Sach ma, Alexandresk, du schreibst immer davon, dass jede Frau eine 🦸♀️Heldin ist. Aber wie kann denn das angehen? Ich fühle mich alles andere als heldenhaft…
Das mag an deiner, sagen wir mal, verqueren Sichtweise liegen. Denn du bist ja eine Heldin. Ich meine, du lebst, du atmest, du hast noch nicht alles hingeschmissen. Du stellst dich doch deinen Aufgaben und dem Prozess.
Was für’n Prozess? Hab ich was verbrochen?
Nee, ich rede vom Wachstumsprozess. Ich rede davon, dass du zu DIR selber wirst. Zu dem, was in dir angelegt ist, deine Berufung. Dein wahrhaftes ICH. Du kennst doch diese Reise. Du bist doch auf der Suche.
Oh, Göttin, die Suche nach meinem Ich? Das ist mehr so, als ob ich blind Schlangenlinien fahre, und hat so gar nichts von einem stringenten Prozess…
Und was ist, wenn ich dir sage, dass es doch so ist? Dass das, was du als Blindheit bezeichnest, nur die Dunkelheit in unbekannten Gefilden ist, und die Schlangenlinien der Weg?
Was ist, wenn es genau so richtig ist, wie es ist?
Ich kann dir sogar sagen, was es ist: Es ist die Heldinnenreise, die archetypische Reise, die du als Frau durchläufst, um dein inneres Selbst zu entdecken und deine individuelle Identität zu finden.
Und diese Heldinnenreise, ihre Struktur, ist so alt wie es Frauen gibt! Mach dir da mal keine Sorgen, die ist dir mit der Muttermilch eingeimpft worden. Und deiner Mutter auch und deren Mutter wieder…
Es ist die Reise, die deine Seele so genau kennt. Jeden einzelnen Schritt. Und deine Seele ist es auch, die dich durch das Niemandsland, das no-man’s-land führen wird. Du wirst auf dieser Reise Schwestern finden, eine neue Sprache lernen, völlig neue Landkarten lesen, tief abtauchen, deinen Ängsten, den “Drachen” begegnen, sie dir einverleiben und als die, die du wirklich bist, wieder auftauchen. (Naja, vielleicht nicht gleich beim ersten Mal, aber dann kannst du ja schon heldinnenreisen…)
Aha.
Erzähl mir mehr über die Heldenreise…
Über die Heldenreise kann ich dir auch erzählen. Aber das ist mehr so ein männlicher, äußerer Prozess, der - so möchte ich fast sagen - untrennbar mit dem weiblich-inneren Prozess der HeldINNENReise verbunden ist. Dazu findest du hier mehr.
Dann erzähl von der HeldINNENreise.
Hast du schon das Interview mit alexandresk gesehen?
Mia Brummer im Gespräch mit Alexandra H. Meier in der türkisen Lounge. 23 kurzweilige Minuten über Weiblichkeit, Sopiritualität und Göttin und die Welt
Okay. Listen good.
Die Heldinnenreise (auch bekannt als weibliche Heldenreise) ist ein Konzept, das von der Psychotherapeutin Maureen Murdock entwickelt wurde, um die spezifischen Erfahrungen von Frauen in der Entwicklung ihrer Identität und Selbstverwirklichung zu beschreiben.
Maureen Murdock arbeitete eng mit Joseph Campbell (DER Heldenreisen-Spezialist) zusammen und stellte eines Tages fest, dass die Mythen über Frauen andere Schwerpunkte setzten als die über Männer. Daraus folgerte sie, wie auch Campbell bei seinen Helden, dass Frauen in ihrem Leben anderen, einzigartigen Herausforderungen und Chancen begegnen.
Doch als sie Campbell ihre Entdeckung vorlegte, sagte der nur – ACHTUNG!:
“Women don’t need to make the journey, they are the place that everyone is trying to get to.”
WTF?
