Kommst du?« Von draußen drang die Stimme Oma Hollys herein, die Tante Alexandra daran erinnerte, dass heute der fürchterliche Tag war, an dem sie vom PC aufstehen müsste. Zum letzten Mal klickte sie auf Speichern. Da achtete sie drauf! Erst vergangene Woche war ihr der PC mitsamt den bisherigen Zeichen abgestürzt und es hatte Stunden gedauert, bis sie sich durch den Algorithmen-Dschungel gekämpft und den gefährlichen Virus schließlich eliminiert hatte. Danach folgten einige bange Stunden des Wiederaufbaus der Datei, was nicht besonders leicht war, weil die geraden Einsen immer von den runden Nullen fielen.
Dazwischen hatten noch einige Termine gelegen, in denen sie Fanpost beantworten musste, der Verleger wollte den ein oder anderen Satz mehr für den optisch angenehmeren Druck, die SM-Kanäle mussten gepflegt werden und und und.
Abrupt stand sie auf und verließ ihr Zimmer. Draußen wartete ihre Lieblingsoma, um sie zur Schule zu bringen. Denn heute war Geenas großer Tag. Heute war nämlich Berufetag. Jedes Kind sollte Vater oder Mutter mitbringen, die von ihrer Arbeit erzählten. Und weil Geena ja schlecht ihren Vater mitbringen konnte (Was sollte der schon sagen? »Ja, ich bin König und ich empfehle euch diesen Beruf, weil man dann so wahnsinnig viel in der Weltgeschichte unterwegs ist und lauter Promis kennenlernt«???), musste Tante Alexandra, die Schriftstellerin, herhalten.
Sie langweilte sich zu Tode bei »Hallo, ich bin Kevins Vater, ich bin IT-Spezialist« oder »Hey hey, ich bin die Mama von Renee und Managerin eines kleinen Familienunternehmens«. Da war ihr der Dicke, der jetzt sprach, schon sympathischer. Es war der Vater von Kläuschen, und er hatte viele glückliche Kühe.
Zwick-Zwack klatschte artig und fuhr dann mit ihrem spitzen Zeigefinger langsam die Klassenliste runter. »Geena«, sagte sie dann und verdrehte die Augen. Dann blickte sie wieder geradeaus mit dem verächtlichsten Blick, den sie zur Verfügung hatte (und sie hatte viele!).
»Geena hat uns heute ihre Tante mitgebracht. Die ist 'Schriftstellerin'.« Na, da hätte sie auch gleich auf den Boden spucken können. Jetzt verdrehte Tante Alexandra die Augen. Die konnte das auch gut, klar, sie hatte es ja von ihr gelernt.
»Liebe Kinder!« Die Angesprochenen waren insgeheim schon ein bisschen erstaunt über die Süße in Zwick-Zwacks Stimme, die dick heruntertropfte wie Honig. »Was glaubt ihr denn? Was macht so ein Schriftsteller?«
»Ein Schriftsteller sitzt nur zuhause rum, raucht, säuft und schreibt. Dabei verdreckt seine Wohnung und er stirbt eines Tages an seinem schlechten Lebenswandel.« Das war Renee, die Nachwuchs-Managerin, die eines Tages das Familienunternehmen übernehmen würde und die mit Sicherheit nicht an Dreck oder Leben sterben würde.
Mit Schaudern dachte Tante Alexandra daran, dass die vergangenen Wochen tatsächlich so gewesen waren. Sie hatte vorm PC rumgesessen, etwas aufgeschrieben, war aufgestanden, hatte geraucht, einen Schluck Bier getrunken, sich wieder gesetzt - und gelöscht. Außerdem sollte sie wirklich mal wieder putzen. Aber gesundes Essen war ihr schon wichtig. Sie versuchte den Zeigefinger zu heben.
»Schriftsteller leben nur in ihrer Fantasie, sind arm und kriegen nix auf die Reihe.« Kevin? Ja, Kevin hieß der. Hm, aber dafür verschwurbelte sie sich nicht das Gehirn, weil sie sich immer nur zwischen 1 und 0 entscheiden musste, sondern ein ganzes Universum an Un-Möglichkeiten zur Verfügung hatte. Außerdem war sie noch nie gehackt worden (außer vergangenen Monat von dem blöden Gockel, der daraufhin sein Ende als Broiler fand). Sie fand, dass es an der Zeit wäre, nicht nur den Zeigefinger, sondern vielleicht auch die Stimme zu erheben.
