Einen Jahresrückblick schreiben….hm…. Die neue Aufgabe, nein, das Angebot, das Mia Brummer als Impuls in unsere Ausbildungsgruppe gibt, geht mir schon zwei Tage nicht aus dem Kopf und nun bin ich auch noch mitten in der Nacht wach und kann nicht mehr einschlafen…
„Es ist eine Möglichkeit, sich zu zeigen - als frisch gebackene Mentorin der neuen Zeit“ sagt sie…
Ich, Yvonne eine Mentorin?
(Naja,derzeit erst einmal noch in Ausbildung; halten wir mal lieber den Ball flach!)
Ich, die Zweiflerin, die zwar gerne groß träumt, aber sich auch gerne ihre Träume wieder „zerdenkt“. Denn man muss doch schließlich auf dem Boden der Tatsachen bleiben!
Oder etwa nicht?
Mia sagt: „Denkt groß! Alles ist möglich!“
Gestern Abend habe ich meine Chor-Noten sortiert und dabei ein Lied gefunden, das meine Tochter vor Jahren mal bei einem Auftritt gesungen hat:
„Ich bin ich“ von Rosenstolz
und als ich den Text las:„Gehör ich hier denn noch dazu oder bin ich längst schon draußen?", dachte ich so: „Ja, das frag ich mich schon auch manchmal! Passe ich noch oder überhaupt in diese Gesellschaft? Mein Haus, mein Auto, mein Job….bäm!“
NE I N !!!
Das bin ich nicht mehr und das will ich nicht wieder sein! Aus dieser Schablone bin ich herausgewachsen und werde mich beim besten Willen nicht wieder hineindrücken lassen! Komme was wolle. Ich will keine Oberflächlichkeit. Ich will tiefe und ehrliche Gespräche!
Und so sitze ich hier, am 30.11.2022, mitten in der Nacht um halb vier auf meinem Bett und die Worte fließen einfach aus mir heraus. - Ich habe mich dagegen gewehrt! Ehrlich! Ich wollte mich einfach umdrehen und wieder einschlafen, aber in meinem Kopf spukte es echt laut: Nein,steh auf! Schreib es auf, was gerade kommt! Jetzt! Sofort! Magische Kreise – das ist deine Überschrift für den Jahresrückblog, also los! Steh auf und schreibe!
Mein Jahresrückblick beginnt am 21.12.2021. Jetzt, wo ich es aufschreibe, sehe ich es: Was für eine magische Zahl! Ich stehe bei einer liebgewordenen Bekannten im Garten zusammen mit sieben wunderbaren Frauen. Einige habe ich heute erst kennengelernt, andere kenne ich schon etwas länger. Vielleicht ein Jahr oder so.
Wir stehen in der Dunkelheit in eisiger Kälte unter sternklarem Himmel in dieser Julnacht und entzünden das Licht neu. Festlich ist uns zumute, als jede ihren Samen für das neue Jahr zusammen mit duftenden Kräutern den heiligen Flammen übergibt. Der Abend ist so zauberhaft und besonders und so beschließen wir einstimmig: Wir acht Frauen werden uns im neuen Jahr zu jedem Jahreskreisfest treffen. Jede von uns wird einmal die Gastgeberin sein und zu sich einladen…
Und so haben wir es gemacht! Wir haben einen neuen Frauenkreis gebildet, und aus losen Bekanntschaften sind Freundinnen und Weggefährtinnen geworden, die sich vernetzen, austauschen, gegenseitig helfen und manchmal gemeinsam wirken. Eine jede mit den ihr gegebenen Fähigkeiten. Was für ein Geschenk! Das ist fast wie im Märchen.Magisch, nicht wahr?!
Ein Jahr vorher hätte ich mir so etwas nie träumen lassen. Da waren Selbstzweifel meine steten Begleiter. Ich habe viele dunkle Tage und Nächte erlebt, mich durch steinige menschenleere Einöden geschleppt, tiefe Schluchten durchwandert… Doch nun, in den Raunächten angekommen, wollte ich nach vorne schauen, einen neuen Weg finden, mir was Gutes tun und habe mir deshalb einen Online-Kurs bei Adelheid Brunner geschenkt, deren Facebook-Seite „Altes Wissen“ ich übers Jahr regelmäßig besuchte. Eine Ausbildung in Heilkräuterkunde, ja genau, das mach ich jetzt einfach mal! Kräuter bestimmen, Salben, Tinkturen und Räucherwerk herstellen und auch Einblicke in die feinstoffliche Wirkkraft unserer einheimischen Pflanzen bekommen. Daran habe ich Freude, dazu möchte ich mehr wissen!
Also:ganz schnell angemeldet!
Und dann: kurz vor Jahresende stolpere ich über einen FB-Eintrag und ich bleibe allein an diesem wunderbaren Bild hängen. WOW!
Ich sehe eine Frau im roten Kleid: offenes langes Haar, wallender Rock, aufrechtstehend, eine selbstbewusste und starke Frau, die ihren Weg geht ohne sich um die Meinung anderer zu scheren – das alles sehe ich in diesem Bild und wieder nur WOW! So möchte ich so gerne sein.
Stark und selbstbewusst einfach meinen Weg gehen…
…und endlich lese ich den Text dazu. Es ist eine Einladung von Mia Brummer in ihr magisches Zelt. Märchen liebe ich seit meiner Kindheit. Dafür bin ich nie zu alt. Deshalb gab es kein Zögern und ich meldete mich an, um dabei zu sein.
