Was für ein herrlicher Morgen!
Perfekt um die Lehren von gestern umzusetzen - und noch eins draufzusetzen.
Gela von Schreibrebellen by Angela Löhr hat ja geschrieben, dass sie jeden Augenblick erwartet hat, dass Waldgeister hinter den Bäumen auftauchen und ihr Geschichten erzählen.
Na, ob sie das so ernst gemeint hat, weiß ich nicht. Ich meine, wie würdest du reagieren, wenn du so gechillt auf der Bank sitzt und plötzlich der Baum gegenüber das Labern anfangen würde…?!
Allerdings geschieht das immer. Wir sind nur meist nicht besonders gewillt, zuzuhören. Ich übrigens auch.
Hm.
Tun wir mal so, als ob wir es tatsächlich geschafft hätten, die Kopfbibliothek zuzuschließen. Und trotzdem ist da in uns diese eine brennende Frage. Diese Frage, die weder unser Wissen, noch Google, noch das Journaling uns in einem Umfang beantworten konnten, der den Zweifel mit einem Schlag ausrottet.
Was tun?
Wären wir körperlich krank, würden wir jetzt in die Apotheke laufen und uns vom Apotheker unseres Vertrauens die passende Medizin empfehlen lassen. Aber es ist nichts körperliches. Es ist mehr so was gefühlsmäßiges oder (noch schlimmer) was seelisches. Was macht man da jetzt?
Na, man läuft in die große Apotheke und lässt sich von der Apothekerin unseres Vertrauens die passende Medizin empfehlen!
Wir gehen auf Medizinwanderung.
Wir treten ein in die große Apotheke Natur, schildern unser Wehwehchen, bitten um die Medizin und laufen los. So, wie wir das halt auch in echt in einer Apotheke machen würden.
Und von diesem Moment an ist alles spooky! Denn von diesem ersten Schritt an, bis zum letzten Schritt, wird die Natur dich begleiten. Alles, was dir von nun an passiert, wird eine Bedeutung haben.
Und wenn ich alles sage, dann meine ich das auch so. So wie der Apotheker wird auch die Natur dich befragen, versuchen abzuklären, was genau dein Problem ist, wo es herkommt, warum es nicht weg will, wo die Stagnation steckt oder was man halt so fragen würde, um die Ursache genau einzugrenzen.
Risiken und Nebenwirkungen
Mit allem, was dir auf dem Weg passiert, wirst du selbst dein Wehwehchen besser kennenlernen, es ausziehen - Schale für Schale. Die Natur hilft dir dabei, indem du dich in ihr immer wie in einem gigantischen Spiegel betrachten kannst, um auch die verstecktesten Stellen zu erkennen (und ja, manchmal ist es auch so ein Badezimmerspiegel, der wirklich jeden Mitesser fett vergrößert).
Was soll ich sagen? Sie ist da ziemlich unerbittlich. Aber auch sehr sanft. Denn sie überlässt dir die Entscheidung, das Erkannte anzunehmen oder wieder unters Makeup zu verbannen - bis zum nächsten Mal… (und das wird kommen, Schwester).
Auf dieser Reise können schier unglaubliche Dinge geschehen. Dinge, die schon tausendmal geschehen sind und die du plötzlich verstehst. Ich habe einmal zum Beispiel plötzlich erkannt, dass ich auf diesem Weg, den ich schon oft gegangen bin, doch tatsächlich über sieben Brücken gehe. Du weißt, was das bedeutet Plötzlich siehst du es in einem anderen Licht.
Es können auch Dinge geschehen, die dir noch nie passiert sind. Da kann es wirklich sein, dass du an einem Baum lehnst um dich an irgendwas festzuhalten, und plötzlich erfüllt eine Aussage deine Wahrnehmung, die - und das könntest du beschwören - nicht von dir ist. Beruhige dich: Das ist kein Dämon in dir. Es ist tatsächlich der Baum, der spricht. Und sich darüber freut, dass du endlich da bist, endlich dazu bereit bist um zu hören, was er dir schon die ganze Zeit sagen wollte.
Du wirst bemerken, dass alle, die du triffst, sich so unglaublich darüber freuen, dass du sie endlich, endlich wahrnimmst, sie nach dem fragst, was sie dir zu geben haben. Und sie werden geben. Mehr als du verlangt hast.
Heilung geschehen lassen
Mit jedem Schritt, den du auf diesem Weg gehst, wirst du besser zuhören lernen. Mit den Ohren, den Augen, den Händen. Und du wirst lernen, das Gehörte mit dem Gefühl und der Weisheit deines Herzens zu übersetzen. So tröpfelt die Medizin langsam und stetig in jede deiner Zellen, bis sie dich ganz erfüllen.
Dabei ist es unerlässlich, dass du dich an die drei Punkte von gestern hältst: Glaube nicht schon alles zu wissen, gehe im Tempo der Natur, also langsam, und gib dich ihr hin.
Wenn du das alles beherzigst, wird es magisch werden. Jeder Schritt wird magisch sein.
Wenn du zurückkommst, dann vergiss nicht dich zu bedanken, wie du es auch in echt in der Apotheke machen würdest.
Und wenn du kannst, dann erzähle einer Schwester von deiner Wanderung. Damit sie bezeugen kann, dass es wahrhaft geschehen ist. Damit sie dich daran erinnern kann, wenn du es wieder zu vergessen drohst. Damit sie - und das ist das geilste an der Wanderung - damit sie das Gehörte in menschliche Worte fassen kann, die bei ihrer Wiederholung endlich auch dein gemartertes Hirn einbalsamieren. Mich rührt das jedesmal zu Tränen, wenn ich aus dem Mund eines anderen höre, wie wundervoll das war, was mir zuteil wurde. Weil ich es dann erst wirklich glauben kann.
Ja, Schwester, das ist die versprochene Geschichte zum spooky Teil der Magie. Ich wünsche dir, dass du dich eines Tages aufmachst auf deine eigene Medizinwanderung. Und ich freue mich jetzt schon, deine Geschichte zu hören.