Nur hinter ihr, der kleine Klaus (der übrigens der Urenkel von Oma Wallys Kläuschen war), dachte ganz anders über Schriftsteller. Zaghaft stand er auf.
»Ich glaub, Schriftsteller sind ganz arme Leut'. Die müssen andauernd schreiben, die können gar nicht anders.« Tief seufzend atmete er aus um sein ganzes Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen – und da war viel Mitgefühl in dem kleinen Klaus. Schließlich nickte er und sagte weise: »Ich geh lieber zu meine Küh'...«
Da war er wieder, der Gedankenblitz, und winkte ihr freundlich aus sanften, braunen Kuh-Kulleraugen zu. "Genug" war das Wort, das ihr noch zur perfekten Formulierung gefehlt hatte.
»Ein Schriftsteller ist ein Mann, der sich schwerer tut mit dem Schreiben« Thomas Mann
"Ja, ich weiß, dass euch das aufregt. Aber das ist meine Karte und ich würde heute gerne mal was dazu sagen."
Tante Alexandra nestelte an dem Karton in ihrer Hand herum.
Zwei Augenpaare blitzten sie an. Davon war besonders das von Oma Mary, genannt Bloody Mary, hervorzuheben, das sich als Laufband bis in den Grund ihrer Seele bohrte und da kurz und kräftig die Hand zur Faust schloss. Über das Band marschierte demonstrativ die Message, ein Buchstabe akkurat hinter dem anderen. "Und du glaubst, dass wir das nicht können", formierten sie.
Oma Wally, genannt Wally Blum, die sanfteste von ihnen, legte beruhigend die Hand auf Bloody Mary.
"Jetzt lass sie doch mal."
"Ich möchte heute einfach mal selber was sagen." Vorsichtig hob Tante Alexandra die Augen und versuchte Marys Blick standzuhalten. Wieso hatte sie eigentlich Angst? Mary würde sie schon nicht erstechen. Ne, Mary würde sie eher am ganzen Körper mit Honig einpinseln und dann die Bären aus der Nachbarschaft zum Festmahl laden…
"Ist klar, dass euch das gefällt." Holly, die dritte und sehr distinguierte - und Alexandras Lieblings-Oma, schaltete sich ein. "Weil ihr nur bis zum Komma mitgehört habt. Ihr seid schon bei 'ein Schriftsteller ist ein Mann' abgegangen, wie vergangene Woche Schmidts Katze, als sie den Boxer verdroschen hat."
Sehr gut, ihre Schwester Mary hatte den Säbelblick wieder eingerollt, denn die hatte die eben erwähnte Szene am meisten genossen.
"Hören wir uns doch mal den ganzen Satz an. Und - das dürft ihr nicht vergessen - der Typ hat den Literatur-Nobelpreis gewonnen."
"Weil er Mystery geschrieben hat." Wally schien sich an irgendein Buch mit düsteren Kanälen zu erinnern.
"Ach was, Mystery - History hat er geschrieben, fürchterlich lange Geschichten, die keinen interessieren." Bloody Mary verdrehte die Augen."
"Außerdem war er schwul." Vier Augenpaare, was acht Augen sind, schickten sich an, Didikoku, die kleine Maus, zu umkreisen, die in der Mitte des Tisches saß.
"Nein?" Didikoku blickte von einem Auge zu anderen. "Ist auch egal." Damit ringelte sie sich wieder zum Kreis und schlief weiter. Literatur war nicht so ihr Ding, die Zellulose verfing sich immer so zwischen ihren Zähnen. Mit Käse kannte sie sich da schon besser aus.
Tante Alexandra hasste diese Samstag-Abend-Debattierclubs. Alle versammelten sich um einen Stapel Karten mit Zitatimpulsen und zogen dann. Dann durfte normalerweise (normalerweise!) jeder Ziehende erstmal reden. Dann (dann!) wurde debattiert. In dieser Familie natürlich nicht. Und ausgerechnet heute hatte ihr das blond-gelockte Schicksals-Engelchen diese Karte beschert.
"Lies doch nochmal den ganzen Satz vor!" Aufmunternd nickte Holly ihr zu.
"Okay. Ein Schriftsteller ist ein Mann,…" Holly schickte Blickblitze in Richtung ihrer Schwestern. "...dem das Schreiben schwerer fällt als anderen Leuten."
Verächtlich schüttelte Bloody Mary den Kopf. Doch sie schwieg.
"Vielleicht hat er gemeint, dass sich ein SchriftSETZER schwerer tut mit dem Schreiben." Oma Wally war immer so bemüht, nur das Gute in jeder Situation zu sehen. Dann schwieg sie auch wieder, was wohl unterschwellig etwas damit zu tun hatte, dass Holly ihr unterm Tisch ans Bein getreten hatte.
