Heute: RAMPONIERT

"Frauen in den Wechseljahren sind nicht mehr so in der Konkurrenz, weil wir alle ein wenig ramponiert sind"

Das hat die fruchtig-fantastische Silke Burmester gesagt, und zwar im Gespräch mit der ebensolchen Menomio Daniela Ullrich.

Und hat damit einen Shitstorm hervorgerufen (na ja, mehr so ein Kaninchen-Bobbele-Storm, aber interessant war es trotzdem). Und im Zentrum dieses Sturms stand das kleine Wörtchen “ramponiert” - ein Fall für die Wörterdomtöse.

Ist der Ruf erst ramponiert,...


Zuallererst sei gesagt, dass ich dieses Wörtchen “ramponiert” gar allzu liebst finde, schauen wir es uns doch einmal genauer an. 

Was ist ramponiert? Na ja, es ist kaputt. Es könnte z.B. ein Päckchen sein, das von der LadeRAMPe gefallen ist. Die Ecken, die es einmal hatte, sind eingedätscht. Vom kantigen Quader hat es sich in etwas Kugelrundes transformiert. Und wer weiß, vielleicht ist der Inhalt nicht mehr zu gebrauchen?! 

Stellen wir uns das einmal vor: Ich, ein Päckchen, liebevoll und in stundenlanger Sucharbeit ausgesucht, bestellt, quasi auserwählt aus einer unendlichen Fülle an anderen Quadern. Von starken Armen heruntergehoben, hinauf auf die Laderampe geschoben und kurz vorm Ziel dann Plumps. Aus is.


Ja, meine liebe Susanne, ich weiß, dass ich nicht mehr von der Heldinnenreise erzählen soll, aber es passt halt einfach wieder so gut…


Sind wir nicht alle so Päckchen?

So Geschenke, die alles daran setzen, auserwählt zu werden?

Dafür machen wir eine ganze Menge: Wir setzen uns ins rechte Licht, wir drängeln uns mal ein bisschen vor, nur ein bisschen, nicht so weit, dass wir auch runterfallen könnten vom Regal, wir strengen uns an, um umringt von anderen Päckchen den Gipfel des Erfolgs zu erreichen, und kurz vorm vermeintlichen Ziel bricht alles zusammen. Nee, also nicht alles, WIR brechen zusammen. Man(n) nennt das dann Burnout oder Hysterie. Wir liegen unten, in der in allen Regenbogenfarben schimmernden Wasserlache, und blicken nach oben auf die Brücke, auf der unsere konkurrierenden Päckchen fein säuberlich in den großen Bauch des LKWs marschieren. Sie haben es geschafft und wir nicht. 


Hold out and breathe for a moment - aaaaah.

Nicht umsonst steht auf meiner Visitenkarte Gehirnwindungsabrissunternehmerin, denn manchmal ist das schon so.

Manchmal müssen unsere alten Gehirnwindungen / Glaubenssätze / unwahre Geschichten abgerissen werden, um dem Platz zu schaffen, was da eigentlich hin soll, nämlich wir selbst. Das Selbst. 

Manchmal müssen wir die Ramponade (gibt's das Wort eigentlich? wenn nicht habe ich es jetzt erfunden) einfach zulassen.

Das ist nicht lustig und erfordert einen Blick in den Spiegel (ob in echt oder in psychisch spielt keine Rolle), der die Ängste, die wir bisher hatten, bei weitem übertrifft. 


But always remember: Das, was da ramponiert, kaputt, verunstaltet ist, ist ja nur der Karton! 


Das, was da in dem Karton sitzt, das eigentliche Geschenk, also DU, ist ja ganz! Und es könnte jetzt Zeit sein, die schützende Hülle aus Cellulose und ploppendem Plastik abzulegen, uns rauszuschälen aus dem, was eindeutig nicht zu uns gehört und bisher nur da war, um uns zu schützen, zu verschönern, so zu tun als ob. 

Ich will jetzt gar nicht von den Japanern anfangen, deren größtes Glück es ist, zersprungene Vasen und Tassen wieder zusammenzukleben. Davon hat Margot Werner schon viel besser als ich gesungen.

...lebt sich's gänzlich ungeniert.


Wir könnten endlich den Karton wegschmeißen!!! Der ist eh schon hinüber.

Wir könnten uns eine andere Rampe suchen. Die führt dann nicht von einem dunklen Regal in einen dunklen Bauch, der wiederum irgendwohin getrieben wird.

Wir könnten uns z.B. das Leben als BühnenRAMPe nehmen und uns ganz vorne an die Bühne stellen, fast Nasenspitze an Nasenspitze mit dem uns umgebenden Publikum und endlich mal die sein, die wir tatsächlich sind, mit all unseren Ecken und Kanten und Rissen und Narben und da sein.


Unübersehbar.

Unüberhörbar. 


Und wenn du dann so da stehst, mitten in deinem eigenen Licht, dann stellst du fest, dass das schon absolut genug ist, dass du genug bist. Und vor allem, dass es völlig scheißegal ist, ob jemand dich als ramponiert bezeichnet oder was er sonst noch über dich zu sagen hat. Im Gegenteil! Wahrscheinlich macht es dich sogar stolz, denn deine Ramponade erzählt von deinem Leben. Und das, meine Liebe, du fruchtig-funtastisch-weirdes Weib, soll dir erstmal einer von den anderen (langweiligen) Quadern nachmachen.


Ich bin alexandresk und genau davon handeln meine Bücher: von ramponierten Frauen, die sich endlich an die richtige Rampe stellen - mitten hinein in ihr Leben.

Als einzige Heldinnenreise-Expertin im deutschsprachigen Raum trage ich die Botschaft dieser uralten Mythenstruktur hinaus in unsere männliche Welt und nehme dich mit auf das fruchtig-funtastisch-weirdeste Abenteuer deines Lebens.

Und weil die beiden wuiden Weiber quasi die Urheberinnen dieses Artikels sind, möchte ich sie hier noch einmal explizit verlinken:

Silke, Sheila-na-Gigg des Palais Fluxx mit ihrem absolut lesenswerten quietschbunten Newsletter 47+, immer die Klappe am rechten Fleck

und Daniele Ullrichs glückliche Wechjseljahre Podcast menomio


Mögen die Omas mit euch sein, Schwestern!