Alexandresk, auch bekannt aus ihrer Rolle als Tante Alexandra aus ihrem Funtasy-Roman "Geena und der Mückenschiss", hat ja seit neuestem sehr viel Spaß daran, andere mit Fragen zu ärgern (vgl. auch das Interview mit Mia Brummer).
Jetzt gibt es da diese Blogparade von eben jener Mia Brummer (siehe da), die geradezu danach schreit von ganz besonderen Expertinnen beantwortet zu werden, den Omas nämlich.
Alexandresk:
"Ich fang gleich mal mit der einzigen Frage an: Gibt es noch ein Leben für Frauen jenseits der 50?"
😂😂 😂
Mit dem darauffolgenden Gelächter könnte man das Interview eigentlich schon wegen deutlicher Antwort beenden, aber ich will mal nicht so sein…
Oma Wally:
"Absolut. Ich habe den Tag mit einem Freudentanz begrüßt, als ich diese elendigen Blutsauger endlich zu dem einzigen hernehmen konnte, wozu sie wirklich taugen. Zum Feuer Machen nämlich."
Wie zum Beweis pfriemelt sie einen Tampon auseinander, reibt ein, zweimal mit dem Feuerstahl drüber und entfacht ein lustiges Feuerchen unter dem kleinen Topf.
Dann schüttelt sie den Kopf und denkt daran, wie bekloppt das gewesen ist, sich all die Jahre für sieben Tage im Monat all das zu verkneifen, was Spaß machte (und davon war Schwimmen nur das Offensichtlichste…).
"Freiheit!", ruft sie aus und gibt ihre Zutat in den Topf.
"Freiheit von solch konformen Schmarrn erwartet die Frauen nach 50. Und zwar sowas von!"
Oma Holly:
"Ach, guck mal, das Hamsterrad ist zerbrochen!"
Damit deutet sie auf den zierlichen Hamster, der sich eine dicke Binde um das Haupt gebunden hat, und sich nun mit geschultertem Beutel dazu aufmacht, seinen Käfig zu verlassen.
"Selbstfürsorge! Und deswegen nehme ich aber sowas von Selbstfürsorge als meine Zutat da mit rein."
Der Inhalt des Topfes beginnt sich träge zu bewegen. Nur wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass da noch was darauf wartet zu explodieren.
Oma Mary hat wie immer nichts gehört, weil ihr Hörgerät mal wieder kaputt ist. Was ihr nichts ausmacht. Sie muss nicht mehr alles hören und auf sich beziehen und darüber nachdenken. Sie weiß, wo Achtern ist und wie man dreckige Brühe daran vorbeiziehen lassen kann.
Sollten die anderen doch zu wissen glauben, dass sie eigenartig war. War sie ja auch. Und zwar sowas von.
Beherzt spuckt sie einen großen Schluck von ihrem Lieblingskautabak, gepaart mit einer Prise Rum in den wabernden Trank (oder umgekehrt?).
Dann schaut sie nach.
"Eigenart. Eigenart-Ich!", wiederholt sie noch einmal in Lettern, weil manche Tränke sind schwer von Begriff und verstehen nur mit Nachdruck.
Mittlerweile sind wir alle über den Topf gebeugt und warten darauf, dass er sich tatsächlich in der Atmosphäre verbreitet. Nichts geschieht.
Zuerst geschieht nichts.
Und dann geht alles ganz schnell.
Der Rum verfliegt und hinterlässt ein Aroma von Umami, das einem japanischen Sternekoch alle Ehre gemacht hätte.
Wer hat gerade Sterne ✨ gedacht?
Ach, ich war das?
"Man soll nicht denken
bei Zaubertränken!"
Das lernt man schon in der Schule.
Fakt ist jedenfalls, dass in der omaschen Küche plötzlich ein Sternenhimmel aufgeht.
Wie kleine, ganz besondere Diamanten glitzern die aus dem Topf entsprungenen Sterne nun am Himmel 💎 (oder für die unter 50: an der Decke) und strahlen in nie dagewesener Schönheit.
"Oh!", "Ah!" und "Wow!" ist zu hören, während das Universum des Lebens nach 50 immer weiter wächst und sich ausbreitet und endlich den Raum einnimmt, den es schon immer verdient hat.
"Wer ist dafür, dass wir den Champagner aufmachen, den uns der Bürgermeister zu unserem Hundertsten spendiert hat?", fragt Wally und wartet gar nicht erst auf die drei sich erhebenden Zeigefinger. 🥂
Vielen Dank, liebe Mia, für den Raum, den Du mit dieser Blogparade geöffnet hast.