Erwartungsvoll blickten die Omas sie an. Sogar fast aufmunternd.
Tja, was sollte sie jetzt sagen?
Fiel ihr das Schreiben schwer? Eigentlich gar nicht. Schreiben war für sie, als würde sie ihren Finger kurz anschlecken und ihn dann in die Luft heben, in das pulsierende Universum der UnMöglichkeiten - irgendwas blieb immer kleben. Und das schrieb sie auf.
'Schwerer tut mit dem Schreiben'. Ja, manchmal schon. Sie kannte die grausamen Morgen, in denen sie vor der großen, weißen Mauer, genannt Papier, stand und die Eingangstür nicht fand.
Die Eingangstür. Eigentlich war diese Tür leicht und vor allem leicht zu öffnen. Sie wusste selber nicht, wieso sie immer wieder verschwand. Dann drückte sich Tante Alexandra immer ein paar Sätze lang an der Mauer herum - und irgendwann tauchte die Tür plötzlich auf und sie musste nur noch hindurchtreten.
Wally hielt es nicht mehr aus und platzte.
"Mir tut der leid. Warum hat er denn geschrieben, wenn es ihm so schwer fiel?" Mit Grauen dachte sie an Kläuschen aus ihrer Grundschulzeit. Der hatte sich auch so schwer getan. Nichts hatte der Zwickzwack je gefallen. Immer war alles rot gewesen.
"Ich kann mir auch einfach gut vorstellen, dass dieser Druck des westlichen Kapitalismus schwer auf ihm gelastet hat." Holly wieder mit ihrer Systemkritik. "Immer besser, immer schneller, immer mehr! Da geht so mancher dran zugrunde."
"Jetzt hör aber auf! Der Kerl hat es doch schon selber beantwortet. Der Schriftsteller ist ein Mann! Und Männer sind sooooo wehleidig." Bloody Mary hatte gesprochen. Hugh.
Tante Alexandra blickte versonnen auf. Jede von ihnen hatte Recht. Dann war sie bereit für ihre These.
"Bullshit."
Kennst du das? Du liest ein Zitat - und sofort geht’s ab in deinem Kopf? Wie ein Ohrwurm lässt es dich den ganzen Tag nicht mehr los und taucht immer wieder an den unpassendsten Stellen auf. Mein Tipp: Journale es zum Schweigen! Schreib das auf, was dir einfällt!
#schreibrebellen
Wieder einer von Gela Löhrs von #lemondays unerschöpflichen Coaching-Impulsen <3
#vision2051
Mia Brummer hat mich gefragt, wie meine Zukunft im Jahre 2051 aussieht. Na, diese Chance lasse ich mir doch nicht entgehen! Doch seht selbst:
𝗔𝘂𝗳 𝗱𝗲𝗿 𝗟𝗶𝗰𝗵𝘁𝘂𝗻𝗴 hinter dem grünen Straßenschild sah Larissa eine ältere Frau mit grauen Haaren und einer Kittelschürze. Sie sah fast ein bisschen so aus, als würde sie tanzen 💃. Immer wieder rammte sie ihren Spazierstock tief in die weiche Erde, sprang, darauf aufgestützt, unvermittelt nach links, warf elegant und mit Schmackes etwas kleines, rundes in das entstandene Loch hinein, und tippte – Hacke, Spitze, Hacke, Spitze – mit rechts Erde übers Loch. Schließlich stemmte sie die Hände in die Hüften, und wackelte zufrieden und glücklich mit ihrem Becken. Keine Frage, es war ihre Mutter, die wieder einmal Bäume pflanzte 🌳 - wie immer auf ihren Spaziergängen.
„Mama! Mama!“ Larissa kannte ihre Mutter nun schon seit 50 Jahren. „Hast du wieder keine Unterwäsche an?“ Doch diese spazierte ungerührt auf ihr tiny house zu und setzte sich in ihren Schaukelstuhl 🧘♀️. Obwohl auch die Hörgeräte in den vergangenen Jahren sich durchaus verbessert hatten, schienen sie bei ihrer Mutter in gewissen Situationen noch immer nicht zu funktionieren.
Larissa setzte sich daneben. Immer noch Platz genug für die himmlische Ruhe, um sich gemütlich auszubreiten 🐦.
„Hast du nicht Lust, den Winter hier zu verbringen zum Spinnen und Weben 🧶? Oder mach was mit deiner Yoni.“, unterbrach Alexandra das Schweigen.