Ey, ich habe keinen Bock darauf zu warten, dass irgendwann irgendeiner zu mir kommt, womöglich der Prinz auf dem weißen Schimmel, und mich dann auch noch darüber freue, dass er so ein toller Hecht ist, der hierher gefunden hat.
Nein! Ich will verdammt nochmal meinen eigenen Weg gehen, meiner Bestimmung folgen, meinen Beitrag leisten – und ich habe absolut keinen Bock mehr, das per männlichem Helden-Dekret zu tun, welches einzig Fortschritt und Kampf verherrlicht.
Ich auch nicht.
Dann lerne “Nein” zu sagen. Wenn du das nächste Mal wieder auf Queste gehen sollst, um obskure Drachen zu erlegen und vermeintliche Jungfrauen zu gewinnen, dann sage “Nein!”.
Und tue nichts.
Wie “Nichts tun”?
Schön, dass du fragst. Nichts tun, sondern einfach nur achtsam Sein ist wahrscheinlich der schlimmste Punkt in der Heldinnenreise… Wir sind es so gewöhnt, ständig in Bewegung zu sein, um die grausamen inneren Stimmen zu unterdrücken, die um Hilfe schreien. Wir müssen sie beruhigen. Warum? Um sie zu hören, die eine Stimme, unsere eigene innere Stimme. – Und ja, du wirst viel schreien. Aber glaub mir, deine Seele und du, ihr werdet euch aneinander gewöhnen.
Wollen wir uns die Stationen anschauen? Heute nur vier und nächste Woche weiter?
Die Reise beginnt mit der Suche der Heldin nach Identität. Irgendwie ist das “alte Ich” unbequem geworden, passt nicht mehr. Die Seele ist es, die da ruft.
Ja, so war das. Ich war nach vielen Jahren in freier Wirtschaft und später in der erzieherischen Arbeit am Ende. Ausgebrannt. Ausgelaugt. Am Boden. Ich spürte in jeder Faser meines Körpers, dass das, was und vor allem wie ich es tat, absolut nicht mehr richtig sein konnte. Es konnte nicht mehr zukunftsweisend sein, Kindern beizubringen, wie man am besten in einer leistungsoptimierten Gesellschaft überleben bzw. funktionieren kann. Ich war einfach nicht mehr in der Lage, bei diesem Wahnsinn-Spiel mitzuspielen.
Dabei war ich lange auch echt richtig gut in diesem Spiel. Produktivität, Effizienz, Optimierung, Konzeptionierunng, Kontrolle, Strafe – ich hatte alles das, was in dem patriarchal-dominierenden System gefordert wird, saugut drauf.
Und warum das alles? Weil ich in diesem patriarchal-dominierenden System gefallen wollte. Ich wollte Wertschätzung, Erfolg, Selbstwert – ha! Äh, ja, Augen auf bei der Berufswahl, sag ich da nur. Ich weiß nicht, ob es Berufszweige gibt, in denen Platz für Wertschätzung und Erfolg ist, in meinen beiden gelang das nicht. Vor allem mir als Frau nicht. Stattdessen wiegelte man meine Vorschläge mit den Worten ab: “Des hamma noch nie ghabt, des fangma gar nicht erst an”. Und natürlich wurden Selbst-Denker nicht befördert…
Naja, zumindest glaubte ich das zu wissen.
Weil in Wahrheit versuchte ich noch immer, dem System zu dienen. Suchte krampfhaft nach DEM Platz für mich. DEM richtigen Job, der Berufung. Konnte doch nicht sein, dass wirklich ALLES nicht mehr stimmte mit mir… Und deswegen machte ich das natürlich so, wie ich es jahrzehntelang gelernt und gelehrt hatte: Durch harte und immer noch härtere Arbeit.