Und so begann im Januar eine märchenhafte Reise durchs ganze Jahr mit Mia und noch vielen anderen wunderbaren Frauen, die durch sie zusammenfanden.
Nach der Reise ins magische Zelt ging es für mich weiter in den Garten der Frau Holle und schließlich kam das Angebot für die Ausbildung zur Mentorin der neuen Zeit. Ich habe mich gewehrt! Mit Händen und Füßen, wie man so schön sagt. Viele Gründe habe ich mir aufgezählt, warum das nichts für mich ist…. aber… was soll ich sagen: irgendwann waren alle Zweifel entkräftet und ich konnte garnicht anders!
Mia brachte mir das Medizinrad näher und ließ digital einen neuen magischen Frauenkreis entstehen.
Heute sind wir Wegbeleiterinnen geworden und es entstehen hier gerade wunderbare Freundschaften.
Ich lernte, dass Märchen Bilder der Seele sind.
Mein erstes eigenes Bild hat mir ganz klar gezeigt, dass ich einen Zyklus durchlaufen werde, bevor ich am Apfelbaum meine Äpfel in mein Körbchen einsammeln kann.
Bei Frau Holle schaute ich mich im Garten um, schob den Sargdeckel von Schneewittchen etwas auf, suchte mit dem Froschkönig nach meiner goldenen Kugel und fand in Rumpelstilzchens Kammer alte, fast vergessene Versprechen.
Mia erklärte uns, dass es wichtig ist, bei schamanischen Reisen oder Medizinwanderungen die Intention klar zu formulieren und wie man ein Despacho legt.
Ich habe so viel gelernt in diesem Jahr.
Manchmal waren es auch einfach zu viele Eindrücke auf einmal, so dass ich gar keine Worte hatte, wenn Mia in die Runde fragte: „Wie geht es euch gerade damit?“
Seit über 20 Jahren gibt es ihn jetzt schon und ich bin von Anfang an dabei. Entstanden ist er aus einer fixen Idee junger Mütter im Krabbelreis.- Wahnsinn, wie die Zeit vergeht!
Wir sind ganz wunderbare, manchmal auch ein wenig verrückte Frauen von jung bis alt.
Wir sind nicht perfekt als Chor. Wir haben mal einen eigenen Text auf„Azzurro“ gedichtet:
„Wir singen an jedem Freitag kurz nach acht, mal schön und mal schief…“ Das ist jetzt unser Chorlied😊.
Und wenn auch einige nicht wirklich Noten lesen können, dann üben wir eben, bis es klappt! Hauptsache ist, dass es allen Freude bereitet.
Wir lachen und weinen zusammen und endlich!!!!dürfen wir wieder singen! Die letzten beiden Jahre waren schon echt crazy ….
Lieber zurück zu den schönen Dingen: Unser erstes Konzert im September hat sooo viele Endorphine freigesetzt. Wir hatten einen riesen Spaß und vor allem: unser Publikum war uns trotz 2-jähriger Zwangspause treugeblieben.
Ich bin dankbar dafür, Teil dieses wunderbaren Weiber-Haufens zu sein.
Ich bin stolz auf uns!
Deshalb hier eine Kurzfassung meines letzten Jahres: Ich bin in diesem Jahr gewachsen, hab mich aus Treibsand befreit, bin aus einem tiefen Jammertal herausgestiegen, habe mich ersten Drachen gestellt und meine Heldinnen-Reise ist noch lange nicht zu Ende!
Ich schaue mit einem guten Gefühl ins neue Jahr, wohl wissend, dass gleich hinter der nächsten Kurve auch wieder mal sumpfiges Gelände sein könnte. Das gehört eben zum Leben dazu. Wichtig ist, ruhig und bewusst immer weiter zu gehen. Manchmal sind es eben nur kleine Schritte, ab und zu geht’s auch mal kurz rückwärts.
Dann heißt es für mich: Atmen, für einen Moment ausruhen und vielleicht jemanden anrufen. Denn ich habe auch gelernt, dass ich nicht allein bin und nicht alles alleine schaffen muss. Ich habe einige magische Kreise, in denen ich mich gut aufgehoben fühle und einige Herzmenschen, die mir zur Seite stehen.
Die Heilkräuter-Ausbildung habe ich mittlerweile abgeschlossen. Und auch, wenn ich die Ausbildung zur Mentorin nur begonnen habe, um für mich in meinem Leben voranzukommen, so dämmert es mir langsam, dass ich damit wohl nicht durchkommen werde…. Es sieht so aus, als hätte das Leben hier eine Aufgabe für mich…
Heute ist der 01.01.2023 und ich habe es heute endlich geschafft, meine Notizen endlich abzuschreiben.
Es war noch einmal ein schöner Rückblick auf das vergangene Jahr und im Augenblick
bin ich die,
die Dankbarkeit verspürt für alles, was sie im letzten Jahr lernen durfte; für neue Begegnungen, neue Weggefährten, fürs Wachsen, für die Stärke und die Schwäche, für neue und alte Kreise
die hoffnungsvoll ins neue Jahr blickt
und die, die sich auf ein Treffen der angehenden Mentorinnen im Februar freut.
Aho.