Larissa schüttelte den Kopf. Ihr nicht vorhandener Plan zog sie eher in das Nomadentum mit ihrem tiny house. Und um ehrlich zu sein, sie wusste noch nicht, ob sie im Winter lieber mit Frauen weben oder alleine am Atlantik Surfen 🏄♀️ gehen wollte. Sie musste auch gar nichts wissen, denn das war nun 𝗶𝗵𝗿𝗲 𝗭𝗲𝗶𝘁.
Nach der letzten Routineuntersuchung war es geschehen: Ihr Hormonmetabolismus deutete auf Wechseljahre 🌊– und das bedeutete, dass sie mit sofortiger Möglichkeit aus ihrem bisherigen Berufsleben entlassen wurde und in die 𝗕𝗲-𝘁𝗵𝗲-𝗖𝗵𝗮𝗻𝗴𝗲-𝗭𝗲𝗶𝘁 eintrat. Be-the-Change waren drei Jahre Pause ⏯️- weit weg von Beruf und Familie, um den Frauen zu ermöglichen, sich endlich um sich selbst zu kümmern und sich völlig neu wieder zu erfinden 🧭. Später konnten sie in ihren alten Beruf zurück kehren oder lebten vom bedingungslosen Grundeinkommen, finanziert durch die Besteuerung von Industrierobotern, oder machten was ganz anderes, wie zum Beispiel eben ihre Mutter oder deren Ziehmutter, die von ihrem Hub auf Bali sprituelle entrepreneurs ausbildete.
Unvorstellbar, dass ihre Mutter noch vor 30 Jahren mit ihren Wechseljahren in eine psychosomatische Klinik 🚑eingewiesen werden musste, um ihren eigenen Raum zu finden. Um trotz der damaligen bigger-better-faster-more-Welt die Tragweite von „𝗜𝗰𝗵 𝗯𝗶𝗻 𝗴𝗲𝗻𝘂𝗴“ wirklich zu begreifen. Für Larissa war das immer selbstverständlich gewesen.
Doch damals brachen die Wechseljahre einfach über Frauen herein. Und es war dem Engagement ihrer Mutter zu verdanken, dass es mittlerweile überall auf der Welt 🕸 die 𝗕𝗲-𝘁𝗵𝗲-𝗖𝗵𝗮𝗻𝗴𝗲-𝗥𝗲𝗸𝗿𝗲𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀-𝗭𝗲𝗻𝘁𝗿𝗲𝗻 waren, wo diese Schwellenzeit anerkannt wurde. Wo frau zu ihrer Mitte, zu ihrer Kreativität und zu ihrem wahren Sein zurückfinden durfte 🗝️. In diesen sogenannten roten Häusern lebten, wohnten und arbeiteten junge Erwachsene wie auch Frauen im Wandel. Sie wurden geleitet von Frauen, die ihren Change schon hinter sich hatten und nun andere über die 𝗦𝗰𝗵𝘄𝗲𝗹𝗹𝗲𝗻 🚪 begleiteten. Wieder andere Frauen lenkten danach die Geschicke der Welt in Zirkeln aus Schamaninnen, Hebammen, Künstlerinnen, Haushaltsorganisatorinnen - jede in dem Bereich, in dem sie sich ganz wiederfand und sich deshalb auch ganz einbringen konnte.
𝗗𝗼𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻𝗲𝘀 𝗵𝗮𝘁𝘁𝗲𝗻 𝘀𝗶𝗲 𝗮𝗹𝗹𝗲 𝗴𝗲𝗺𝗲𝗶𝗻𝘀𝗮𝗺: Jede von ihnen 𝘁𝗿𝘂𝗴 𝗶𝗵𝗿𝗲𝗻 𝗪𝗮𝗻𝗱𝗲𝗹 𝗮𝘂𝗳 𝗱𝗶𝗲 𝗶𝗵𝗿 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝗲 𝗪𝗲𝗶𝘀𝗲 𝗮𝗻𝘀𝗰𝗵𝗹𝗶𝗲ß𝗲𝗻𝗱 𝗶𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗪𝗲𝗹𝘁 𝗵𝗶𝗻𝗮𝘂𝘀!
„Was macht Geena?“ Geena war Larissas Tochter und Alexandra deren stolze Oma. „Ist sie noch im Aktionsgremium von MWLO? Denn du weißt ja: Das Privileg der jungen Leute ist nach wie vor die Revolution ✊!“ Jaja, Larissa wusste, aber sie sorgte sich auch.