Der Erfolg war vorhersehbar: Ja, ich schrieb zwei Bücher. Ja, ich baute meine Webseite. Ja, ich lektorierte Bücher und Texte und ja, ich war infolgedessen erschöpfter und unproduktiver als je zuvor. Und zwar gleich dreimal hintereinander ;-)
Aber warum wurde es nicht besser? Ich tat das doch alles für mich, weil ich es wollte. Und weil ich es konnte.
Du kannst es doch auch.
Ja, ich kann das. Und es war ein sehr langer Weg bis zu dem Punkt, dass es mir reicht, wenn ICH sagen kann, dass ich es kann. Denn vorher erwartete ich noch immer Lob von Außen. Und es hat (oft schmerzhaft) lange gedauert, bis mir klar wurde, worum es hier ging: Nämlich darum, dass ICH MIR SELBST die Wertschätzung und Anerkennung schenken darf, die ich verdiene. Und zwar bereits seit meiner Geburt. Deswegen wiederhole ich es ja so oft: ICH BIN GENUG. - Das ist vielleicht ein mieses Ding mit dem Zweifel am Genug Sein, das dauert einfach echt lange, bis das abgeschliffen ist…
Du willst, dass ich dir eine Heldinnenreise erzähle? Dann schenke mir deine Stimme und ich schenke dir meine! Klick einfach hier und abonniere meinen Muhsletter - und du bekommst die Heldinneneise vom einzig wahren, wahren Dornröschen - so, wie es wirklich erzählt werden muss.
Und das war der Moment, wo meine Mentorin ins Spiel kam und ich ihren Ruf endlich auch hörte..
(was eine Memtorinist und was sie vom Coach unterscheidet, kannst du hier und hier nachlesen)
Ich weiß es noch wie heute: Ich war an der Isar spazieren, hatte im Kreuz 20000 zu schreibende Zeichen hängen - wohlgemerkt: Diese Deadline hatte ICH mir gesetzt, da gab es keine äußeren Gewalten… - und Mia Brummer rief an, um mir von ihrer neuesten Idee zu erzählen: Werde Mentorin der neuen Zeit. Ihr letzter Satz lautete: “Und ich könnte mir wirklich gut vorstellen, dass du da dabei bist.”
WTF?
Hatte mich da echt jemand aus heiterem Himmel quasi gelobt? Wofür? Hab ich das verdient? Oder muss ich mir das erst verdienen?
Tja, und was soll man da machen, wenn einer einem was zutraut? Ich habe "Ja" gesagt.
Haha, kleiner Spoiler: Das hat echt sieben von neun Monaten Ausbildung gedauert, bis ich anerkennen konnte, dass ich mir das tatsächlich verdient hatte – also nur, damit du mal die Schleifarbeit in Bezug auf die Zeit siehst…
Und apropos Spoiler: Wir sind für heute am Ende des Beitrags. Die ersten vier Kapitel hab ich dir jetzt erklärt. Wenn du Fragen hast, dann gerne her damit!
Du solltest dich übrigens nicht allzu sehr wundern, wenn du plötzlich beginnst, deine eigenen Prozesse in die einzelnen Stufen der Heldinnenreise zu legen. Das ist völlig normal.
Deine Seele hat verstanden, dass du mit ihr in Kontakt treten und mit ihr reden möchtest. Da freut sie sich natürlich. Ist ja auch schon ne ganze Weile her, dass ihr miteinander geratscht habt, oder?
Nächsten Dienstag erzähle ich dir dann vom Tribe, von den Ungeheuern und dem dunklen Labyrinth. Und von der Ausbildung bei Mia Brummer natürlich.
Solltest du absolut nicht darauf warten wollen, dann empfehle ich dir DAS Expertenbuch für die Seele zum Thema Heldinnenreise: “Ein Buch, ein Gebirge und der Fluss der Schöpfung”.
Aber das ist doch ein Roman?
Ja, das stimmt. Die Seele mag’s gerne, wenn man ihr Geschichten erzählt, denn die Seele denkt in Bildern und nicht in erstens, zweitens, drittens…