innerer Garten Magie Omas

Vom Garten der Omas

Der Garten der Omas ist groß, ja. 

Das kann man auch sehen, also jeder kann das.

Die meisten Menschen aber sehen, wenn sie über den schiefen Lattenzaun der Omas gucken, nur verwildertes Kraut, das irgendwie wild rumwachst, kreuz über quer, verfallene Holzhäuschen und ungestutzte Bäume, deren Äste in verschlungenen Bögen weit in den sie umgebenden Raum hineingreifen.

Im Endeffekt ist das dasselbe, was man sieht, wenn man durch den Knotenpunkt einer Großstadt fährt, nur dass da alles stahlgrau und betonweiß ist. 

Hier, im Garten der Omas sind die Straßen bunt. Hellgrün, dunkelgrün, gelbbraun und rotbraun, ganz gelb und cremefarben.

Du fragst dich bestimmt: *Hä? Was'n für Straßen?"

Das hast du gut gefragt. "Hä" ist immer der Beginn des WUNDERnS. Das ist gut. 

Du sagst also "hä", legst den Kopf ein bisschen schief und kannst besser sehen.

Ha! Ich liebe diesen Moment!

Dann lass mich dich jetzt herumführen.

Gleich hier, wo du bis eben nur ein zusammengebrochenes Glashaus gesehen hast, in dem einst die süßesten Früchte wuchsen (und vielleicht die ein oder andere exotische Pflanze), erkennst du nun staunend, dass hier ein gigantisches luftiges Gebilde steht, nein, besser hängt. Oder eigentlich sogar schwebt.

Helle Streben aus mächtigen Balken tragen ebenso helle Tische, über denen wie Dächer schützend glitzernde Scheiben hängen. Von Baum zu Baum ziehen sich die weiten, sonnentrunkenen Gänge und bieten denen Raum, die sich in ihnen austauschen wollen - was die Omas oft machen. 

Das hier nennt sich übrigens Winterling, weil hier die Elfen des Winters wohnen. Großgewachsene, feingliederige Persönlichkeiten mit einem noch feineren Charakter. 

Wenn du jetzt noch gerade schauen würdest, dann würdest du jetzt sagen "Elfen, Elben! Alles Mist! Die machen nur groben Unfug und bescheren einem schlaflose Nächte."

Na, das haben deine Kinder auch gemacht…  

Die Omas verstehen sich gut mit ihnen. Sie ignorieren den Quatsch, den das totalitäre System einem so weismacht, einfach und konzentrieren sich lieber auf das, was wirklich zählt: Wertschätzung auf Augenhöhe. 

Das ist bei den Apfelbaum-Feen, die da drüben sind, siehst du?, schon schwieriger. Die sind nämlich extrem klein. Man müsste sich also mit dem Bauch auf den Boden kuscheln, um ihnen auf Augenhöhe zu begegnen (was Oma Wally mit ihrem dicken Vorbau immer schwerer fällt…). Deswegen können Feen fliegen. Sie schwirren dann einfach so vor deinem Gesicht herum und (vor allem bei Oma Mary) von Ohr zu Ohr (für den energetischen Mehraufwand stellt man ihnen deswegen immer mal wieder ein Tröpfchen Honig hin - und schon ist die Wertschätzung wieder da).

Hier im Apfelbaum arbeiten sie nur, du würdest das wahrscheinlich Industriegebiet nennen. Hier ist tagsüber echt immer voll viel Verkehr, hin und her und her und hin, da muss man echt aufpassen, wenn man über die Straße geht… Und es ist auch voll laut von dem ganzen Brummen und Summen. 

Nachts ist es hier ruhig, da kommen nur ab und zu die Nachtwächter-Feen und ziehen mit ihren glühenden Laternen ihre Kreise.

Die Baumfeen wohnen da hinten, was du windschiefes Gartenhaus genannt hast. Da, hinter die vorstehende Latte, da kriechen sie rein, siehst du? Und hinter der Latte ist ein gigantischer, hm, Wolkenkratzer mit vielen achteckigen Zimmern - den haben sie selber gebaut. 

Und dort hinten, das, was so rauscht, das ist ein Fluss, der hier in die Tiefe fließt. 

Smaragdgrün fließt er sanft gewunden wie eine Spirale bis nach unten ins fünfte Untergeschoss, was in heißen Sommern ein riesiger Spaß für alle Beteiligten ist, wenn sie sich mit ihrer prallen Fülle so ins türkisfarbene Wasser setzen und die Sause machen.  

Ach, ich könnte dir noch so viele wunderbare Ecken dieser riesigen Stadt zeigen, die unterirdischen Autobahnen der Pilz-Feen, die lapislazuliblauen Bibliotheken der Stein-Wesen…

Das Schönste aber ist: Ich muss das gar nicht.

Weil du auch so einen wundervollen Garten hast. Musst nur mal hinters Haus schauen, durch den Lattenzaun spitzen und den Kopf schief halten ❤️.



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