„Lass doch die jungen mal machen. Die kennen sich mit dem neumodischen Zeug sowieso besser aus. Vor dreißig Jahren haben nur alte Leute 👴 die Welt regiert. Und da durfte sich nix ändern. Hast ja gesehen, wohin das geführt hat. Außerdem sind es die jungen Leute, die die Welt noch länger brauchen wie wir. Also welches Recht haben wir, ihnen reinzureden?“
Ihre Mutter hatte ja recht. Larissa dachte an die vergangenen Jahre und wie oft junge Menschen das Schicksal der Welt in ihre Hände genommen und zum Guten gewendet hatten. Und ja, das hatte den sogenannten Dinosauriern 🦖 nicht geschmeckt. Aber sie waren ja nun Göttin sei Dank größtenteils ausgestorben. Nun gab es die MWLO, die Mother World Life Organisation, deren Präsidentin Greta Thunberg war. Das 🕸 Netzwerk der MWLO umspannte mittlerweile die ganze Welt und hatte 𝗔𝘆𝗻𝗶 𝘂𝗻𝗱 𝗚𝗹𝘂̈𝗰𝗸 𝗲𝗿𝗳𝗼𝗹𝗴𝗿𝗲𝗶𝗰𝗵 𝗮𝗹𝘀 𝗚𝗿𝘂𝗻𝗱𝗽𝗿𝗶𝗻𝘇𝗶𝗽𝗶𝗲𝗻 in allen Chartas und Grundgesetzen eingeführt.
Gemütlich saßen sie auf ihren Stühlen und blickten in die Ferne.
„Hey, Alexandra. Das Dach habe ich jetzt fertig bepflanzt. Soll ich noch mal nach der Stammwürze schauen?“ 🦸Ein sehr knackiger junger Mann mit nacktem, braungebrannten Oberkörper, an dessen Muskeln sich der Schweiß seinen Weg verschlungen nach unten suchte, war auf sie zugekommen. „Ja, mach das. Dein Craftsbeer 🍺 wird super. Wirst sehen.“
Der junge Mann ging in Richtung der Bierkeller im nahegelegenen Hügel, und Larissa und ihre Mutter sahen ihm hinterher. Von hinten war er ja sogar noch knackiger als von vorne!
„Wer ist das?“ Mit diesen Worten 😮 zwang Larissa ihren offenen Mund wieder unter ihre Kontrolle. „Das ist Matze, der Sohn von dem Matze damals aus der Klinik. Den hat er richtig gut hingekriegt. Macht bei mir seine 𝗬𝗲𝗮𝗿𝘀 𝗼𝗳 𝗖𝗵𝗮𝗻𝗴𝗲. Feinfühlige Hände hat der, sage ich dir, und eine so begabte Zunge...😜!“
Voller Erstaunen blickte Larissa ihre strahlende Mutter an. Manche Dinge änderten sich einfach nie. Auch nicht nach dreißig Jahren.
𝗗𝗮𝗻𝗸𝗲, 𝗠𝗶𝗮 𝗕𝗿𝘂𝗺𝗺𝗲𝗿, 𝗳𝘂̈𝗿 𝗱𝗶𝗲𝘀𝗲𝗻 𝘄𝘂𝗻𝗱𝗲𝗿𝘃𝗼𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗜𝗺𝗽𝘂𝗹𝘀! 𝗨𝗻𝗱 𝘀𝗼𝗹𝗹𝘁𝗲𝘀𝘁 DU 𝗯𝗲𝗶𝗺 𝗟𝗲𝘀𝗲𝗻 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗟𝘂𝘀𝘁 𝗯𝗲𝗸𝗼𝗺𝗺𝗲𝗻 𝗵𝗮𝗯𝗲𝗻, 𝗱𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗩𝗶𝘀𝗶𝗼𝗻 𝘇𝘂 𝗸𝗿𝗲𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻, 𝗱𝗮𝗻𝗻 𝘁𝘂'𝘀! https://mia-brummer.de/blogparade-vision-2051/
„Ich weiß, was das ist!“, rufen die Kinder. „Es ist die Brotzeit!“
Bloody Marys Augen driften in die Ferne und man sieht, sie überlegt. Dabei kneift sie das linke Auge zusammen und fixiert einen Punkt am Horizont. „Stimmt“, sagt sie. „Die Brotzeit ist eine sehr wichtige Zeit. Doch die schönste, die wirklich allerschönste Zeit eines Seefahrers ist die Flaute.
