Yeah, Mädels,25°C im Schatten, eine leichte Brise um die Nase – und ich brüte über meinem Fantasy-Erstling
Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf diesen Moment gefreut habe, wo ich mich endlich nach Lust und Laune in die – zugegebenermaßen – sehr weirde Welt der Omas reinfallen und darin endlich ausgiebig baden kann.
Von jetzt ab werden wir jeden Tag ausgelassenene Wörtersee-Partys feiern und uns gegenseitig mal so richtig nassspritzen, bis es dann Ende Oktober soweit sein wird UND IHR, bei Schmuddelwetter, gemütlich auf der Couch liegend, mitfeiern könnt.
die ihr vielleicht schon aus anderen Texten von AlexAndresk (der hier zum Beispiel) kennt.
Die kleine Heldin Geena zieht in den tiefen Silberwald aus, um den bösen, weil pubertierenden Donar zur Strecke zu bringen, der die Welt beherrschen möchte.
Geena ist ziemlich klug, während Donar ziemlich hohl ist. Was die ganze Geschichte natürlich immens erleichtert, zumal es Geenas erste große Heldenreise ist.
Weil es so ist auf der Heldenreise.
Man hat anfangs eine Wolkenkratzer-große Angst vor den fürchterlichen Ungeheuern,
nur um später festzustellen
a) dass sie bei näherem Herankommen auf die Größe der Fäkalien einer Mücke zusammenschrumpfen
b) dass auch die größte Angst auf eben diese Größe schrumpfen kann
Und deswegen geht es um nichts Geringeres als die Rettung der Welt.
Selbstverständlich ist Geena auf ihrer Reise in die magische Welt nicht alleine.
Da ist zum einen ihr Begleiter Hyperion, ein weißer Jaguar, der ihr als echter Freund immer zur Seite steht. (Falls jemand eine Liebesgeschichte erwartet, die gibt’s nicht, schließlich sind die beiden erst zehn Jahre alt...)
Aus dem Hintergrund operieren die Omas auf allerlei seltsame magische Arten, was oft zu kleineren Komplikationen führt – vor allem, wenn Spiritualität mit Spirituosen aufgepeppt werden muss.
Und schließlich gibt es noch die unzähligen unscheinbaren Helfer, wie Vater Inn oder Mutter Wind, die wie im echten Leben immer dann eingreifen, wenn man sie darum bittet (über die alle gibt's übernächste Woche einen ganz eigenen Artikel...).
Geena und der Mückenschiss ist ein ökofeministischer Roman,
denn er scheut sich nicht, die neue Weiblichkeit, die weibliche Kraft endlich in den verdienten Mittelpunkt zu stellen. Und damit die patriarchal gewollte Trennung von der Natur (unserer eigenen, weiblichen Natur nämlich) aufzuheben.
Für mich ist die Natur beseelt. Ich kann gar nicht anders, als mit Bäumen und Flüssen und Steinen in Kontakt zu gehen und mit ihnen zu ratschen. Da geschehen auch die merkwürdigsten Dinge... Doch davon einandermal mehr.
Gerade weil ich mit der mich umgebenden Natur in Kontakt gehe, weiß ich, dass sie nichts ist, was man mal eben so benutzen kann, sondern ich weiß, dass sie ebenso wie ich lebt. Dass ich von ihr nicht getrennt bin, genauso wenig wie sie von mir. Und so, wie ich als Mensch*in unterdrückt, ausgebeutet, geschlagen werde - so wird das auch sie.
Vielleicht magst du selber beim nächsten Spaziergang auch mal mit dem Bach um die Ecke ratschen. Weil das nämlich genauso leicht ist, wie es nicht zu tun – nur um Welten unterhaltsamer und nährender.
Da ich irgendwie nur Heldenreise kann, ist das natürlich eine Heldenreise!
Wie bei jeder anständigen Heldenreise, dieser uralten Struktur, gibt es natürlich auch jede Menge Gefühle wie Angst, Trauer, Wut, Freundschaft und jede Menge Platz für rumalberndes Gelächter.
Ich spüre das jetzt schon, wie der Roman sich selber vorwärts drängt, in diese Welt geboren werden will, weil er so viel zu erzählen hat. Und dabei so gar kein zeigefingererhobenes Lehrbuch ist und auch kein plattes pseudoschamanisches Gesäusel.
Nee, du. Geena und der Mückenschiss ist, wie es ist: Ein unterhaltsames, berührendes, garantiert listenfreies Buch für die Seele. Zum Träumen, zum Lernen, zum Sich Hingeben, zum Lachen und zum Fühlen.