Viele von euch Jungspunden lesen viele Bücher über Piraten oder sehen viele seltsame Filme. Euch scheint, dass das Leben eines Piraten sich nur um blitzende Säbel, knallende Kanonen und gefährliche Kämpfe dreht, wo mindestens einer - meistens der Pirat - auf dem Schiff wie Tarzan von Tau und Mast zu Tau und Mast schwingt. Wenn nicht gerade gekämpft wird, wird ein Schiff gekapert, um das Geld zu erwerben, was man dazwischen für Rum und Weiber in irgendwelchen Spelunken ausgeben kann.“
Die Kinderaugen funkeln und Bloody Marys Augen funkeln auch. Wieder hat sie ein Auge zusammengekniffen und blickt auf einen uns unbekannten Punkt am Horizont.
„Walfänger“, „Seeungeheuer“, „Mannshohe Wellen“, „Stürme“, „Eisberge“... die Kinder raunen sich ihre Lieblingspiratenbilder zu.
Ein energisches Ziehen an ihrer Pfeife verrät Bloody Mary, dass die mal wieder ausgegangen war. Umständlich kramt sie also aus ihrer Manteltasche die Streichhölzer hervor, ratscht eines davon an der Palmenrinde an und stochert mit dem brennenden Hölzchen in ihrer Pfeife herum. Wie erwartet entern bald darauf weiße Wölkchen den Raum, formen seltsame und bizarre Gebilde und lösen sich wieder auf.
„So“, ruft die Bloody Mary. „Und jetzt einmal bitte die Bleistifte spitzen. Ihr macht das mit eurem Messer. Finger weg da! Finger müssen immer oberhalb des Messers sein! So ist es richtig. Und jetzt aufgepasst und mitgeschrieben, jetzt sagt euch Bloody Mary was Bloody Mary macht bei einer Flaute.
Die Flaute, meine Lieben, das ist das Schönste! Da hat man einmal so richtig Zeit pritschebreit in der Sonne zu liegen und seinen Teint zu pflegen. So eine braune Farbe sieht doch gleich viel gesünder aus viel viel besser als diese Mozarella Sticks aus dem Büro. Ich hatte mal einen Matrosen, der hat sich sogar ein Sixpack auf seinen Bierbauch gebräunt. Ja, im Ernst, der hat sich dafür extra eine Schablone aus Karton geschnitten und stundenlang auf den Bauch gelegt. - Während der Flaute ist auch Zeit für die Netze, die können geflickt werden, damit einem dann, wenn sie gebraucht werden, nicht wieder alles durch die Lappen geht. Während der Flaute können auch die Lackstiefel gepflegt werden, richtig glatt poliert werden, damit sie beim nächsten Kampf auch wirklich gut in das Hinterteil des Gegners flutschen. Die Fingernägel können zu effektiven Krallen nach gespitzt werden und die Eckzähne poliert, damit man sie gleich sieht, wenn ich die Lefzen hochziehe.“ Sie macht vor, was sie meint und die Kinder bekommen große Augen.
„Man kann auch mal schmutzige Wäsche waschen und in die Sonne zum Trocknen hängen, damit sie blendend weiß wird.“ Sie sticht mit ihrer Pfeife direkt in Richtung der Augen der Kinder.
„Die Flaute ist auch die Zeit um die Zunge zu schärfen, den stumpfen Rand, der durchs viele Kämpfen durch die Scharten eher einem Brotmesser ähnelt, statt einem japanischen Damastmesser, wieder schneidig zu schleifen, und danach eben wieder pritschebreit in der Sonne zu liegen. Man könnte auch die Taubennester, die sich in den Kanonen angesiedelt haben, vorsichtig rausheben und ganz hoch auf dem Mast anbringen. Selbstverständlich könnte auch der eine oder andere das Deck schrubben...“
„Boah, ist das öde, Deck schrubben...“
„Deck schrubben ist doch nicht öde! Weißt du denn, wie das geht? Also wir machen das ja so: wir binden uns zwei dicke Bürsten an die Füße, schütten einen Eimer mit Schmierseife auf Deck aus, nehmen Anlauf und – hui - lassen wir uns über das Dreck tragen. Das ist eine ziemlich lustige Angelegenheit, wo sich viele eine dicke Beule holen. Das macht aber nichts, denn wir haben einen riesigen Spaß und das Deck ist dann auch sauber.“
„Und wenn keine Sonne scheint?“
„Weiß ich nicht. Was machst du denn, wenn die Sonne nicht scheint?“
„Da kuschel ich mich in mein Bett und lese.“
„Na, dann mach das doch.“
„Kann ich auch kochen?“
„Na klar, kannst du bei der Flaute auch kochen. Das wäre zu sogar ziemlich gut, denn das, was der Smootje manchmal zusammen rührt, kann auf Dauer nicht gesund sein...“
„Kann ich auch auf den Ausguck klettern und rumschauen?“
„Du kannst auch auf den Ausguck klettern und rumschauen. Und dort wirst du nichts weiter sehen als den entspannenden und zutiefst beruhigenden Anblick der weiten offenen See. Dort oben wirst du auch nichts mehr weiter hören, als das Auf und Ab deines eigenen Atems. Wo sich dein Bauch hebt und senkt, zusammen mit den wiegenden Bewegungen, das die kleinen, sanften Wellen verursachen, dich hineinwiegen in nur dein Hier und Jetzt sein.
Das Plätschern der sanften Wellen, das an das alte Holz schlägt, wirst du nur unten hören. Manchmal hast du Glück und eine vorwitzige Welle hebt und senkt das ganze Schiff, dann hörst du vielleicht noch das Knarzen des Holzes. Über allem liegt der beißende Geruch des salzigen Wassers, der sich vermischt sich mit dem erdigen Duft von vertrocknendem Seetang.“
Unbemerkt ist die Alte herangekommen, ihr wisst schon, die die sonst immer hinten auf der Veranda sitzt. Wie selbstverständlich nimmt sie Bloody Mary die Pfeife aus der Hand und zieht. Lange hält sie den Rauch im Mund, bevor sie ihn in kleinen Ringen wieder auspustet. Durch die Ringe steckt sie ihren langen, dünnen, knorrigen Zeigefinger direkt auf Bloody Mary zu.
„Erzähl doch mal, Mary, was genau machst du, um dieses satte Gefühl im Unterleib zu bekommen? Du weißt schon, das Gefühl, das der Ursprung aller Gefühle ist?“
Bloody Mary grinst. Lässig schiebt sie mit zwei Fingern ihren Dreispitz nach oben und blickt der Alten mit zusammengekniffenen Augen, so dass nur noch der Schalk durchpasst, aufrecht in die Augen.
„Wieso wusste ich nur, dass du mich genau das fragen wirst?“
„Weil wir uns kennen, Bloody Mary, weil wir uns schon lange kennen.“
So etwas wie tiefe Liebe entspann sich im Raum zwischen den Augen.
„Ich habe da diese Galionsfigur. Ein Rentier-Drache mit ausladendem Geweih, der weit und drohend in die Zukunft weist. Dort habe ich mir einen Sattel hinein geschnitzt, schön breit, damit ich bequem darauf sitzen kann. Und genau da hole ich mir dieses erfüllende Gefühl von Stärke und „ICH BIN“ in den Unterleib. Über mir der unendliche Himmel, vor mir ausgebreitet die Zukunft und unter mir das Tiefe, das tief dunkelblaue Meer der Seele...“
Und du? Woher nimmst du dieses Gefühl im Unterleib, dieses Gefühl der Stärke, das Gefühl des ICH GENÜGE MIR SELBST, das Gefühl, dass ICH BIN?
„Aber dann, wenn eine Brise aufkommt und das Fähnchen sich wieder tollkühn auf eine Richtung einschießt und Lust hat den Arsch in die Luft zu halten, dann heißt es schnell sein! Behende den Mast hinaufklettern, Segel setzen, schnell die Taue lösen und satt fällt das leinerne schwere Tuch und bläht sich, schlägt sich den Bauch voll mit frischem Wind, voller Tatendrang - auf zu neuen Ufern.
Postmenopausal
Das ist, wenn du mindestens 12Monate deine Regel nicht mehr hast...
SH: Regel, pah, da würdemir ja jetzt...
Jetzt nicht.
Also, in 12 Monaten hat die Sonneeinmal am niedrigsten Punkt gestanden, einmal am höchsten und wiederam niedrigsten. Ungefähr so auf- und abig ging's dir jawahrscheinlich in dieser Zeit auch – nur gefühlt im1.000.000-fachen Zeitraffer. „Auf und Nieder, immer wieder, hammerserst gestern g'macht, mach' mers heut wieder“. Wer weiß, wovon ichrede, WEISS, wovon ich rede...
Aber wir wollten ja das Wort ansich analy- …
SH: Sezieren.
Analysieren. Es fängt an mit„post“
LH: Au ja, da weiß ich was. Seit Wochen mache ich z.B.nichts anderes als die Post zu bearbeiten. Das ist auf jeden Fall einAb.
RH: Nicht die Post! Post! Wie in „postmodern“.
SH:Postmodern! Everything is possible. Das haben wir schon gesehen. KeinMensch glaubt dir das, wenn du das erzählst. Everything is possible,dass ich nicht lache! Da bräuchte es erstmal eine klitzekleineAhnung von dem, was eventuell tatsächlich möglich sein könnte! Undda legste dann noch eine LKW-Ladung aller jemals gedachtenUn-Möglichkeiten drauf. Dann haste post-meonapausal.
RH: DasGegenteil von post wäre prä. Wie in prähistorisch.
SH: Und wasmeinste damit? Dass wir sind wie die Dinosaurier? Stapfenwiederkäuend durch die Welt und warten darauf, dass wir aussterben?So, pffff, einmal mit Asche bedeckt und Jahrmillionen späterentdeckt jemand unsere Überreste und findet uns so geil, dass erFilme draus macht?
Sind wir dann fertig mit „post“? Dann käme„meno“
LH: So wie in „ach, menno“?
RH: Nur ein „n“.Aber mal abgesehen davon. Paulsal ist ja schon mal überhaupt keinAdjektiv. Wer hat das denn erfunden? Was wäre denn da dann das Verb?Paulsalisieren? Ich pausalisiere dann mal?
LH: Hab ich jetzt nichtverstanden. Hat Menopause was mit Pause zu tun?
SH (der sich bisjetzt in seinem Schaukelstuhl wieder weit nach hinten gelehnt hatte,schnellt wieder vor): Was? Pause? Dann nehme ich neBrotzeit-Semmel.
LH und RH blicken ihn forschend an.
SH:„Bitte.“?
ZF: Wenn ich da mal intervenieren dürfte. „Meno“ist spanisch und bedeutet „weniger“.
SH: Bitte?! Weniger Pauseoder was? Du, da werde ich mich aber gleich beim Betriebsratbeschweren. Meno pausa. Sono tutti ignoranti questi qui.
LH + RH:Also, das finde ich jetzt auch. Das geht gar nicht.
RH: Da brauchtes einen Beschwerdebrief!
LH: Oh bitte keine förmlich-deformiertenBriefe mehr!
Didikoku: Was haltet ihr von „mas pausa“? MehrPause?
Gespannte Stille.
Didikoku blickt eindeutig zweifelnd umsich.
RH: Aha. Und wer bist du jetzt?
Didikoku: Sorry, darf ichmich vorstellen, Didikoku. Maus.
SH: Soso, mas pausa also. Erzähldoch mal.
(Bei dieser Art von Fragen entwickelt SH immer so einenstarren, bohrenden Blick, den er jetzt anwendet um Didikoku zufixieren).
Didikoku: Im Endeffekt ist es doch so: Wir haben alleunsere Eier verspielt. No more ovulos! Keine möglichen Nachkommenmehr! Habe fertig. Ginge es allein nach der Leistungsgesellschaft derMäusebande müsste ich jetzt bereits tot sein, da ich nicht mehrproduktiv bin. Immerhin hätte ich 144 Kinder kriegen können, diedann wieder und wieder und wieder – na. Ihr wisst schon. Nach 2000pro Jahr ist auch irgendwann mal gut. Und dann stirbt man eben alsgute Maus, wenn einen nicht vorher eh die Katze oder der Falkedahingerafft hat... Comprende? Ich muss keinen Zugewinn mehr bringen.Und deswegen habe ich jetzt „mas pausa“. AusschließlichPause.
Zustimmendes Murmeln ertönt, das immer lauter wird.
Okay,okay. Dann will ich also mal zusammen fassen:
1. Nicht post undnicht prä. (Haken dran)
2. Nicht meno, sondern mas. (ebenfallsabgehakt)
Bei Pause bleiben wir aber, oder?
AllgemeineZustimmung.
Das heißt, das Wort, das wir im Kollektiv als besserbefunden haben, ist „jetzt-mas-pause“. Wir bitten also darum, dieBerechtigung Ihres Wortes noch einmal dahingehend zu überprüfen undunter Berücksichtigung der vorgetragenen Umständeaufzuheben/entsprechend zu ändern.
LH: Jetzt haben wir schonwieder dieses Ämter-Ende...
RH+ZF+SH: Ach, gib Ruhe!
Didikokufasst LH überzeugend an der Hand (???). Alle verlassen dieHinterbühne und wechseln rüber in die Kantine. Der letzte dreht dasSchild an der Tür um, auf dem steht:
(AB) JETZT-MAS-PAUSE.
Wenn etwas in dir vibriert hat – bleib.
Wenn nicht, geh weiter mit einem Funken im Gepäck.
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